mit euren favoriten unterwegs (februar 2008)

46 andere blogs verweisen auf den “stadtwanderer”. im schweizer ranking trägt mit das den platz 141 unter den blogs ein; weltweit ist der “stadtwanderer” auf rang 170’597.


hoch oben, über dem stadtwanderer in bern (foto: stadtwanderer, anclickbar)

www.slug.ch bleibt der wichtigste “zulieferer” von interessentInnen, dicht gefolgt von “www.google.ch”. beiträge, die ganz oben auf der liste der nachgefragten themen rangieren, sind entweder aktuell, ob auf google weit vorne. nicht immer ist der text entscheidend, bisweilen führt das bild im beitag zu mehr besuchen.
25 meiner gäste waren im vergangen monat mehr als 100 mal auf dem “stadtwanderer”; ganz gerne wüsste ich mehr als nur ihre “ip”. denn das bedeutet, dass man sich im schnitt 3 bis 4 mal einliesst, um neuigkeiten vom “stadtwanderer” zu erfahren; da muss ich kapitulieren: so fleissig bin ich auch nicht!
immerhin, 22 neue beiträge sind im februar 2008 erschienen. hier die aktuelle liste, der themen, die euch in dieser zeit am meisten ansprachen:

1. (longseller, vormals 1)
auch aristoteles wäre für den baldachin gewesen
zirka 1200 direktviews
bern stadt, bahnhofumbau, griechische philosophie

2. (newseller)
die gegenwart der direkten demokratie in der schweiz – ein fortsetzungsblog
zirka 600 direktviews
direkte demokratie, eidg. abstimmung, hochrechnung

3. (longseller, vormals 5)
mit meine favoriten unterwegs (oktober 06)
zirka 540 direktviews
blogosphäre, meine favoriten, linksammlung

4. (longseller, vormals 2)
körpersprache des bundesrates
zirka 500 direktviews
neujahrsfoto 2007, bundesrat, politik

5. (longseller, vormals 5)
meinstein (1): albert einsteins berner jahre
zirka 480 direktviews
albert einstein, stadt bern, geschichte

6. (reseller)
felix austria
zirka 470 direktviews
österreich, botschaft, stadt bern

7. (reseller)
ode ans kopfsteinpflaster (3)
zirka 340 direktviews
kopfsteinpflaster, politologie, stadt bern

8. (newseller)
unmöglicher blgmndybrn macht echte kltrbrchrng möglich
zirka 240 direktviews
bloggerszene bern, monatstreffen,

9. (newseller)
hoffnungsloser versuch, das ewig weibliche im christentum zu rekonstruieren
zirka 220 direktviews
christentum, mutter gottes und gisèle bundchen, fribourg

10. (newseller)
das dilemma der stadtberner fdp
zirka 200 direktviews
gemeinderatswahlen, stadt bern, stefan hügli

stadtwanderer

lichter der städte

natürlich, hat rosalina battiston mit ihrem anliegen recht: das licht hat die stadt grundlegend verändert. doch, so halte ich dagegen, kann man die lichter der städte auch im übertragenen sinne verstehen; ich geb mal drei anstösse:


lichter einer stadt wie bern (fotos: stadtwanderer)

das licht der freiheit

städte waren und sind orte der freiheit. “stadtluft macht frei”, sagte man im 14. jahrhundert und meinte damit die emanzipation der stadtbewohner von feudalherren. in den grösser gewordenen städten besteht die freiheit der stadt in der erhöhten anonymität. diese ermöglicht individuelle entwicklungen, die man auf dem land nicht kannte und wohl bis heute nicht kennt. dadurch, dass man dem stadtmenschen an sich nicht mehr als bekanntem, sondern als fremdem begegnet, entsteht freiheit, – das erste licht der stadt!

das licht des aufstiegs

städte waren und sind orte des aufstiegs. stadtmenschen definieren sich dadurch, dass sie selber nicht mehr für ihre nahrung sorgen. sie leben davon, dass es zwischen land und stadt oder auch zwischen stadt und stadt versorgungssysteme für getränke, essen, und allem gibt, was man für das elementare überleben braucht. das erlaubt es dem stadtmenschen, sich besser auszubilden oder anderen tätigkeiten, im gewerbe, in der industrie, in dienstleistungen oder in der kommunikation nachzugehen. auch das eröffnet, nicht allen gleich viel, grundsätzlich aber den zugang zum aufstieg, – dem zweiten licht der stadt!

das licht der urbanität

städte waren und sind orte der urbanen zivilisation. die dichte des zusammenlebens ist das eine merkmal der urbanität. die schwindende konformität der kulturen das andere. und genau das macht das urbane leben aus: die begegnung nicht nur mit dem fremden, sondern auch dem gänzlich unbekannten. mal löst sie, der nähe wegen, ängste aus; mal macht sie geradedas einmalige des stadtgefühl aus. mal trifft man sich in der realität, mal in der virtualität. und genau diese offenheit produziert die energie, welche die urbane kultur immer wieder von neuem entstehen lässt. die urbanität ist denn auch das dritte licht der stadt!

so, rosalina, das wären noch weitere themen zur erleuchtung der städte resp. zur erleuchtung durch die städte!

stadtwanderer

bern erleuchtet

stell dir vor, du gehst in die stadt, und es ist kein licht. in der gegenwart ist das fast unmöglich. in der vergangenheit war es das schon. denn zur moderne gehört das künstliche licht, zur traditionellen stadt, das sie nachts dunkel war.


stadtberner kandelaber (quelle: www.bernerleuchtet.ch)

in bern wurden gaslaternen zur erleuchtung der strassen 1843 eingeführt. noch gab es keinen bahnhof. noch war man nicht bundesstadt. noch herrschte das patriziat über die stadt, als man mit dieser wesentlichen veränderung des städtischen erscheinungsbildes begann. doch bald schon siegten die radikalen in bern, stürzte man die altgesinnten in der eidgenossenschaft und öffnete man sich für die neuen möglichkeiten des personen- und warentransportes mit der eisenbahn.

die erleuchtung der stadt ist deshalb ein stück der industriegeschichte, die das sozialleben veränderte. das ist die aussage der soziologin und journalistin rosalina battiston, die nun an der berner senioren-uni dem thema vertieft nachgehen will: wer bestimmt bis heute, welche gebäude wie viel licht erhalten? und was hat das für konsequenzen auf das nächtliche zusammenleben in einer stadt?

jeweils jeden zweiten donnerstag nachmittag, beginnend mit dem 21. februar 2008, treffen sich die interessierten im hauptgebäude der uni, zimmer 304 um 1415 zu einem workshop. die veranstaltung richtet sich an personen, die gerne recherchieren, dokumentieren, schreiben und fotografieren. spezifische kenntnisse werden keine vorausgesetzt. ein interesse jedoch schon: die historischen, politischen, sozialen, künstlerischen, technischen, wirtschaftlichen und ökologischen aspekte der berner stadtbeleuchtung ans tageslicht zu bringen.

ich sag da nur: stell dir vor, es ist kein licht, und du möchtest in die stadt. dann geh schon auf auf diese website www.bernerleuchtet.ch

der stadtwanderer
(des nachts mit licht von seinem bildschirm)

zoon politicon

ich war diesen monat nicht so aktiv, auf dem stadtwanderer-blog. ich weiss es! doch auch das hat wie alles seine ursache: ich gehe fremd, natürlich nur blog-mässig. denn seit dem januar 2008 betreibe ich einen zweiten blog: den zoon-politicon.


aristoteles unterrichtet prinz alexander, dem nachmaligen herrscher über ein weltreich vom heutigen makedonien bis ins gegenwärtige pakistan

das tönt nicht nur nach aristoteles. es ist auch so gemeint: “Wie im Samen der ganze Baum veranlagt ist, so ist im Menschen der Staat veranlagt”, hielt der herausragende griechische philosoph im 4. jahrhundert vor unserer zeit fest, als er das wesen des menschen bestimmte. dieses ist gemäss dem grössten universalgelehrte der damaligen zeit auf die gemeinschaft angelegt und gemeinschaft bildend.

