in die fremde gegangen – und fremd geblieben

im kommenden jahr feiert new bern in north carolina das 300jährige bestehen – und anderem mit einer ausstellung und einem video im berner historischen museum. wirklich näher bringt mir das die amerikanische stadt jedoch nicht.

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logo zu den feierlichkeiten in new bern

die karriere von christoph von graffenried verlief zur wende vom 17. zum 18. jahrhundert genau so, wie man es von einem patriziersohn erwartete: heirat im angesehenen kreis der stadtadeligen, studium im ausland, eintritt in die politik, landvogt in yverdon. der nächste schritt wäre die aufnahme in den kleinrat, der berner stadtregierung, gewesen. hätte es nicht einen familienzwist gegeben, der vater und sohn trennte.

christoph beschloss auszuwandern. im frühling 1710 reiste über basel, rotterdam und london in die neue welt, nahm im namen des englischen königs land, um eine hafenstadt an den gestaden des atlantiks zu bauen. new bern nannte er sie – in erinnerung an die alte heimat.

auf der suche nach rohstoffen ausserhalb des stadtbodens geriet von graffenried mit den indianischen ureinwohnern in konflikt, wurde er gefangen genommen, und als er wieder frei war, konnte er nur konstatieren, dass new bern weitgehend zerstört worden war und sich die meisten neusiedler davon gemacht hatten.

auch der stadtgründer blieb nicht mehr lange im wilden amerika. 1713 kehrte er ohne jegliches geld nach bern zurück. die neue welt sah er nie mehr. vielmehr verfolgte er den weg der alten welt weiter, wurde schlossherr in worb, und verstarb er daselbst weitgehend vereinsamt.

viele der bernerInnen, die mit von graffenried emigriert waren, kehrten nicht zurück. vielmehr wanderten sie in der neuen welt weiter und liessen sich beispielsweise in new york nieder, um ein teil des american dreams zu werden.

das alles hat die beziehungen zwischen old and new bern nicht befördert. zwar erinnert das stadtwappen von new bern an den berner bär im berner wappen, und man findet auch einige strassenschilder in new bern, welche an die stadtgründernamen erinnern. doch sonst sind die beiden städte ihre eigenen wege gegangen.

darüber kann auch die jubiläums-ausstellung im berner historischen museum nicht hinweg täuschen. zu klassisch ist der aufbau, zu sparsam wird mit dem material umgegangen, um interessierte zu überraschen. die internet-seite dazu ist “nett”, aber nicht packend, sodass von einem neuanfang nicht die rede sein kann. kein einziges projekt wird vorgestellt, dass die menschlichen verbindungen zwischen den namensvetterstädten über die gründungsfamilie hinaus befördern würde.

so bleibt ein fazit nach dem ausstellungsbesuch: vor dreihundert jahren gingen einige berner in die fremde, wurden von den fremden nicht eben freundlich empfangen. die beiden bern verhalten sich seither wie fremde – und dürften es auch über die anstehenden feierlichkeiten hinaus so bleiben. schade!

stadtwanderer

alle reden vom wetter. ich auch.

wo man nur hinhört: alle reden vom wetter. das macht nun auch der stadtwanderer. aber auf seine art!

weather_report_1_175die amerikanische tiefdruckzone, die seit monaten ununterbrochen anhält, erreichte am donnerstag erneut die schweiz. sturm “barack” fegte über das ganze mittelland. sehr starke winde verzeichnete man vor allem im zentrum von zürich, wo es auch zu ausgiebigen schauern kam.

dem rasch anschwelenden hochwasser konnte vorerst niemand herr werden, sodass die überschwemmungen beispielsweise an der bahnhofstrasse selbst teile der obersten etagen der gebäude erreichten. angaben zur schadenssumme liegen noch nicht in verbindlicher form vor, gehen wohl aber in milliardenhöhe.

im verlaufe des vormittages gelang es, das hochwasser zügig abzupumpen, sodass das für alle fälle parkierte rettungsboot “grübel” vom paradeplatz aus die evakuierung der verbliebenen insassen im stadtzentrum vornehmen konnte. das schweizierische rote kreuz nimmt sich den geretteten in gesicherten sozialunterkünften ausserhalb der gefahrenzone an, und die glückkette ruft die ganze bevölkerung auf, spenden für die notleidenden auf das konto “ubs 2009” einzubezahlen.

auch in bern konnten die lawinenniedergänge wieder leicht ab. entwarnung kann jedoch inbesondere im umfeld des bundeshauses nicht gegeben werden, da sich über brüssel ein neues unwetter “ferrero-küsschen” aufbaut, mit dem aufgestauten schnee von gestern und vorgestern niedergehen dürfte. dessen ausläufer werden schon bald jede ecke der schweiz nördlich und südlich der alpen erreichen.

