ich google, also bin ich: teil 7 oder kaiserreiche und burgundergründe

die these

burgundische königreiche, so lehrt die geschichte, entstehen auf den trümmern von kaiserreichen. und sie verschwinden wieder, wenn imperien entstehen.

burgundia

gundobad begründete nach dem untergang des weströmischen kaiserreich am ende des 5. jahrhunderts das erste burgundische königreich, burgundia genannt. man war nachbarn der franken. mit der ersten fränkischen expansion wurde das erste burgundische königreich im 6. jahrhundert aufgelöst.

untergehen sollte die burgundia indessen nicht. sie blieb das neue vaterland der burgunder, die gewandert waren und sich niedergelassen hatten. herrschaftlich war die burgundia zwar aufgeteilt in verschiedene diözesen mit katholischen bischöfen, resp. in zahlreiche gaue mit merowingischen resp. karolingischen beamten. 855 tauchte die burgundia indessen fast unverändert wieder auf, als das fränkische reich fast ganz zerfallen war. die neugründung gelang nur deshalb nicht, weil der vorgehene könig krank war und schon als jünglich vestarb.

bourgogne

wenn damit die kaiserliche gewalt in der zweiten hälfte des 9. jahrhunderts versiegte, heisst das nicht, dass die burgundergründe auch verschwanden!

den letzten fränkischen teilungsvertag, jenen von 880, unterlaufend, begründete der ins rhonetal eingewanderte adelsgeschlecht der bosoniden das burgunderreich von neuem. boso selber machte sich zum neuen könig der provence, und sein bruder wurde herzog in der bourgogne, das zum westfränkischen reich hielt. das (untere) rhone- und saonetal waren damit herrschaftlich neu besetzt. doch im oberen rhonetal fehlte ein ebenbürtiger herrscher noch. dieser kam aus dem geschlecht der welfen, mit den karolingern verwandt, von der katholischen kirche unterstützt und vom ostfränkischen machthaber vorerst akzeptiert: rudolf I., eigentlich laienabt von st. maurice, wurde von den bischöfen von genf,lausanne und sion, zum begründer des hochburgundischen königreichs von 888 erhoben.

nun hatte man zwar keine burgundia wie um 500 mehr, aber eine region, aufgeteilt in drei adelsherrschaften:

. das niederburgundisch königreich der provenzialen von arles mit klar kaiserlicher ausrichtung,
. das hochburgundische königreich der äbte von st. maurice mit lokaler ausrichtung, aber die st. bernhardlinie kontrollierend, und
. das herzögliche burgund rund um autun, das zum westfrankenreich hielt.

alle drei beriefen sich ausdrücklich auf ihre burgundischen wuzreln.

burgunds burgund und mein burgund

bis heute hat sich der name “burgund” resp. “bourgogne” im herzöglichen teil erhalten, während man sich im nieder- und hochburgundischen teil kaum mehr der burgundia erinnert. ausser mir, und den virutellen burgundern. das war ja mit dieser serie anhand der fanken zu beweisen.

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doch halt:
auch karl der kühne, der in realität einen ebenso tollen versuch unternahm, die burgundische krone wieder aufleben zu lassen, wie ich heute, kann das zusammenspiel zwischen burgundergrund und kaiserreich. als das habsburgerreich im 15. hundert in der krise war, griff er selber nach der kaiserkrone, und scheiterte. frankreich und das reich entstanden danach als flächenstaaten, und verdrängten burgund zunehmend von der landkarte.

mehr dazu an einem anderen verregneten sonntag!

ich google, also bin ich: teil 6 oder die karolingischen teilungen

kaum fertig erobert, machte sich kaiser karl I. gedanken, wie er sein reich unter seinen söhnen aufteilen sollte. er folgte dabei unverändert dem fränkischen erbrecht, das die beteiligung aller legitimer männlicher nachfahren vorsah.