politik ist der teil des sozialen systems, das allgemeinverbindliche regeln für das zusammenleben in gesellschaften festlegt, doziere ich, wenn ich über politik spreche. und genau das ist denn auch der inhalt meines neuen blog. ich habe ihn rund um meine lehrveranstaltungen an universitäten, hoch- und fachschulen aufgebaut, die ich zum zeitgemässen politischen handeln von akteure wie regierungen, interssengruppen, firmen, parteien oder bürgerInnen-bewegungen halte.

eine vorlesung und mindestens sechs kurse sind dieses jahr vorgesehen. bedient werden die universitäten st. gallen, lausanne, fribourg, bern und zürich. hinzu kommen spezialschulen in winterthur, zürich und luzern. die palette ist der themen recht breit: es geht um empirische politikforschung in der praxis, um politische kommunikation, meinungsbildung und demoskopie, public affairs und lobbying. überall geht es um praktische politikwissenschaft, um vermittlung der forschung, die ich seit 20 jahren auf diesem gebiete betreibe für angehende wissenschafterInnen, aber auch für leute, die mit diesem rucksack in eine politische tätigkeit einsteigen wollen.

mit dem blog will ich die lehrveranstaltungen im voraus und nachhinein begleiten, meine praxis als politikwissenschafter beleuchten, auf gute bücher aus meiner lektüren hinweisen, auch patente websiten zur politik(wissenschaft) aufmerksam machen, forschungsergebnisse zu wahlen und abstimmungen, aber auch politischer kultur vorstellen und mich mit fragen der politikforschung und -beratung beschäftigen. gelegentlich sollen auch nur gedankensplitter festhalten, die ich mir in meinen berufsalltag zur lage der welt, lügen von regierungsmitgliedern oder fortschritte und fälschungen in der wissenschaft mache.

in einem fall, bin ich schon im meiner doppelrolle angestellt: für das kompetenzzentrum für public management der universität bern bin ich sowohl als politikwissenschafter wie auch als stadtwanderer tätig!

wenn es sie interessiert, den stadtwanderer bei all dem zu begleiten, dann kann ich ihnen nur den blog www.zoonpoliticon.ch empfehlen. freuen würde es mich, sich da wieder zu treffen!

stadtwanderer

ps:
geben mir mühe, inskünftig gleichmässig auf beiden blog präsent zu sein, und politik resp. geschichte wieder besser zu trennen!

hoffnungsloser versuch, das ewig weibliche im christentum zu rekonstruieren

eigentlich wollten wir im freiburger kunsthistorischen museum die gut gemeinte ausstellung “l’éternel feminin” besuchen. doch der besuch geriet zur problematischen auseinandersetzung mit der unerotichen kultur des christentums.

die ankündigung reizte: sie verspricht ein verborgenes gesicht des biblischen gottes aufzuzeigen. othmar keels these in seinem buch zur ausstellung beklagt nämlich, dass sich eine gesellschaft nur dann weiterentwickle, wenn das geheimnis der welt, nicht wie es im monotheismus üblich geworden sei, mit einem übergrossen mann verwechsle. in der ausstellung selber hat der freiburger theologe hierzu 14 thematische porträts mit weiblichen gottesfiguren zusammengestellt, die alle aus dem raum stammen, in dem das alte testament entstand.


“maria, die muttergottes, mit christus auf dem arm” vs. “gisèle bundchen, star der supermodels, mit dem hündchen an der brust”: bilder aus der ausstellung “l’éternel feminin” im freiburger kunsthistorischen museum resp. aus der magazinwelt der weltweiten kioske

der ausstellungsbesuch jedoch irritierte: auf der einen seite faszinierten die vielfach unbekannten, aber faszinierenden figuren des ewig weiblichen, aber der anderen stehen aber marienbilder, wie man sie kennt, und wie sie einen kaum mehr überraschen und anregen mögen. doch wird beides im gleichen raum präsentiert, die christliche verformung als aussenschicht, die vorderorientalischen vorbilder als binnenschicht. die absicht ist dahinter ist dann recht einfach: wegen der patriarchalen dominanz im christentum, ist maria anders als isis keine göttin mehr, sondern nur die mutter von jesus. doch in ihr lebe die kraft aus den quellen der bibel weiter, wenn man sich nur neu orientiere.

irgendwie will mir das alles nicht rein. denn ich werde einen verdacht nicht los: dass man hier ethnologisch angehaucht, das christentum durch die wiederbelebung eines ursprünglichen marienbildes retten will. da gefällt mir die nüchterne analyse von silvia schroer in ihrem buch “eva – mutter alles lebendigen” klar besser: zeitgemässe idole, nicht maria, befriedigen die heutige sehnsucht nach der verlorenen weiblichen dimension der religion. der bruch der christlichen kirchen mit dem ewig weiblichen, der sich noch bei der ägyptischen göttin isis noch wieder findet, ist so tief, dass er auch nicht durch ökumenisch und feministisch geläuterte theologen aufgehoben wird.

das zeitgemässe idol ist nicht maria mit christus auf dem arm, sondern gisèle bundchen mit dem hündchen an ihrer brust.

das stadtwandern 2008 kommt  in gang

2008 wird es wieder berner stadtwanderungen unter meiner führung geben. eine tour fand schon in der klirrenden januar-kälte stadt. die abteilung luft des bafu war mit mir in bern unterwegs.


aus dem schatten heraus treten: die stadtwanderer-saison 2008 kündigt sich kraftvoll an.

das vorläufige programm für angemeldete gruppen

nun stehen drei weitere themenwanderungen von zirka 2 stunden an:

. am 22. februar 2008, organisiert von iri europe mit einer gruppe katalanischer demokratiefreunde, alles auf französisch,
. am 3. märz 2008, eingefädelt von präsenz schweiz, mit einer gruppe russischer journalistInnen, und
. am 29. märz 2008 findet eine ganz spezielle form einer “stadtwanderung” statt: für greenpeace international führe ich eine global zusammengesetzte gruppe auf das urner rütli und den vierwaldstättersee, um den teilnehmenden auf englisch mythos und realität der direkten demokratie in der schweiz zu erklären.
. am 16. april 2008, veranstaltet durch meine firma, für das leitungsteam des gfs.befragungsdienstes, auf deutsch, quer durch bern,
. am 30. mai 2008, veranstaltet durch iri.europa, mit einer gruppe koreanischer demokratiefreunde, hoffentlich nicht auf koreanisch …
. am 28. august 2008, durch eine nicht genannt sein wollende organisation vorbereitet, deren mitglieder überrascht werden sollen,
. am 4. dezember 2008, veranstaltet vom kpm der uni bern, für die weiterbildung von chefbeamtInnen der verwaltungen

einen queren auftritt werde ich zudem am 14.4. bei zürcher sechseläuten haben …

offene stadtwanderung

ich sehe auch vor, im ersten halbjahr eine offene, ganztätige tour durch bern zu machen, um die 2000 jahr raumgeschichte der aarestadt und ihrer umgebung zu fuss zu erkunden. voraussichtlicher termin ist möglicherweise der 3. mai 2008. ich bin bestrebt, die “grosse burgunder-ausstellung”, die dannzumal in bern besteht, zu intergrieren!

interessentInnen für diese tour können sich “hier” gerne über das möglich programm erkunden und auch bei mir anmelden. die zahl der teilnehmenden bei diesem rundgang wird auf 16 beschränkt.

stadtwanderer

städtenetzwerke vs. metropolregionen

sie traten am 1. städteforum erstmals gemeinsam auf: die drei stadtpräsidenten von bern, fribourg und biel. und sie sprachen erstmals über die chancen und risiken von städtenetzwerken im zwischenfeld von metropolen. der berner stadtwanderer hat sie genau beobachtet.

seit einigen jahren versucht man in der schweiz wie in anderen europäischen ländern auch, die gegenwärtige grossurbane entwicklung unter dem begriff der metropolräumen (schweizerisch auch “metropolitanräume”) zu analysieren. darunter versteht man nicht mehr städte und ihr umland, sondern verdichtete urbane gebiete mit mehreren städten, die gemeinsam ein neues profil erhalten. massgeblich hierfür sind der zugang zu entscheidungsträgern, die wirtschaftliche dynamik, da bildungsmässige angebot sowie die überregionalen verkehrsanbindungen.