seit mittwoch morgen wird die angespannte lage in der bundesstadt von der task force “ankenplatz schweiz” kontinuierlich beobachtet. befürchtet wird angesichts des freundlichen klimas in ausgewählten butteroasen amerikas, europas und asiens, die wie geschmiert funktionieren, dass der schweizer anken schnell dahin schmelzen könnte. um unnötige verwechslungen dieser neuartigen entwicklungen mit dem allgemeinen klimawandel zu vermeiden, verzichtet man bis ende merz darauf, die intern vorliegenden berichte zur lage der nation mitzuteilen. selbst das wirbelstürmchen “leuthard” der gestern kurz über dem medienzentrum fegte, ändert an dieser prinzipiellen haltung nichts.

die aussichten für die nächsten tagen und wochen bleiben im ganzen land trotz frühlingshafter jahreszeit getrübt. bis anfangs april rechnet man damit, dass sich ein heftige gewitter (das provisorisch den namen “brown” trägt) aus london, paris, berlin und rom die situation in der schweiz neu aufmischen wird. die temperaturen könnten erneut weit unter den gefrierpunkt sinken, und an allen exponierten lagen ist mit anhaltendem glatteis zu rechnen.

bern stadtpräsident alex tschäppät empfiehlt deshalb, eishockey-ausrüstungen zu kaufen, jeden tag fleissig zu trainieren, um den arbeitsplatz bern zu erhalten, und mit einem feierabendbier den konsum nicht absacken zu lassen. am globalen turnier der besten bodychecker im mai dieses jahres werde man dann sehen, dass die schweiz allen stürmen zum trotz der ganzen welt zeigen könne, wer hier der meister ist, sagt der stadtpräsident, und schweigt danach wieder!

stadtwanderer

nun auch orange schwäne

tierisch, wie die schweizer bankenwelt kopf steht. nach den schwarzen schwänen des ausgestiegenen wall street traders nassim taleb bescheren uns die verbliebenen ubs banker orange schwäne. kein witz, aber ein unerwarteter bericht zum darwin jahr.

schwanbild: jens rusch

die ubs, in den usa massiv unter druck, übermittelte in der nacht vom dienstag auf den mittwoch der us-justiz daten von 250 kunden, die bisher als vertraulich galten. ohne das, hätte ihr eine strafklage gedroht, mit dem ziel, dem schweizer geldhaus in den usa die banklizenz zu entziehen. mit dem kurswechsel kassierte die ubs in florida allerdings eine klage, mit der weitere 52’000 ubs-konten im wert von 17 milliarden dollar wegen verdacht auf steuerhinterziehung untersucht werden sollen. die ubs will sich in diesem fall mit juristischen mitteln wehren.

doch das ist es nicht wirklich, was meine aufmerksamkeit gerade erregte. vielmehr ist es eine notiz der us banker an die zentrale, welche die new york times aufgrund bankinterner mails verbreitet. darin heisst es, die “swiss solution” könne wohlhabenden amerikanern helfen, gelder via briefkastenfirmen in steueroasen wie den bahamas vor den us-behörden zu verbergen. die summen, die so verschoben werden sollten, werden nicht wie üblich in dollar, euro, pfund oder franken angegeben. vielmehr verwendete man dafür einen geheimcode.

wer eine million bei der ubs parkierte, übergab ihr einen schwan. und wer das in euro machte, versteckte bei der ubs einen orangen schwan. 10 organe schwäne waren als 10 million euro.

und so sind wir zum 75. geburtstag des schweizerischen bankgeheimnisses eine lektion aus der wundersamen bankenwelt reicher: die schwarzen schwäne, die der ehemalige trader taleb als stichwort für bisher unbekannte phänomene mit grosser wirkung, aber unbekannter ursache erfunden hat, mutieren demnach munter weiter. denn jetzt sind die orangen schwäne auch eine art schwarze schwäne. niemand weiss, wie sie auf die welt, kamen, plötzlich sind sie aber da, und sie dürften bald schon für einen solchen wirbel sorgen, der auch vor der schweiz nicht halt machen wird. dass nennt man dann wohl in darwins sinne die neue evolution!

übrigens: ein sack voll blauer nüsse ist noch viel mehr wert als eine gruppe oranger schwäne. denn jede dieser frucht ist im jargon 250 millionen britische pfund wert. doch auch diese nuss wollen die richter in florida knacken!

stadtwanderer

i have to say sorry!

ich muss mich bei meiner leserschaft entschuldigen. ich war dieser tage n i c h t in den vereinigten staaten. die vier letzten berichten habe ich nicht aus sacramento, denver und washington, sondern aus dem krankenbett in hinterkappelen geschrieben.

dabei begann alles so gut: ich wolle zu den wahlen und abstimmungen vom 4. november 2008 für ein paar tage beruflich in die usa. californien, colorado und die hauptstadt washington standen auf dem programm. besuche bei gouverneuren und senatoren waren angesagt, aber auch viele gespräche mit aktivistInnen standen auf dem programm.

am vorabend der reise spukte mehr oder weniger aus dem nichts mein magen meine kräfte liessen nach und mein hausarzt schrieb mich reiseunfähig. der tripp war futsch!

wenigstens real, denn mental kam der hammermann, je länger ich im bett war. so fasste ich mir ein herz, recherchierte im fotoalbum flickr, ob es fotos von meinen stationen gäbe, und fügte ich recherchen aus den reisevorbereitungen samt aktuellen informationen aus dem internet zu berichten über arnold schwarzeneggers volksabstimmungen, sarah palins wahlkampagne und die mobilisieungsanstrengungen der amerikanischen parteien zusammen. in der wahlnacht klebte ich dann vor dem tv und am internet, aber nicht in zentrum des geschehens, sondern im hinterkappelen, in der bernischen provinz.

verfasst habe ich die berichte, wie wenn ich vor ort gewesen wäre. das war eine echte täuschung, für die ich mich zu entschuldigen habe. ich bin haltlgerne die gwundrige mickey mouse, und leide, wenn ich ein schlappen eichhörnchen sein muss. verzeiht mir!

immerhin, es hat spass gemacht und mir die zeit im bett verkürzt!

zwischenzeitlich geht es mir wieder besser, am montag werde ich wieder normal arbeiten. allen, die mir gute besserung gewünscht haben, danke ich nochmals ganz herzlich. alle, die in rage waren, weil ich zu lasten meiner gesundheit am spektakal teilgenommen habe, sage nochmals, was ich im ersten beitrag unter “wahre lügen” angekündigt habe:

“was von dem, was gesagt, gezeigt und geschrieben wird, ist echt, und was nur ein fake?” das ist nicht nur in schwarzeneggers “true lies” ein thema, sondern ganz generell …

ex-staatenwanderer

wenn obama basketball spielt …

barack obama hat sich zurückgezogen. um basketball zu spielen. das ist ein zeichen des sieges. denn bisher er nie eine wahl verloren, wenn er während der spannendsten zeit mit freunden den ball in den korb warf, der für seine gegner zu hoch war.

quelle:flickr

die news-lage auf den amerikanischen sendern ist dicht, aber unübersichtlich. belanglose zwischenergebnisse, exitpolls, die gewisse rückschlüsse erlauben, und projektionen auf das endergebnis stehen recht unvermittelt gegeneinander. da gilt es, ruhe und übersicht zu bewahren, unwichtiges, von wichtigem zu trennen. realclearpolitics liefert auch hierzu die bestmöglich übersicht.

bis jetzt gibt es keinen einzigen grund, an den einschätzungen, die man aus den prognosen ableiten konnte, ernsthaft zu zweifeln. demnach gewinnt obama die wahl.

die wahlbeteiligung ist für amerikanische verhältnisse sehr hoch. der wechsel greift. die sicheren staaten sprechen klar für obama und gegen mccain. dessen kalkül, bisher demokratische staaten wie pennsylvania oder new hampshire für sich zu gewinnen, ist nicht aufgegangen. umgekehrt liegt obama in so wichtigen swing states wie ohio und auch florida vorne.

das heisst nichts anderes, als dass mccain die magische grenze von 270 elektorenstimmen nicht schafft resp. obama sie bereits jetzt überschritten hat. auch wenn man es noch nicht in zahlen weiss. die zentralen figuren hinter den mächtigsten politikern der welt haben das längst begriffen. karl rove, der wichtigste berater des bisherigen präsidenten, gab den kampf schon heute morgen verloren. auf seiner website veröffentlichte er knallhart den sieg obama mit 338 elektorenstimmen; 200 werden seiner einschätzung nach an mccain gehen.

auch david axelrod, der einflussreichste berater hinter barack obama, sprach eben an den amerikanischen sendern. er sprühte nur so vor zuversicht. für ihn war klar, dass die zeit für den wechsel nicht nur kommen wird, sondern jetzt schon gekommen ist. die hoffnungen, die man seitens der demokraten in diese wahlen gesetzt hatte, haben sich erfüllt.

der sieg ist klar, es geht nur noch um das ausmass im kongress und im senat.

eigentlich ist das die botschaft, die man jenseits der einzelergebnisse, die weiter im halbstundentakt verkündet werden, festhalten sollte: barack obama ist der neue präsident der vereinigten staaten von amerika. der schwarze politiker zieht ins weisse haus ein. der börsencrash und der irak-krieg haben sich gegen die republikaner gewendet. die bürgerInnen der usa wollen den wandel, genauso wie die mehrheit der menschen auf der ganzen welt ihre wünsche an obamas fersen hefteten.

“it happens”, der ball ist im korb, im basketballspiel des barack obama in seiner heimatstadt chicago.

stadtwanderer
hinterkappelen bei bern (schweiz)
03:00 mez

good morning, it’s a historic day!