die potenziale des schweizerischen raum, nach herzog&de meurons

das bundesamt für statistik ermittelte 2004 fünf metropolregionen auf dem schweizerischen gebiet: zürich, genf-lausanne, basel, bern, tessin. in die gleiche richtung stiess auch avenir suisse. andere einteilungen sehen darin vor allem politische vorgaben; sie gehen rigoroser vor: nur mailand (mit ausstrahlung in die schweiz), der arc lémanique rund um den genfersee und der raum zürich-basel haben demnach das potenzial zu einer metropolregion europäischen zuschnitts.

berns status als mögliche metropolregion ist damit umstritten. das sahen auch die beiden stararchitekten jacques herzog und pierre de meuron so, als sie 2006 dem schweizerischen nationalfonds ihr städtebauliches portrait der schweiz vorlegten: den räumen zwischen den metropolregionen empfahlen sie, sich als städtenetze zu organisieren. im mittelland steht bern dabei im zentrum des interesses, insbesondere bei einer vernetzung mit biel, neuenburg, fribourg, thun und solothurn.

genau vor diesem hintergrund diskutierten die stadtpräsidenten alex tschäppät, hans stöckli und pierre-alain clément am 1. städteforum, das der verein
die potenziale des schweizerischen raum, nach herzog&de meurons organisierte. das zusammentreffen als solches war schon bemerkenswert, denn bisher sind die stadtpräsidenten nie gemeinsam aufgetreten.

alex tschäppät ging in seinem gedankengang am weitesten: er spürt am meisten, dass es eine vernetzung braucht. zwar sei man untereinander konkurrent, vor allem bei wirtschaftsansiedlungen und bevölkerungspolitik, doch habe man auch gemeinsame interessen, argumentierte er. abwanderungen nach zürich, basel und genf zu vermeiden, rückstufungen des mittellandes bei grossinvestitionen zu verhindern, und bei neuorganisationen des politischen raums gegeneinander ausgespielt zu werden, wurden entsprechend erwähnt. pierre-alain clément glaubte, als grösste stadt des kantons fribourg zuerst die hausaufgaben bei der agglomerationsbildung abschliessen zu müssen, um nach aussen handlungsfähig zu werden. hans stöckli schliesslich war sich nicht ganz sicher, ob sich seine stadt nach bern oder eher auf der achse zürich-genf ausrichten solle. das würde der gelebten zweisprachigkeit von biel/bienne eher entsprechen.


wird die wirtschaftsregion “donaustädte” zum vorbild für das städenetzwerk im westlichen mittelland?

gerade der vergleich mit anderen städtenetzwerken, etwa jenem der donaustädte regensburg, passau und linz, der im vorfeld angestellt wurde, zeigte was dabei wichtig ist: die kooperation von städten muss mit konkreten projekten beginnen. ein gemeinsames standortmarketing gehört ebenso dazu wie die vernetzung von unternehmen in der ganzen region. die städte selber bleiben ihn ihrer standportpolitiken autonom. sie koordinieren aber die bildungsangebote, sie empfehlen sich gegenseitig in ihren schwerpunkten, und sie versuchen auch, eine gemeinsame identität des raumes, etwa für den tourismus zu schaffen. in der schweiz ist dabei eine klärung besonders wichtig: welche dieser tätigkeiten übernehmen koordiniert die kantone, etwa die wirtschaftsförderungen, und welche sind die aufgaben von vernetzten städten.

das ganze kann viel schneller als erwartet wichtig werden: schon in den kommenden tagen will das bundesamt für raumentwicklung eine neueinteilung des schweizerischen raumes vorstellen, dass das mitteland als zwischengebiet zwischen metropolregionen festschreiben will. dann wäre man dort, wie die donaustädte zwischen münchen, wien, prag und nürnberg begonnen haben.

stadtwanderer

“tagungsbericht”

die blumen des valentins

im jahre 260 geriet das römische reich bedenklich ins wanken. im osten hatten die sassaniden das partherreich erobert, und im norden drängte die germanen bis an den rhein. die innere sicherheit und der fernhandel in den osten waren erschüttert. die kaiser behaupteten sich nur noch dank militärischen mitteln, bis sie, meist schnell nach ihrer erhebung umkamen. entsprechend erschüttert war der traditionelle götterglaube im römischen reich.

das gallische sonderreich

der nutzniesser dieses momentes war postumus. selber war er ein general in römischen diensten gewesen, der sich 260 in köln zum kaiser erheben liess. das römische reich interessierte ihn nicht. er verstand sich als kaiser des gallischen reiches. anerkennung fand er in gallien selber, aber auch in spanien, in den römischen teilen germaniens und britanniens.

9 jahre hielt sich postumus an der spitze des ersten gallischen kaiserreiches. in der schlussphase machte ihm der römische kaiser claudius goticus die hölle heiss. er mobilisierte die letzten reserven, die italien noch hatte. dafür griff er auch zu drastischen massnahmen: das heiraten der männer, das sie vom militärdienst befreit hätte wurde ausgesetzt, um die zahl der rekrutierungsfähigen zu erhöhen.

valentin, bischof der christlichen untergrundsgemeinde

valentin, der in dieser zeit bischof der christlichen kirche in treni war, hielt sich nicht an diese weisung. vielmehr traute der vater der untergrundskirche unvermindert die söhne und töchter, die heiraten wollten. er soll ihnen sogar blumen aus dem eigenen garten geschenkt haben.

doch dafür musste valentin büssen. des defaitismus bezichtigt, wurde er angeklagt und am 14. februar des jahres 269 hingerichtet.

dem kaiser war das recht. das gallische kaiserreich löste sich schrittweise auf, kaiser postumus wurde von eigenen leute gestürzt und im jahre 284 war das intermezzo ganz vorbei.

valentinstag: der tag der liebenden, der auf einer legende aufbaut

die erinnung an ihn gebar den valentinstag, den tag der verliebten, die zueinander halten wollen. keine kraft, auch keine noch so wichtige, können sie hindern, ihren lebenplan zu verwirklichen, ist bis heute die botschaft. und deshalb schenkt man sich bis heute blumen.

nur die katholische kirche glaubt nicht mehr an die kraft, die aus dem untergrund kommt und die welt erobert. mangels beweisen für den zur legende verkommenen valentin in den urkunden liess man ihn 1970 als heiligen fallen. aus, futsch mit der göttlichen erinnerung.

und die moral von der geschicht

so ist er heute nur noch ein gewöhnlicher. aber einer, der ungewöhnlich stark in unserem alltag weiterlebt, quasi posthum …

stadtwanderer
(im blumenladen sinnierend)

grossartig?!

vor kurzem lobte ich diesen blog uns seiner leserschaft, kaiserin adelheid sei wiederentdeckt und in der interaktion von schreibendem und lesenden populär geworden. doch da erhielt ich eine mail, die mich betroffen machte:

“Grossartig
Sie rühmen sich, die Erinnerung an eine grosse Frau der Vergangenheit wieder erweckt zu haben. Grossartig, sagen sie da zu sich selber.
Ein Stöbern auf ihrem Blog zeigt mir aber, dass sie durch und durch Männertaten, Männerleistungen und Männergeschichte grossartig finden. Von grossartigen Frauen, ihren Taten, ihre Wirkungen und ihrer Geschichte verstehen Sie nichts.”


grossartige porträts von frauen und männern, jeden monat durch die flickr-foto-gemeinschaft auf internet ausgezeichnet “quelle”

auch wenn die mail keine absenderin, keinen absender, nur eine ip-adresse hatte: das kurze schreiben hat mich betroffen gemacht. zuerst wollte ich abwehren, die beiträge zu männer und frauen in der geschichte zählen, nebst adelheid auch anna seiler oder madonna erwähnen, über die ich spezielle beiträge geschrieben hatte. doch dann merkte ich: ich wehre mich, weil ich die bemerkung deplaziert finde.

und wenn sie stimmt? – warum soll ich mich dann wehren? bessern ist da angebrachter!

also mache ich auf den weg, nebst allen männern, die ich kenne, auch frauen in der geschichte, in der erinnerung, in der vergessenheit zu suchen.