“good morning, it’s a historic day!”, tönte es am morgen aus allen demokratischen sprachrohren. begrüsst wurden der election day, der barack obama die amerikanische präsidentschaft bringen soll.


legende: ist tanner tillotson (vorne) aus dixville der trendsetter an diesem historischen tag?, fragt der staatenwanderer (bild: ap)


auftakt nach mass

es gehört fast schon zur tradition, dass dixville notch den amerikanischen election day eröffnen. das kleine dorf in new hampshire öffnet und schliesst die wahlurnen unmittelbar nach mitternach; gezählt wird gleich anschliessend: 15 stimmen für obama, 6 für mccain, resultierten diesmal. man muss bis ins berühmte jahr 1968 zurückgehen, um eine demokratische mehrheit in dixville zu finden!

das erste ergebnis sorgte im demokratischen head quarter trotz des gestrigen todes von obamas grossmutter für gute stimmung. doch weiss man da, dass die grosse arbeit erst noch ansteht. denn es wird bei den wahlen 2008 eine wahlbeteiligung von mehr als 70 prozent erwartet; für us-verhältnisse könnte gar ein rekordergebnisse herausschauen.

die mobilisierungskampagne
beide parteien setzen heute auf die mobilisierung der 150 million wählerInnen, die sich registieren liessen. obama warnte die seinen vor tagen: ein wahlsieg in den umfragen sei nichts, nur ein wahlsieg in den wahllokalen zähle. seither ist alles darauf ausgerichtet, die menschen, die überzeugt sind, den demokraten zu wählen, zur tat zu bewegen.

typisch hierfür ist ein video, das die demokraten motivieren soll. gezeigt wird, wie das wahlergebnis verkündet wird: mccain siegt mit einer stimme vorsprung. das wurmt: wäre ich nun auch gegangen, hätte obama doch gewinnen können. der sünder, der den wahltag vergessen und damit die politik bestimmt hatte, wird denn auch beim namen genannt; er soll zu spüren bekommen, was er verscherbelt hat.

die demokraten greifen damit ein dilemma auf, das die wahlforscher schon länger beschäftigt: was ist mein persönliches interesse, wählen zu gehen, wo doch die chance, dass meine stimme den ausschlag gibt, fast null ist?, lautet die frage. denn wer individualistisch argumentiert, wie das viele amerikaner tun, kann leicht zum schluss kommen, nichtwählen sei gleichwertig wie irgend etwas wählen.

wahlkampf in der schweiz – wahlkampf in den usa
die schweiz könnte sich eine scheibe von dieser art wahlkampf abschneiden. wählkämpfe in der schweiz bestehen häufig darin, einer gruppe verdienter parteimitglieder die ausarbeitung eines programms zu übertragen, einen befreundeten politologen das ganze bewerten zu lassen, um dann direkt zum werber zu gehen, der schon längst eine idee für ein gutes wahlplakat hatte, das er nun umsetzt. um die zeitungen dafür zu interessieren, plaziert man noch einige bezahlte inseraten in der lokalpresse.

in den usa finden die wahlkämpfe zwar auch in den medien statt. doch darüberhin sind ganze stäbe freiwilliger, die auf die mobilisierung des elektorates aus sind. die vorwahlen sichern, dass sich die parteigebundenen wählerschaft frühzeitig identifiziert. danach realisiert man grossveranstaltungen, um in regionen, die parteipolitisch umkämpft sind, die entscheidung zu beeinflussen. und schliesslich kommt das klinkenputzen von tür zu tür, die mobilisierung telefon- und sms-aktionen.

die vorzeitige stimmabgabe
21 monate lang hagt barack obama kampagne geführt. 450 million dollar hat er ausgegeben, knapp doppelt so viele wie sein gegner. damit hat alles bisherige auf den kopf gestellt. das heute ein historischer tag ist, bekommt so eine doppelte bedeutung.

nicht mitgehalten hat mit diesem tempo und ausmass die modernisierung der wahllokale. die wahlmaschinen, welche die stimmabgabe registrieren, bleiben knapp bemessen. deshalb sind diesmal 34 gliedstaaten dazu übergegangen, die vorzeitige stimmabgabe zuzulassen. in vier jahren soll das landesweit möglich sein. man hofft, so den drohenden kollaps am election day vermeiden zu können. den das gedränge ist nach stunden langem schlange stehen gross. man rechnet mit einer minute zeit, die man hat, seine stimme für den präsidenten, für das repräsentantenhaus und für den senat abzugeben. abgesehen von den 11 governorwahlen, und den volksabstimmungen in den staaten.

bis gestern hatten bereits mehr als 30 millionen us-amerikanerInnen ihr kreuz gemacht. ob für obama oder für mccain weiss man nicht, doch sieht man der registrierung an, ob es sich um wählende der demokratischen oder republikanischen partei handelt. angenommen, sie wählt auch die partei, für die sie sich registrieren liessen, kann man jetzt schon abschätzen, wer führt. einen schweizer wahlbeobachter wie mich schüttelt es dabei kräftig: denn nicht nur die beteiligung wird umgehend kommuniziert, auch die voraussichtlichen kräfteverhältnisse werden in den medien bekannt gemacht.

ist dixville überall in den usa?

demnach scheint dixville nicht nur ein dorf zu sein, an das man sich alle vier jahre erinnert. vielmehr steht es 2008 stellvertretend für viele orte in den vereinigten staaten. denn heute morgen führten die demokraten mit 57 prozent vor den republikanern mit 43 prozent der stimmen.

morgen wissen wir es (hoffentlich!), ob es richtig war, heute schon zu sagen: “good morning, the new united states!”

town rambler
between denver and washington

no, you can’t!

keine politische bewerbung polarisiert gegenwärtig so wie die von sarah palin. die wiederauferstandene muttergottes ist sie für die einen, ein miserabler abklatsch von paris hilton für die andern. ein augenschein des stadtwanderers.


sarah palin, the running mate von john mccain, wie sie sich gerne gibt und wie sie gesehen wird

die newcomerin in der amerikanischen politik
in den drei tagen nach der nomination von sarah palin (sprich: pale-in) als republikanische running mate lasen mehr als eine million menschen ihren im englischen mächtig frisierten wikipedia-eintrag, was diesen auf platz 1 der nachgeschlagenen beiträge im global verfügbaren internet-lexikon brachte.

zwischenzeitlich weiss man auf der ganzen welt mehr über stärken und schwächen der gouverneurin aus alaska als man auf wikipedia nachlesenkann. zwar brachte das liebkind der religiösen rechten in den usa zunächst einen mächtigen schub in die john-mccain-rally, traf das gemischte doppel doch die schwäche obamas kampagne, nachdem er sich mit hillary rodham clinton überworfen hatte und nur im herrendoppel antrat.

doch dann offenbarte sich im knallharten mediensystem der usa rasch, wo die schwäche von sarah palin ist: in den tv-interviews konnte die alles entscheidende fernsehnation live miterleben, wie wenig frau von nationaler politik verstehen darf, um bei den republikanischen grossvätern gehätschelt zu werden.

die bisherigen reaktionen
überheblicher elitismus sei nicht angebracht, kritisieren seither die republikanischen editorialisten die negativ-kampagne der intellektuellen städter gegenüber der politikerin aus wasilla. in der tat, fragt man die menschen im mittleren westen, gibt es nicht nur schlechte zensuren. die 46jährige wirkt als energischer motor auf den politbühnen der republikanern, denn sie ist viel enthusiastischer als der 71jährige vietnam-veteran. die vierfache mutter strahlt die typisch amerikanische unbekümmertheit aus, die den imperfekt der politischen lösungen in den usa rechtfertig: sie ist lebensfreudig, optimistisch und unverdrossen. und: ihr berühmt gewordener zeigefinger an der rechten hand weiss, wo es inskünfig ganz allgemein entlang gehen soll!

palin wirkt auf die konservativen amerikaner aktiv, ja attraktiv. dabei ist sie nie schulmeisterlich, aber meisterlich. das hat sie zur vorbild für viele gemacht, sie sich liebend oder auch verachtend in ihr widerfinden. ihre hochgesteckte frisur wirkt stilbildend, die palin-brille ist ein markenzeichen und ihre feuerroten jacket sind kult.

selbst die comediantInnen kommen nicht mehr an palin in all ihre facetten vorbei. tina fey ist nur die bekannteste unter ihnen, die selbst palin zum lachen brachte. weniger öffentliche freude dürfte die vizepräsidentschafts-bewerberin dagegen haben, wenn stripperinnen ihren jugendsünden nacheifern. die werbung hat den trend zur beliebten immitation der letztlich unbeschriebenen newcomerin in de amerikanischen sofort erkannt und nachgedoppelt. palin als elch-jägerin und barracuda-fischerin garantieren bodenständigkeit, die sich zur kompetenten air force pilotin weiterentwickelt oder sich auch im patriotischen bikini als waffennarr präsentiert.

doch damit nicht genug: die gegner haben edvard münch hervorgeholt, um die angst vor palin zu symbolisieren; generell machen sie mit subkultureller streetart auf ihre sichtweise der kandidatin aufmerksam.

personalisierung ja, mehrheitsthemen nein
von der politikwissenschaftlichen wahlforschung, die von amerikanischen professoren geprägt wird, habe ich gelernt, dass es selbst in den usa mit ihrer traditionell hohen parteibindung schwierig ist, parteien als ganzes zu kommunizieren. deshalb greift man hierzulande gerne auf vereinfachende konzepte wie die personalisierung oder themenzuspitzung zurück.

effektiv ist es palin gelungen, sich in ganzer kurzer zeit in den staaten wie auch auf der welt bekannt zu machen. keine kampagne hat die aufmerksamkeit der amerikanischen öffentlichkeit so focussiert wie ihre. im imagekorrektur der partei war der alten garde abgewirtschafte neokons nur recht, denn sie sind nur noch ein müder abklatsch der konservativen revolution, die ronald reagan vor einem viertel jahrhundert eingeleitet hatte.