meinen horizont zu öffen.
gesichter zu finden.
geschichte zu sammeln.
geschichten zu vermitteln, die bisher ausgeblendet wurden.

ein erster exkurs folgt alsbald!

stadtwanderer

auf eine stange im bierhübeli

reprise wegen spam-belastungen der alten version

eigentlich wollte ich auf eine stange ins berner bierhübeli. ich war schon seit jahren nicht mehr in dieser quartierbeiz an einer ausfallstrasse richtung mittellandautobahn.


das bierhübeli 2007: von aussen teil der alternativkultur in der berner länggasse, von innen ein feines musiklokal (foto: stadtwanderer, anclickbar)

rat statt tat

gerne hätte ich im bierhübeli in meinen vergangenen erlebnissen geschwelgt. zum beispiel in jenen zu den einladungen von jürg steiner, berner politikwissenschafter, der nach chapel hill ausgewandert war, um dort als professor für european politics zu lehren, im sommer aber an der berner uni die studentInnen des gleichen metiers fachlich unterhielt. denn wenn seine seminare abgeschlossen waren, ging er mit seinem schützlingen am liebsten ins bierhübeli, sass mit ihnen im biergarten, erzählte über gott und die welt sowie über konflikt und konkordanz: mit einer arbeit über das gütliche einvernehmen in der schweiz war er seinerzeit in mannheim habilitiert worde. gnägi ruedi, der berner bundesrat aus den reihen der svp, schrieb, als er noch jungpolitiker war, das vorwort zu jürgs studien. sich zuerst beraten, bevor man handelt, war und ist das motto des angesehenen wissenschafters gewesen und geblieben.

doch mit meiner stange im bierhübeli war heute nichts. in der gartenbeiz konnte man der kälte wegen nicht sitzen. und man wäre auch nicht bedient worden. denn das bierhübeli ist heute kein normales gasthaus mehr; es ist ein konzertlokal. bier gibts nur noch für die clubmitglieder, welche die jazz- rockkonzerte im umgebauten haus besuchen.

von der bgb- zur svp-hochburg

oder für jene spitzenpolitiker, die hier am 24. november 2007 den 90. geburtstag ihrer politischen partei feierten. denn im bierhübeli gründete ruedi minger in den kalten kriegstagen des november 1917 seine berner bauern- und bürgerpartei. gegen die kapitalistische rechte sollte sie sich wenden, genau so wie gegen die sozialistische linke. eine zentrumspartei sollte sie sein, welche die interessen und das weltbild des mittelstandes in die politik einbringen sollte.

und wie sie das machte! bald schon war man regierungspartei im kanton bern und wenig später sass minger rüedu, wie er hierzulande genannt wird, im bundesrat. bis heute ist für für zwei sachen bekannt: die wehranleihe zur aufrüstung der schweiz zum 2. weltkrieg, die er durchbrachte, und die witze, die er über sich selber erzählte und die bis heute noch kursieren.

1971 fusionierte man die deutschschweizerisch gewordene bgb mit den bündner und glarner demokraten zur svp. in den 80er jahren stieg dann der zürcher flügel mächtig auf und machte dem berner konkurrenz. geführt wurde er vom milliardär christoph blocher, als fähiger industrieller bewundert, als querulant in der wirtschafts- und politikelite geachtet und geächtet.

doch dessen politik war das gegenteil von dem der bgb-ler von altem schrot und korn.

. man ist nicht mehr in der mitte, aber ganz rechts.
. man kümmert sich nicht mehr um wechselwähler, aber um neuwählende.
. man verdeckt keine probleme mehr, man benannte sie. man bemühte sich nicht mehr ausgewogenheit, sondern um vereinfachung.
. man hat keine politischen partner mehr, sondern feindbilder.
. man geht nicht mehr mit würde mit den instititionen um, sondern verhöhnte sie.

und man hatte damit erfolg. zur wählerstärksten partei des landes ist man so von 1991 bis 2003 avanciert, und 2007 legte man gleich nochmals zu.

an der jüngsten geburtstagfeier hatte die svp noch zwei bundesräte: christoph blocher aus zürich, justiz- und polizei bestimmend, sowie samuel schmid, der herr der schweizer generäle. beide lauschten im bierhübeli den worten von parteipräsident ueli maurer. sein sekretär fasste diese für die öffentlichkeit pointiert zusammen: man habe die svp als lebendige volksbewegung gelobt, die damals wie heute gegen das marode gewordene politsystem kämpfe, speziell gegen die sich liberal gebärdenden machtparteien. und daraus habe sich das parteiverständnis von heute ergeben:

. programm vor posten,
. prestige vor privilegien.

wer das aufgeben würde, verrate die partei und verliere seine wählerInnen. und die seien das mass aller dinge: “Ein Sitz im Bundesrat hat keinen Wert an sich; er ist eine Möglichkeit, unsere Politik besser umzusetzen. Das aber ist nur mit den richtigen Personen möglich. Und genau diese richtigen Personen haben wir nominiert. Wird unseren Kandidaten die Wahl in die Landesregierung verweigert, geht die SVP in die Opposition.”

von der regierungs- zur oppositionspartei

62 nationalräte zählt die svp heute, 7 ständeräte kommen dazu. diese hat die partei nun auf den oppositionskurs eingeschworen. allerdings unter zahlreichen kompromissen wie es scheint: man darf in den kommission bleiben, in denen man war, als man nicht opposition war. man darf sie sogar präsidieren, und man darf auch den nationalratspräsidenten in seinen reihen wissen. aber man muss oppositionell denken. in den zentralen fragen gibt es kein pardon mehr:

. die steuern müssen gesenkt werden, gebühren und abgaben soll, wo möglich, verschwinden; die sanierung der öffentlichen finanzen soll nur ausgabenseitig erfolgen;

. für eine neutral, unabhängige und souveräne schweiz muss man einstehen, die eigenen volksrechte dürfen durch kein völkerrecht beschnitten werden;

. mehr sicherheit muss man schaffen, indem man asyl- und sozialmissbrauch konsequent bekämpft, kriminielle ausländer ausschafft und schweizer wertvorstellung verteidigt.

mit diesem kompromiss zwischen ämtern und positionen hat man die parteispaltung, die selbst ueli maurer vor einigen tagen für möglich hielt, vermieden. nicht vermieden hat man dagegen den bruch mit dem bundesrat: von den beiden eigenen regierungsmitgliedern, samuel schmid und eveline widmer-schlumpf, glaubt man in den svp-reihen zu wissen, dass sie das nicht lupenrein tun. deshalb hat man das scherbengericht über sie eröffnet und sie in die neue fraktion gar nicht erst aufgenommen. und folgert daraus munter: da die svp-fraktion im bundesrat nicht mehr vertreten ist, muss man den wählerauftrag in der opposition erfüllen. man wird das geschlossen als partei und fraktion tun; untergruppierungen, die zu den bundesrätInnen kontakte aufrecht erhalten oder knüpfen, braucht man nicht.

60 der 63 fraktionsmitglieder sind heute dieser neuen stossrichtung gefolgt. bis am 1. märz will man die 85’000 mitglieder schrittweise auf die neue strategie einschwören. keine zweifelt, dass das nicht gelingt.


hier und heute kein bier: rückkehr in die stadt mit bernmobil … (foto: stadtwanderer, anclickbar)

tat statt rat

eigentlich wollt ich heute nur auf eine stange ins bierhübeli. ich wollte mich ein wenig an die atmosphäre der konkordanzseminare von jürg steiner erinnern. doch die kommt nicht mehr so schnell auf. musik statt politik, ist das motto im bierhübeli. und: tat statt rat, heisst es im generalsekretariat der svp, zweimal um die ecke des bierhübeli.

da habe ich heute gar nicht gefragt, ob ich eine stange bekomme. ich beschliesse, den 11er bus von bernmobil zu nehmen und in der stadt meinen durst zu löschen.

stadtwanderer

The American Role model

The Restaurant zum Äusseren Stand – Sixth stop on my guided tour through Switzerland’s history of democracy

In 1848, Switzerland was a republic. Today, this term is uncommon in Switzerland, but then, it was omnipresent, since it distinguished Switzerland from the monarchies surrounding it, above all from Austria, the purest monarchy, and least of all France, which had shifted between a republican and monarchical regime since 1792.