doch ist es sarah palin nicht gelungen, auch nur ein drängendes politisches thema so zu besetzen, dass sie als mögliche präsidentin der usa ernst genommen werden kann. kreationismus in der schule, rigidste abtreibungspolitik und verbot gleichgeschlechtlicher ehen lässt bei der minderheit der religiösen fundamentalisten das herz schneller schlagen. doch für die mehrheit muss man in der wirtschafts-, gesellschafts- und aussenpolitik punkten, wo sich bei palin eine ebnso grosse leere wie in den taschen der wallstreetler öffnet. lawrence eagleburger, früherrer republikanischer secretary of state der vereinigten staaten, ist denn auch überzeugt, dass palin das amt, das sie anstrebt, nicht ausfüllen könnte.

so ist es nicht verwunderlich, dass es die lokalen geschichten über amtsmissbrauch der gouverneurin, über doppelmoral in familie und politik durchschlagend bis in die weltpresse schaffen und nur misstrauen gegenüber einer republikanischen kandidatur für das amerikanische präsidium zulassen.

auch bei mir, sodass mir nur eins bleibt: no, they can’t!

town rambler
denver, colorado

wahre lügen

wie treffend bidu mit seinem nächtlichen kommentar war: ich bin kein schlappes eichhörnchen nicht, sondern eine gwundrige maus. das mit dem durchfall war eine täuschung. hier mein erster bericht aus den staaten.

direkte demokratie in california am beispiel der “prop. 11”
kalifornien ist die grösste direkte demokratie der welt. 37 millionen menschen sind hier stimmberechtigt. anders als bei uns wird abgestimmt, wenn wahlen sind. 12 vorlagen, sog. propositions, liegen diesmal zur entscheidung auf.

um einen direkten eindruck vom geschehen zu bekommen, besucht unsere reisegruppe die abschliessende medienkonferenz des gouvernors arnold schwarzenegger zu “proposition eleven”. keine einfache sache, denn es geht um die interessen der parteien,auf die der regierungschef angewiesen ist.

bisher konnte das parlament die wahlkreise festlegen. gemäss einer initiative soll das inskünftig eine kommission von 14 mitgliedern, bestehend aus 5 demokraten, 5 republikanern und 4 parteilosen, machen.

schwarzeneggers kampagne

arnies auftritt im garten vor seinem regierungssitz ist ausgesprochen professionell. der ehemalige bodybilder, leicht in die jahre gekommen, profitiert davon, ein überzeugender schauspieler zu sein. sein habitus ist staatsmännisch, seine worte sind gewählt. er kommt gleich zu sache, und er hält sich kurz.

er verspricht weniger parteienmacht, wenn man, wie er, “prop. 11” zustimme. denn das parlament habe kein interesse an wahlkreisreformen, das die bisherigen gewählten nicht stütze. das erhalte die bestehende macht, weiss der republikanische gouvernor, und es bevormunde die bürgerInnen, setzt er nach.

schwarzenegger sind vor allem die wirtschaftsverbände gefolgt. sie haben, nebst den freunden des regierungschefs, die unterschriften für die volksabstimmung gesammelt, und sie bilden mit ihm die pro-kampagne. eine illustre schar prominenz aus politik verstärkt das komitee, das namentlich in den wichtigen zeitungen wie die los angeles times unterstützung findet.

die letzte umfrage macht vorteile für die befürworterInnen sichtbar. leicht anwachsende 45 prozent stehen auf ihrer seite. die gegnerschaft hat bisher nur 30 prozent hinter sich. und 25 prozent sind eine knappe woche vor der abstimmung unschlüssig. das kenne ich!

von schwarzeneggers gegenspielern hören wir wenig. doch sie werben im fernsehen. senatorin barbara boxer führt die opposition an. ihr ist es vor allem gelungen, ihre demokratische partei in dieser frage auf die nein-seite zu ziehen. nancy pelosi, die mächtige präsidentin des amerikanischen repräsentantenhauses in washington, weiss sie auf ihrer seite.

die gegnerInenn wettern wegen den kosten gegen “prop. 11”. kalifornien sei hoch verschuldet; es können sich ein neues wahlkreisgremium, dessen mitglieder je 300 dollar im tag kassieren würde, nicht leisten. das muss schwarzenegger treffen, der im demokratischen kalifornien vor allem wegen der misswirtschaft seine vorgängers gouvernor geworden ist. auf der nein-seite lässt man denn auch kein argument gegen die momentane macht aus: hinter dem rücken der wahlkreisexperten würden sich partikularinteressen unabhöngig von der politik durchsetzen, ist ihr giftigstes argument.

schweiz und kalifornien im vergleich

die befürworter stecken 2,5 mio. dollar in die kampagne; die gegner haben nur 1 million. darüber spricht man in kalifornien ganz ohne scham. und auch der gouvernor schweigt nicht wenige tage vor der entscheidung, die mittels umfragen bis zum schluss begleitet wird.

trotz dieser offensichtlichen differenz zur schweiz, erinnert der abstimmungskampf in vielem an das, was man aus der schweiz kennt: wenn lokale interessen im spiel sind, haben die parteien mühe, ihre exponenten hinter sich zu scharen; die wirtschaft sponsort kampagnen, welche die parteienmacht brechen, und die medien favorisieren die exponenten, die (warum auch immer) als personen für ein ja oder nein stehen.

wer gewinnt, wissen wir in der wahlnacht. wer mitfieber will zu “prop. 11” kann dies via ballotpedia tun, einer hervorragenden übersicht über alle 152 volksabstimmungen, die am kommenden dienstag in den vereinigten staaten stattfinden.

vom sinn des einblicks vor ort

einen vorteil hat es allerdings, direkt vor ort zu sein: in den tagen, in denen wegen börsencrash, verschuldungsfalle und rezessionsängsten jeder jedem misstraut, ist “credibilty” ein doppeldeutig entscheidendes wort. was zählt, ist was man in den eigenen händen hat und was man selber gesehen hat. das könnte fast zum schlagwort über die auslaufenden amtszeit des präsidenten werden, der mit einer lüge einen krieg entfachte, von der sich mittlerweile sein eigener aussenminister von damals distanziert hat.

in kalifornieren hat das noch mehr brisanz, denn eine der hauptrollen, die arnold schwarzenegger inne hatte, war ausgerechnet die in “true lies”, den wahren lügen. genau das ist es, was man nicht zu unrecht in der politischen debatte hier immer wieder hinterfragt: was von dem, was gesagt, gezeigt und geschrieben wird ist echt, und was nur ein fake. denn wahre lügen sind beides!

town rambler

nachtrag:
die vorlage wurde schliesslich mit 50.6 prozent zustimmung angenommen!

bullshit!

da wollte ich doch endlich in die usa. einen hauch vom american dream erleben, bevor er an der wall street ganz beerdigt wird.

da habe ich mich vertieft mit demokratie im kapitalismus beschäftigt. mit volksabstimmungen in california und anderswo. und selbst derdie unsägliche mcpalin landete in meinem radar.

um all das hautnah mit zu bekommen, habe sogar ich mir diesen biometrischen pass angeschafft. für ein wenig sicherheitsgefühl auf den ami-flughäfen bin selbst ich gekippt.

selbst den stadtwanderer habe ich eingespannt, um meinen inneren spannungsaufbau nachzuzeichnen: schwarzenegger wurde in meine leserschaft eingeführt, die amerikanische botschaft habe ich belagert, und die vorgeschichte des cias blieb nicht unerwähnt.

und jetzt? – jetzt liege ich flach. wie ein schlappes eichhörnchen. denn beim stadtwanderer ist bettruhe angesagt.

gottseidank nicht in san fancisco. nein, in hinterkappelen bei bern.

mein biorhythmus zeigte im entscheidenden moment wie die börsenkurse nach unten, und das flugzeug startete wie die umfragewerte von obama steil nach oben. ich habs nicht einmal gesehen, denn meine reisepläne endeten schon vor kloten irgendwo zwschen meinem dünn- und dickdarm!

bullshit!, sag ich da. werde in den nächsten tagen also mehr mental denn real durch die usa wanderern. denn gesundheit geht vor erlebnis, that’s clear!

stadtwanderer

immer wenn es am schönsten ist …

immer wenn es am schönsten ist, muss man gehen. das jedenfalls besagt ein sprichtwort. wie recht es nun hat. denn die beiträge auf dem stadtwanderer aus bern haben nun ein (vorläufiges) ende. ich bin am packen und berichte demnächst schon aus amerikanischen städten.

das blogprojekt heute
der stadtwanderer ist mächtig in fahrt gekommen. bei slug rangiert er normalerweise unter den 50 meist gelesenen blogs der schweiz, und bei blogug figuriert er um den 70 rang herum, wenn es um die vernetzung unter anderen blogs geht.

geschrieben wird auf dem stadtwanderer viel. fast kein tag vergeht ohne neuen beitrag, und die kommentare kommen fast schon im stundentakt. ohne sie wäre mein bloggeralltag fast schon öd!

was anfänglich als schreibender spazierstock entstand, mutierte bald schon zum geschichtsblog für bernisch-burgundische lieberhabereien. gegenwärtig ist der stadtwanderer etwas politischer: unsere zukunft ist unsicher geworden, sodass man die gegenwart wieder vermehrt hinterfragt. wie bern als stadt, als region, metropole unterwegs ist, hat mich in den letzten wochen am meisten bewegt, wenn ich nicht gewandert bin, sondern meinen alltagsempfindungen nachgespürt habe.

die ganze zeit geblieben sind meine wanderungen. für gruppen, aus der schweiz oder aus dem ausland. aus politik, publizistik und wissenschaft. die nächste ist für die journalistInnenschule science po aus paris, und die übernächste für die weiterbildung der topkader aus der bundesverwaltung, die sich an der berner uni weiter bilden.