Since the enlightenment, ¨republic“ meant „separation of powers“: those who made laws did not enforce them. A constitution regulated the tasks of parliament, government and courts, and it guaranteed civil rights in and against the state. Laws had to protect the individual from arbitrary action – the idea of the rule of law was born.

The federal state of 1848 that was a result of the European revolution was influenced by American ideas. Cantons and the federal state were to share the tasks of the state. Elections were to include direct as well as indirect elements. The National Council and the Council of States were to be elected by popular vote according to the first-past-the-post principle with male suffrage only, whereas the Federal Council and the Supreme Court were to be elected by the national assembly, i.e. the Council of States and National Council together.

Elections were to take place every four years; the number of national councillors was to be fixed according to the population of Switzerland and the different cantons. The number of councillors of state was to be limited to two representatives for each canton, i.e. 44 in total. The Federal Council was to have seven members and be led by the President, who was to represent Switzerland externally. The government was to function as a collective, and every federal councillor was to lead one of the seven departments.

The first Federal Council convened at the Erlacher-Court, where we have already been today. The first National Council convened at the University; the buildings are no longer standing today. At the historical site of the former university, the Casino is now situated. Where we are standing now was the place where the first Council of States convened: at the Restaurant zum Äusseren Stand, roughly translated „the youth parliament of the old patrician families“.

The new federal leadership came from the winning side of the Sonderbund-war. The free democrats („Freisinn“) rallied the different liberal and radical forces which had replaced the conservative federalists. However, it was not yet a party as such – more an extended family of different liberal movements, which political scientists were to study later.

Elections according to the principle of first-past-the-post benefitted the free democrats. They were the dominant force both in the National Council as well as in the Council of States. The different conservative forces were in the minority. Even in some of the special-alliance cantons they were unprepared for the elections and had poor results. The Federal Council was composed accordingly only of free democrats. Three of them came from Zurich, Berne and Vaud, while the other 19 cantons had to take turns in being represented among the remaining four members of the Council. For reasons of national integration however, five Federal Councillors had to be from German-speaking Switzerland, and one each French- and Italian-speaking. Five had to be protestant, and only two catholic. Since there was only male suffrage, there was of course no quota for women.

Berne only became seat of the federal authorities in the course of negotiations in the Councils that provisionally met in the town. Zurich had claimed the title “capital”, and it was reckoned that the Federal Council, National Council and Council of States would convene there. However, in 1848, Zurich only had the honour of providing the first President.

Berne surprisingly became the capital of Switzerland. Its position as a “bridge” between the language regions was decisive. However, this excited envy in other cantons, and so one had recourse to a typically Swiss artifice: Switzerland wasn’t to have a “capital” at all. The parliament decided that since all cantons were sovereign states that had joined a federation, Switzerland didn’t need a capital, only a “federal city” as the seat of the federal government and parliament. Until today, Berne only is the “federal city”, not the capital.

This decision once more reflected ‘faint-heartedness’, however, in 1848, ‘stout-heartedness’ asserted itself: The foundation of the federal state as a sovereign republic was a historical achievement. There were no role-models in Europe, and the democratic idea had been underdeveloped until the mid-19th century. The idea of popular sovereignty had been defeated over and over again by the established and newly rich classes of disappearing feudalism and up-and-coming capitalism.

In 1848, the idea of popular sovereignty prevailed. Switzerland now was a representative democracy. The constitution of September 12, 1848, was accepted by a more or less well ordered referendum.

However, the Swiss political system was not fully developed yet. We’ll discuss the further developments at the next stop.

Claude Longchamp, Historian/Town-Rambler of the Town of Berne
1.10.2007, Translation by Bianca Rousselot, PhD-Candidate

From representative to direct democracy

The Bundesplatz – Seventh stop on my guided tour through Switzerland’s history of democracy

We are now standing on the federal square, inaugurated in its current shape in 2004. It symbolises the Swiss national state and its cantons, represented by the square and its 26 fountains that spring from one source surrounded by stone from the Alps.

The free democratic movement (Freisinn) of 1848 was no unitary party, it was a movement with different currents. Now that a new state was to be governed, its representatives drifted apart.

Jakob Stämpfli, a student of the Snell brothers, became federal councillor in 1850, representing the canton of Berne, and representing state-oriented liberalism (Staatsfreisinn). In 1857, he built the Federal Council building to my left, and he did not hesitate to raise taxes in Berne for this purpose. These were supposed to be non-recurrent, however, the money that was raised only sufficed for the first storey. So taxes were raised again, and they lasted to finish building to just below the roof. After that, taxes were introduced permanently in Berne. After his resignation from the Federal Council, Jakob Stämpfli founded the Federal Bank, the predecessor of the Swiss National Bank. It is evident that he was obsessed with the idea of creating a strong state.

Economic liberalism (Wirtschaftsfreisinn) did not share the ideas of state-centred liberalism, it was capitalist and only wanted a laissez-faire state. Its main proponent was Alfred Escher. He lived in Zurich, but as National Councillor also came to Berne. He also was member of the government of the canton of Zurich. And he was president of different railway companies, president of the Swiss Federal Institute of Technology, as well as president of the Swiss Credit Association. This made governing easier. At his peak, he signed contracts regarding the construction of new railways with himself – on the one hand as member of the cantonal government, on the other hand as concessionaire of the railway company.

In the 1860s, a new movement mobilised against the power of the barons of state and industry. Calling itself the “democratic movement”, it demanded more influence on policy-making. Elections were not enough, petitions too weak. The democratic movement called for popular rights. Decisions made by the people by referendum were to be binding for parliament and government.

At this time, only one popular right existed: The referendum on the (complete revision of the) constitution, with which the constitution of 1848 had been legitimised. However, with this popular right, only a complete revision of the constitution was possible. This was a protection-measure against the opposition in the federal state, the catholic-conservative circles.

In 1874, the facultative referendum, i.e. the possibilities to subject laws passed by the parliament to a referendum, was introduced by referendum. This optional referendum, a Swiss invention, still exists today. In 1891, a second popular right was introduced: the popular initiative. The initiative allows the population to demand the change of constitutional provisions (articles of the constitution as opposed to the whole constitution). If a majority of people and cantons agree, the constitution is amended.

The rapprochement of the two centre-parties, the liberal democratic party and the Christian popular party of 1891 did not come about voluntarily. In 1888, the social democratic party, a worker’s party, had entered the political stage, the political traditions of which were entirely different. The SP did not endorse the dictatorship of the proletariat, however, it did endorse class struggle by means of strike. Only gradually, they learned how to use popular rights instead, but soon the popular initiative was used to put left-wing demands on the political agenda, and referendums were used to block right-wing policies. Until 1918, the idea of class struggle was dominant, leading to a civil war. Only afterwards, it was gradually replaced by social partnership in work-related matters, and by concordance in politics.

Almost every component of the Swiss political system has been “imported“ from abroad: the values from France, the theory from Germany, the institutions from the USA. However, popular rights are homemade, so to speak, they are a Swiss invention which developed on the basis of the democratic movement that fought against concentration of power whatever its kind. They have shaped the Swiss state.

Popular rights in Switzerland are being used extensively. Between 2003 and 2007, we have been called to the ballot 26 times to decide upon issues put to the people in referendums and initiatives. We decided on the bilateral agreements with the European Union and accepted the accession to Schengen/Dublin, we accepted legislation on stem-cell research, but rejected the distribution of the state’s gold reserves, and we rejected cutting old-age pensions. Step-by-step, we thus created a government program. The political centre was usually successful, whereas the left and right lost a number of times.

Popular rights today are the strongest bond between Swiss citizens. We are proud of our popular rights – a pride that goes back to the 19th century, where it came into being also due to raison d’état. The introduction of the popular rights happened at the same time as the unification processes in Germany and Italy. Until 1871, Switzerland was one country among others of equal size, only France was substantially larger, whereas the neighbours to the North, East and South were not. Now, that Italy and Germany were ‘belated nations’, they were.

Switzerland is not a nation-state even today. It is a nation of nations, as a political scientist put it recently. And this nation of nations needs myths.

One of these myths was born in 1891, and its midwife was the state. Believe it or not, but it is related to the foundation of the town of Berne in 1191. In 1891, the town of Berne celebrated its 700th anniversary. The minister of justice at the time did not want to be second to the town of Berne: he declared 1291 to be Switzerland’s founding year. Hence, both the 700th anniversary of Berne and the 600th anniversary of the federation were celebrated, and as a birthday present, the popular initiative was introduced – without referendum.

Just as the „foundation“ of Switzerland in today’s form in 1291, the notion of Swiss democracy already existing then is a myth. In 1798, Napoleon tried to democratise Switzerland from above – and failed. In 1830, the liberals democratised some cantons piecemeal, in 1845, the radicals pushed for further democratisation and were successful locally. In 1848, Switzerland was ready for representative democracy, and in 1874, it gradually introduced direct democratic rights. Democracy develops if you fight for it!

Swiss democracy did not just exist. Like other political systems, it had its good times and its bad times. One of the difficulties resulted from mixing Anglo-Saxon thinking in terms of government and opposition with popular rights, where the people are the authorities’ opposition.

This contradiction we still have to shed light on – at our next and last stop. Be proud: for you, I’ll end my city tour in the room where our government convenes, a very special honour also for me!

Claude Longchamp, Historian/Town-Rambler of the Town of Berne
1.10.2007, Translation by Bianca Rousselot, PhD-Candidate

Regeneration and the Swiss liberal movement

The Erlacher-Court – Fourth stop on my guided tour through Switzerland’s history of democracy

We are currently standing in front of the Erlacher-Court, built in the 18th century in the French-style and still the most beautiful Palais in the town of Berne. After first being the seat of the cantonal government, it now is the seat of the government of the town of Berne. In 1798, the French generals resided here when French troops occupied Berne.

The Federal Treaty of 1815 that was issued at the Congress of Vienna led to a number of changes in Switzerland: Firstly, the French-speaking region was strengthened by Valais, Geneva and Neuchatel becoming new cantons of Switzerland, and by Jura becoming part of the canton of Berne. For the first time, the borders were guaranteed by international law. Secondly, new internal tensions were avoided by making Switzerland a neutral state. Thirdly, the position of the cantons was strengthened, and all cantons were sovereign and had equal rights. Only where a common interest existed, they formed alliances in the form of so called concordats. Within the cantons, however, the old authorities were back in power. The main towns had regained their privileges, and the old elites governed them.

The period of „Regeneration“ started after the second French revolution in Paris. In 1830, the July-revolution brought Louis Philippe to the throne as the „roi citoyen“ (citizens’ king), and with him the liberal bourgeois upper classes ascended to power. Soon, the revolution spread to Belgium, Poland and Italy – and also to Switzerland.

However, contrary to France, the liberal movement in Switzerland was not upper-class bourgeois, and it did not ask for a roi citoyen. Instead, it was comprised of the middle-classes, and it wanted to see change. Lawyers from the towns, publicans from the villages, craftsmen, farmers, they all were part of the Swiss liberal movement of 1830.

One particular aim was freedom of speech and an end to press censorship, another demand was freedom of trade.

Civil rights that the enlightenment had prepared and that were proclaimed by the French revolution were demanded, the Restauration was to be reversed, and Swiss politics was to be „regenerated“ – hence the term „Regeneration“.

At the end of the year 1830, the old regime in Berne gave in to popular pressure. On the 6th of December, the government called for petitions from citizens and farmers, which it agreed to address until the end of the year. On the 7th of January, a report on these petitions was submitted, and on the 16th of January, the Mayor of Berne asked the Great Council to dismiss the patricians from the government, since they were no longer accepted by the people.

In a hurry, a constitutive council was formed with the task of creating a new, liberal legal basis for the canton of Berne. The new constitution was that of a representative democracy with separation of powers. The peaceful revolution was over.

This achievement cannot be overestimated: For the first time, the Bernese people had given themselves a constitution, it was not given to them by a king or mayor, it wasn’t enforced by the military, and it wasn’t negotiated by diplomats.

However, in the town of Berne, opposition stirred: In the cellar of the Palais behind me, young officers of the old patrician families hid weapons and conspired, here was the centre of the counter-revolution – until their cover was blown.

The liberal movement resulted in many lasting changes in the Bernese state, of which I want to mention but two: the formation of communities and the introduction of general primary education.

Until 1831, the canton had been ordered in the tradition of bailiwicks („Landvogteien“). Since the 14th century, the patricians had ruled over the bailiwicks, oversaw husbandry and tillage, and enforced conscription. To this tradition the revolution put a stop now. The most important measure against the power of the bailiffs was the division of the bailiwicks. Every settlement was to become a community, and every community was to function like the canton: a republic governing itself! This idea was put into practice – and the canton of Berne, re-established in 1831, was split into almost 400 communities in the course of these decentralisation efforts.

With the communities, primary schools were established, the idea of which was to educate the cantons sons and make liberal citizens out of them who were capable of making informed decisions during elections, and of governing their own communities. In 1834, the Bernese University was founded, replacing the academy that had existed since the Reformation. It did not only educate and train future theologists, but also medical doctors for the task of ensuring public health, and lawyers for the new administration and the cantonal court of justice. Berne’s constitutional law was particularly affected by the new spirit. At the next stop, we’ll see its headquarters.

Claude Longchamp, Historian/Town-Rambler of the Town of Berne
1.10.2007, Translation by Bianca Rousselot, PhD-Candidate

Radicalisation, German refugees, and the new constitution

The restaurant Zimmermania – Fifth stop on my guided tour through Switzerland’s history of democracy

The radicalisation of liberal political discourse was fostered by the intellectuals, among them two German refugees, the brothers Snell, who wanted to create a nation-state and democratise Switzerland. Between 1830 and 1845, they substantially influenced political theory here.

Ludwig und Wilhelm Snell came from the educated bourgeoisie of Nassau. Both were able to study, Ludwig, the older brother, philosophy, Wilhelm law. Both were politically active after they left university, their aim a German national state. Whoever proposed this idea at the time was considered a friend of Prussia and therefore a demagogue, and whoever was considered a demagogue could be exiled.

Wilhelm and Ludwig came to the liberal Swiss cantons as refugees. There, they became active in the liberal movement and at the liberal universities. Wilhelm became founding rector of the University of Berne. He was Professor for constitutional law, while his brother was professor for philosophy.

Contrary to the liberal movement that was against the domination by the towns, the German Snells did not see themselves as Balois, Zurichois or Bernese, they wanted to create a nation-state and see the systems of mini-states that existed in Germany as well as in Switzerland abolished.

As leaders of the national party they envisioned lawyers with a national ideology. The brothers Snell were to influence a whole generation of jurists. They all went to their lectures. They all learned from the Snells how to think politically, and they worked for the national cause after they left university, be it at the courts, in the media, or in politics.

However, not everybody was happy with this „junge Rechtsschule“ (young school of law). The locals railed against the foreign influence, and German diplomats talked of agitation and glorification of violence. In 1836, Ludwig was forced to resign from his teaching position and leave the canton of Berne for Lucerne, where he was naturalised. In his „exile“, he used his time to write. Between 1839 and 1845, the handbook of Swiss constitutional law was written in the radical spirit.

The radicals were successful in French-speaking Switzerland, and they managed to influence the liberals with their way of thinking. This, however, stoked the fears of the federalists in the conservative catholic cantons of central and southern Switzerland, who formed a separate alliance (Sonderbund). In Lucerne, the leading canton, the pope re-instituted the Jesuits. Now, the radicals tried to take Lucerne. But the attempt to make politics across cantons with the aid of weapons was unsuccessful.

The liberal canton of Berne now decided to also force Wilhelm Snell into exile, since they did not want to have anything to do anymore with the attack on the neighbour. He left Berne and went to Basle-Land.

Snell’s eviction enraged the radical politicians, who wanted to overthrow the liberals. A new constitution was written and presented to the public before the elections of 1846.

The radicals won this election. Now, they had a majority in the Great Council and the government.