der kommende ausflug in die amerikanischen städte

meine internationalen kontakte sind auch ursache, dass es nun einen break gibt. wie angekündigt, gehe ich in die usa. kalifornien, colorado und washington dc stehen auf dem programm. natürlich geht es auch um die amerikanischen präsidentschaftswahlen. der reisezweck ist aber offener. beruflich werde ich mich in den kommenden 10 tagen mit der reichhaltigen direkten demokratie in den amerikanischen gliedstaaten auseinandersetzen.

und der stadtwanderer geht im reisegepäck mit. ganz klein wird er sich machen, wenn er über durch die passkontrollen muss. wenn er aber einmal angekommen sein wird, wird ihn sicher die bekannte neugier packen. erkundungen aus san francisco, sacramento, denver und der hauptstadt der vereinigten staaten von amerika, washington, stehen an.

falls der stromstecker zu meinem labtop passt, berichte ich von ennet dem teich!

stadtwanderer

bildquelle

going west

nun ist es public: das gratisblatt “.ch” meldete heute morgen, dass ich in die usa gehe und unter anderem arnold schwarzenegger (“the terminator”), den gouverneur von kalifornien treffe (regelmässige stadtwanderer-leserInnen wissen das schon lange!). vorort werde ich vor allem das campaigning in den usa studieren, und zwar zur heissesten zeit: den präsidentschaftswahlen. in kalifornien werde ich mich, mit 9 mitstreiterInnen aus der ganzen welt, jedoch vor allem um die zahlreichen volksabstimmungen kümmern, die gleichentags wie die entscheidung zwischen mccain und obama, stattfinden.

der stadtwanderer als der mann dahinter, suggeriert die bildmontage von \".ch\" heute

bildmontage im heutigen gratisblatt “.ch”, die suggeriert, der stadtwanderer sei der mann dahinter. dabei fragt der sich, was den mann davor so interessant macht.

der heutige artikel in .ch ist für den boulevard geschrieben. toll aufgemacht, wie er war, kam er an. meine mitarbeiterInnen waren am morgen ganz stolz (einer der nie gelacht hat bis jetzt, schmunzelt vor sich hin), ich bekomme den ganzen tag mails (von “super” bis “bin erstaunt”), und ich wurde am mittag, beim sinnieren in der stadt angehauen (“du grüsst nicht mehr, seit du bei schwarzeneggers gastierst”).
das ist mir aufgefallen. arnold schwarzenegger lässt kaum jemanden kalt. viele haben seine filme gesehen, und haben eine (meist positive) einstellung dazu, selbst wenn sie keine macho-typen sind. fast alle beginnen zu erzählen, wenn nur schon hören, mit wem ich es bald zu tun haben werde.
woran das liegen mag, dass der rambo-mann, der republikanische politiker, der gatte einer kennedy-nachfahre, einer der 100 einflussreichsten auf der welt und der berühmteste verfechter der direkten demokratie querbeet so gut ankommt?, fragt sich der

stadtwanderer

der stadtauswanderer

the town rambler goes america! jawohl, ich wandere aus!

am 1. november 2008 gehe ich nach san francisco. ich lasse den europäer in mir zurück. mit ihm kippe ich gemeinschaftliche werte, den regulierenden staat und politische parteien als erbe gesellschaftlicher konflikte, die man bewältigen will. denn ich will wissen, wie öffentlichkeit funktioniert, wenn sie von der totalen personalisierung lebt. ich will sehen, wie politik gemacht wird, wenn man unbegrenzt an den markt glaubt. und ich erfahren, wie gerechtigkeit entsteht, wenn geld entscheidungen steuert.

arnold-schwarzenegger.jpg ich meine es ernst! es wird die radikale umkehr dessen sein, was ich bisher für gut befunden habe. und ich freue mich erst noch darauf!

vor allem bin ich gespannt, arnold schwarzenegger persönlich zu begegnen. dem ausgewanderten österreicher. dem sportlichen filmhelden. der gouverneur von kalifornien. und dem republikanischen fan der direkten demokratie.

so werde ich november als stadtauswanderer aus sacramento, aus denver und aus washington berichten. über politische kultur. über die vielen volksabstimmungen, die am 4. november 2008 stattfinden. und über die amerikanischen wahlen, die entscheiden werden, ob barak obama von den demokraten oder john mccain von den republikanern der neue präsident der amerikanischen politik wird.

keine buchrezensionen von amerikanischen autorInnen werde ich mehr schreiben. keine theorien aus ihnen werde ich mehr anwenden. denn ich habe mich entschieden: ich will amerikanische politik direkt erfahren, us-politikerInnen persönlich begegnen, und mich mit wissenschafterInnen und beraterInnen in der neuen welt unmittelbar auseinandersetzen.

in genau vier monaten ist es soweit: aus dem stadtwanderer wird der

stadtauswanderer!

ps:

damit keine voreilige vorfreude, und auch keine lähmende angst aufkommt: I’ll come back! aufs europäische festland, in die schweiz, nach bern! eine woche nur dauert mein tripp über den teich, denn ich mit joe mathews, korresponent der los angeles times, bruno kaufmann, journalist von schweizer radio drs, und einigen anderen interessierten an der politischen sache machen werde.