It is not clear where the constitution was written. The professors say: at home. The conservatives say: at the restaurant. As rumour has it, the restaurant was the professors’ home. And until today, this restaurant Zimmermania is said to be the location where intellectual radicalism became political action.

In 1846, the year the radicals won, Berne was the seat of the Diet. Now, it was decided to dissolve the special alliance of the conservative catholic cantons by force.

In 1847, war broke out once more and ended with the victory of the nationalists. In 1848, they were to found a sovereign state. This state had five institutions: people, cantons, the federal council, the federal assembly, and the federal court of justice.

At the next stop, I will show you where these new institutions convened.

Claude Longchamp, Historian/Town-Rambler of the Town of Berne
1.10.2007, Translation by Bianca Rousselot, PhD-Candidate

« La nature a fait votre Etat fédératif » (Napoleon)

Nydegg-bridge – Third stop on my guided tour through Switzerland’s history of democracy

“la révolution est finie”, Napoléon Bonaparte said in 1799. Having been victorious on the Western European battlefields, Great Britain became his enemy No. 1. It was in Egypt that he sought to vanquish his eternal rival – unsuccessfully. First, he lost a naval battle, then he lost a land battle, and finally he lost his nerves. He left his troops in the Middle East to intervene directly in Paris. The directorate that had allowed Napoleon to become powerful was abolished. Napoleon declared himself First Consul for 10 years. In 1804, he declared himself French emperor.

In early 1799, the War of the Second Coalition (French Revolutionary Wars) between Austria and Russia on the one side and the French republic on the other broke out. The alliance the Helvetiv government had made with France forced Switzerland to enter the war. Austrian troops invaded from the North-East, Russian troops from the South, while the French opposed them. The land was split in East and West. Central Switzerland, which had been forced to enter the Helvetic Republic by military means in 1798, was particularly opposed to the French. However, French troops regained the northern passages to the Gotthard and began a counter-offensive. The Austrian and Russian defence was unsuccessful.

In 1800, the European war on Helvetic soil was over. After four coups d’état put an end to the predominance of the patriots, the moderate republicans were in power at first, however, they were soon to be replaced by the rising federalists. The canton of Schwyz was determined to overthrow the Helvetic regime. On the 1st of August 1802, supporters of the old order organised provincial assemblies (Landsgemeinden). They were supported by the dispossessed cloisters as well as by the patricians and the guilds that had lost their privileges. Under British pressure, Napoleon withdrew his troops from Switzerland.

Civil war broke out. It was later called the “Stecklikrieg” (war with wooden sticks) by the victorious party in order to make it sound less violent than it was. The battle of Berne raged around this bridge, for it was decisive to get across it into the old town, where the Helvetic directorate convened. The peasants were positioned on the hill above, led by the officers of the dismissed patricians, and British agents supported them.

Please take a look at this house. It was the French guard. Do you think if only “sticks”, i.e. hay forks, had been used, you’d see such holes? – no, these were made by canon balls. The attackers bombarded the capital of the Helvetic Republic.

The Helvetic government was forced to capitulate to the angry peasantry. It signed the capitulation, but negotiated an agreement guaranteeing its own safe passage to Lausanne. Berne fell into the hands of the partisans of the ancien régime. The civil war only ended two weeks later between Morat and Faoug – the military front corresponded to the language border. In 1802, French-speaking Switzerland remained revolutionary, while German-speaking Switzerland was reactionary.

Now, Napoleon intervened once more by sending troops back into Switzerland to deal with the internal disturbances and calling a “consulta” to Paris. 70 representatives of the enemy camps should learn about his analysis of the situation. There, he famously stated: „La nature a fait votre Etat fédératif. Vouloir la vaincre, ne peut pas être d’un homme sage.”

What followed is called mediation. The cantons were re-established as sovereign states in the Helvetic Republic with equal rights. The privileges of the formerly predominant states, social classes, and the German language were abolished. By this, the Consul tried to appease the federalists, however, without re-establishing the pre-revolutionary relationships of dependency.

The Act of Mediation which led to the creation of six new cantons entered into force in 1803. It altered Switzerland’s character substantially. Apart from the old states with provincial assemblies and the towns that were dominated by the patricians and the guilds, there now were cantons that were highly influenced by the spirit of the French revolution: Vaud, Argovia, Ticino, Grisons, St. Gallen and Thurgau, which were to protect the borders against the surrounding monarchies.

The Act of Mediation was in force until 1813 when the French emperor was exiled on St. Helena. Thereafter, Austrian troops occupied the Helvetic Republic and prepared the Restauration of the former order in Switzerland, which the Congress of Vienna legitimised.

However, Napoleon was to have a lasting effect on Switzerland in more than one regard: With the principle of equality that was part of the Act of Mediation, Napoleon also introduced multilingualism in Switzerland. From the 15th century onwards, the French-speaking regions had always been subjected territories, which now was no longer the case. In 1803, Napoleon also appointed the first federal chancellor, an elected administrator who was supposed to support the „Landamman“, the chief magistrate of the canton hosting the Swiss Diet (Helvetic confederal parliament) who stayed in office for one year. These institutions that were introduced by Napoleon, i.e. multilingualism, the federal chancellery and the one-year term of the head of state, survived until this day. The President is still elected for one year, while the chancellor is elected for a certain period of time.

Switzerland’s „rescue“ by Napoleon marked the low-point in the development of democracy in the country. From then on, the only way was up – and also we will now walk upwards into the old town. We will ascend the traditional wooden staircase which reminds us that the town that had its center here in the Nydegg in 1191 was entirely built of wood when it was founded.

Claude Longchamp, Historian/Town-Rambler of the Town of Berne
1.10.2007, Translation by Bianca Rousselot, PhD-Candidate

The ever-recurring question of justice

The well of justice (Gerechtigkeitsbrunnen) – First stop on my guided tour through Switzerland’s history of democracy

Dear guests!

Let me welcome you to today’s guided tour through the town of Berne.

As my principal occupation, I work as a political scientist, and among other subjects I research direct democracy. My avocation is being a historian, and my favourite pastime is rambling through the old town of Berne and other towns and cities. For some time now, I have been inviting guests to come along with me, and today, it is your turn to take a ramble with me!

I have three aims for today: Firstly, I want to offer you a brief tour through the town of Berne. Secondly, I want to tell you something about the more recent history of the town, the canton, and the country. Lastly, I would like to familiarise you with an analysis of the Swiss political system from a political-science perspective.

The location for the start of today’s tour I chose for a reason: it’s the well of justice, which is situated in Berne’s “lane of justice”. It symbolises the main theme of politics: the ever-recurring question of justice. Without doubt, justice is linked to equality, balance, distribution. Today’s political scientists speak of procedural justice if political processes proceed in accordance with the law. There is also justice of exchange, if giving and taking are in balance. And finally, there is distributive justice. For some, this means equality of opportunity, for others, it means equality of station.

The answers given to the question of justice depend on one’s world view, the latter being influenced by the political culture of the society of which one is part.

The most extensive global analysis of cultural change asserts that political cultures of societies differ mainly on two dimensions:

• the degree to which traditional-religious values are replaced by secular-rational values
• the degree to which collective survival or individual self-development are of importance

Switzerland is one of the societies where value change has taken place most extensively. Its culture is mainly secular-rational and highly individualistic.

In other words: electing and voting today are no longer an act of affirmation of national sovereignty of Switzerland as a whole, it is an expression of individual ideology that is to be reflected in the decision-making processes of the administration. The predominant style is free of religious avowals and instead directed at economic welfare.

This has not always been the case!

Today’s political culture in Switzerland developed on the basis of deep cleavages between different regions, centre and periphery, urban and rural areas, Catholicism and Protestantism, Germanic and Romanic languages, as well as different political ideologies. Following times of fervid conflict and civil war, compromise was sought – and found. This is why political culture in Switzerland is dominated by the idea of concordance, the main objective of which is the conservation of domestic peace.

However, discordance did not vanish entirely: almost all wells in the old town of Berne are symbols for one of these discordances, the Reformation. In 1525, it was introduced in Zurich by Huldrich Zwingli, and in Berne, the government enforced the Reformation by decree in 1528. Within a short period of time, Berne, a catholic town with a deep affinity for the pope, thus became a centre for the Reformation. In 1536, the town of Berne mediated Calvin’s move from Basel to Geneva, from where Calvinism spread across the globe.

The Reformation in Berne had consequences for artistic expression. The arts were on the decline in the town, which had been founded by the Swabian Dukes of Zähringen in 1191. Hence, reformed Berne had to commission Hans Gieng, an artist from neighbouring Fribourg which had remained catholic, to design most of the town’s wells, which we can still see today.

Hans Gieng was occupied by the main issue of his time: next to Lady Justice (Iustitia), he portrayed four great figures of his age:

• the pope, at the time Pius III., who started the Counter-Reformation at the Council of Trient,

• the emperor, at the time Charles V., who was ruler of a catholic realm that expanded across the globe,

• the sultan, at the time Sulayman I the Magnificent, who was about to conquer Christian Vienna, and

• King Ferdinand I., the emperor’s brother, who ruled over Hungary and Bohemia, and who was the great opponent of the Ottomans.

In subtle criticism, Hans Gieng portrayed the theocrats, monarchs and despots of his time with their eyes closed – exactly like Lady Justice, but for a different reason: his accusation was that all of them closed their eyes to injustice in their realms. Contrary to this, Lady Justice’s had to close her eyes when justice was administered.

Despite the highly symbolic well in Berne’s “lane of justice”, this “blindness” where justice was concerned was not always administered in the town. At times, the mayor (Schultheiss) of Berne, who was politician, regent and judge at the same time, reigned despotically. For this reason, he was finally overthrown.

At the next stop, we’ll see where this took place.

Claude Longchamp, Historian/Town-Rambler of the Town of Berne
1.10.2007, Translation by Bianca Rousselot, PhD-Candidate

unmöglicher blgmndybrn macht echte kltrbrchrng möglich

der name ist definitiv unmöglich: “blgmndybrn”. versuchen sie sich das zu merken, oder geben sie das mal auf anhieb fehlerfrei bei “google” ein! dennoch ist es möglich, dass man aufgrund dieses kryptonyms einen vergnüglichen abend erlebt kann.


der kulturabend “tintensaufen” im berner musigbistro, wo die ganze bloggeria gestern anwesend war (fotos: stadtwanderer, anclickbar)

wenn sie in “ggl” “google” erkennen können, sind sie fit. denn dann kommen sie auch bei “blgmndybrn” auf “blog monday bern”. und damit sind bei den bloggenden bernerInnen, die sich jeweils am ersten montag im montag nicht nur virtuell begegnen, sondern ganz real treffen. meist nur zu “brmctsd” (für “bier im coté sud”), gestern aber zu “tntnsfnmmsgbstr” (für “tintensaufen im musigbistro”).

der aufwand, den “bloggin’ chm” (für “bloggin’ chm” …) betrieben hat, wurde belohnt: dem vernehmen nach trafen sich soviele berner bloggerInnen wie noch nie zum montäglichen stelldichein der wachsenden szene.

auch der “stdtwndrr” (für “stadtwanderer”) war diesmal dabei. er hat sich gut unterhalten, mit einer bloggerin aus der fdp (für “effdepee”), einem blogger aus der sp (für “espee”), und zwei bloggern aus “frbrg”, “lss” und “brn” (für “fribourg”, “lyss” und wasächtwohl?). und er hatte seine helle freude am abendprogramm. zwar sind nicht alle tintensaufer gleich kreativ, orginiell und ausgereift. manuel stahlberger, ein wortgewandter sänger, der sprachverspielt nach rüti fährt oder sämtliche wörter auf -ette durchdeklinieren kann, war eine wahrhafte entdeckung.

ich sage nur eins: “blggnmchtspss” (für “bloggen macht spass”), sich mit blogger-kollegInnen zu “trffn” (für “treffen”) jedoch auch. eine wahre “kltrbrchrng” (für “kulturbereicherung”) …

stdtwndrr

“alle beiträge von heute über blgmndybrn von gestern”

ums eck

in einer neuen stadt interessieren mich meist die sitzgewohnheiten in restaurants als erstes. im bozener weissen roessl komme ich zum schluss: hier sitzt man ums eck. man sieht sich nicht direkt in die augen, dafuer ist man einander etwas naeher, wenn man ein bier trinkt oder eine suppe ist.

vom stadthotel aus, wo ich wohne, ist die piazza walther auch nur einmal ums eck. gewidmet ist die walther von der vogelweide, dem beruehmten minnesaenger, der in der ersten haelfte des 13. jahrhundert den gesang, der aus der burgundischen provence kam, im heiligen roemischen reich als erster auf deutsch popularisiert hatte.


“piazza walther” sagt eigentlich schon alles über bozen/bolzano: an den grossen deutschen lyriker walther von der vogelweide wird im südtirolischen bozen, dem italienischen bolzano, wird auf einer piazza im zentrum der stadt erinnert
(foto: stadtwanderer, anclickbar)

lange galt das suedtirol auch als heimat von walther, hatte man doch einen bauernhof mit seinem namen, von hier aus nur zwei mal ums eck, identifiziert. dann aber war 1974 schluss mit dem grossen deutschen lyriker aus bozen, als man die herkunft von der vogeweides nach niederoesterreich verlegte. zwischenzeitlich streiten sich erfolgreich verschiedene tourismusorganisationen darum, wo denn dieser walther, von dem man gerade eine urkunde ueberliefert hatte, geboren sei …

doch das ist in bozen nicht unerheblich. in trient, auch nur zwei mal ums eck von hier, ehrt man naemlich dante. was der eine fuer die geburt der deutschen, ist der andere fuer den beginn der italienischen sprache. und das merkt man hier schnell, denn die sprachgrenze im italienischen suedtirol ist hier irgendwo ums eck.

ich bin dann schon mal unterwegs, ums eck …

stadtwanderer

mit euren favoriten unterwegs (januar 2008)

es gibt “long-seller”, die dauerhaft beliebt sind und auf 1000 abrufe im monat kommen. es hat auch “re-seller”, die immer wieder kommen, und es gibt auch “new-seller”, die im laufenden monat geschrieben wurden und gleich unter den beliebtesten beiträgen rangieren.


blogs sind ein wenig wie marktstände: man bietet waren feil, hat passantInnen, die vorbei fahren, manchmal läufts, manchmal nicht, und wenn am abend die leute ihren spass und einkauf hatten, ist man zufrieden

mein alltag in bern, der auftritt des bundesrates, meine lieblingspromis in der vergangenheit, die raumgeschichte und die direkte demokratie sind die themen, die gegenwärtig am besten gehandelt werden können.

im januar 2088 wurden bis jetzt 95’000 seiten abgerufen. bis morgen abend werden es wohl 100000 sein. danke schön!

ich melde mich für einige tage aus bern ab. ich gehe nach österreich und italien: werbung für die idee der direkten demokratie machen. vielleicht berichte ich mal aus innsbruck, meran oder bozen!

1. (longseller, vormals 2)
auch aristoteles wäre für den baldachin gewesen
zirka 1590 direktviews
bern stadt, bahnhofumbau, griechisches philosophie

2. (longseller, vormals 1)
körpersprache des bundesrates
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neujahrsfoto 2007, bundesrat, politik

3. (longseller, vormals 5)
meinstein (3): was während einsteins berner jahre in der stadt geschah
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albert einstein, stadt bern, geschichte

4. (longseller, vormals 6)
räume sehen und lesen lernen
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geschichte, raum und zeit, bilder lesen lernen

5. (reseller)
mit meine favoriten unterwegs (oktober 06)
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blogosphäre, meine favoriten, linksammlung

6. (newseller)
liebe manne, liebe froue, liebs volch!
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bundesratsfoto 2008, politik, bundesrat

7. (longseller, vormals 7)
das leben der kaiserin adelheid
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burgunder, kaiserin, bümpliz

8. (reseller)
laura bush’s berner wurzeln
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bern, auswanderung, usa

9. (newseller)
die gegenwart der direkten demokratie in der schweiz – ein fortsetzungsblog
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schweiz, volksabstimmungen, hochrechnung von innen

10. (newseller)
samstags in bern
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bern, wef-demo, winkelried

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