806 legte karl sein erstes testament für das reich fest: sohn ludwig sollte den nördlichen teil erhalten; sohn pippin sollte italien erhalten, wo er im namen karls schon regierte, und sohn karl sollte im widerspenstigen acquitanien und septimanien regieren. doch der teilungsplan ging nicht auf. zwei seiner söhne starben noch vor karl. nur ludwig überlebte den vater, 811 musste man das testament neu machen: es erbte sohn ludwig sein ganzes reich. der vater selber erhob den sohn noch zulebzeiten zum mitkaiser.

ludwig I. regierte nach dem tode karls als fränkischer kaiser vorerst ohne die päpstliche salbung. diese erhielt er erst später. seine herrschaft blieb jedoch schwach, mehr als für die politik interessierte er sich für die religion, was ihm den beinamen “der fromme” eintrug. bereits drei jahre nach dem tod karls musste er seinerseits sein politische testament machen. wiederum folgte man der lex salica:

sohn lothar sollte das eigentliche erbe antreten und neuer kaiser werden, während nach des kaisers wunsch sohn ludwig unterkönig in bayern und sohn pippin gleiches in acquitanien werden würde.

indess, auch dieser plan wurde nicht realisiert, denn des kaisers frau starb frühzeitig, und ludwig heiratete erneut. die auserwählte judith, aus dem aufstrebenden hause der welfen, schenkte dem kaiser einen weiteren sohn, karl geheissen, was den kaiser von unlösbare problemestellte: sollte der vierte sohn vom vater übergangen, oder sollte das testament neu geschrieben werden? – ludwig entschied sich für letzteres, kreiierte auf anraten seiner frau aus alemannien, dem elsass und churrätien ein neues herzogtum, das er, an die germanischen sueben erinnernd, schwaben nannte und das an den kleinen karl gehen sollte.

doch auch das erfüllte sich nicht, denn sohn pippin starb vorzeitig, und sohn karl wurde jetzt als erbe in acquitanien eingesetzt. karl und ludwig hatten mit der erschaffung von schwaben jedoch gemerkt, dass noch mehr im spiel sein könnte: sie verbündeten sich untereinander, um ihre abfindungen an den reichsrändern zu erweitern. dafür setzten sie schon mal den kaiser, ihren eigenen vater, in einem staatsstreich ab! und sie setzten ihn nur wieder ein, weil sie sich über die alternative reichsteilung nicht einigen konnten.

beim tod des vaters setzten die selbstbewussten ludwig und karl den (halb)bruder lothar unter druck. 841 erzwangen sie mit der fürchterlichen adelsschlacht von fontenoy bei auxerre ein gottesurteil, das schliesslich zu ihren gunsten ausging.

lothar wurde zwar, wie von seinem vater bestimmt, neuer kaiser und behielt auch das reich. doch war dieses auf die täler der mosel, der rhone und des pos geschrumpft. erstarkt waren dafür die reiche der beiden (halb)brüder: ludwig der germane, regierte das frankenreich rechts des rheins und der aare, während karl, später der kahle genannt, die westfränkischen gebiete im tal der seine, der loire und der garonne beherrschte.

nutzniesser dieser reichsteilung war im übrigen auch der kirchenstaat des papstes, der die theokratisch umklammerung, die karl gefördert hatte, auflösen und innerhalb des kaiserreiches wieder selbsständig wurde resp. die umliegenden gebiete in sein herrschaftssystem einzubeziehen begann.

doch es geschah, was man kaum glauben kann: die reichsteilungen unter den nachfahren karls des grossen waren damit nicht zu ende; das ganze reich wurde vom aufstrebenden adel weiter aufgeteilt.

als kaiser lothar I. 855 starb, zerfiel das mittelreich in drei weitere königreiche: italien, lothringen und burgund entstanden. die kaiserkrone ging nach italien. das frankreich war kein besonderes mehr, denn seit der trennung von verdun war man je eigene wege gegangen.

das burgundische königreich entstand nie richtig, denn der designierte könig, karl, sohn von lothar I. war minderjährig und litt, wie soviele karolinger an erbkrankheiten. er verstarb schon 863. 870 verstarb auch der könig von lothringen, und sein reich wurde weiter geteilt. die mhereren teile gingen an ludwig den germanen, die minderen an karl den kahlen. eroberungsversuche von karl dem kahlen gegen seinen früheren verbündeten scheiterten: 880 kam lothringen per vertrag ganz zum ostfränkischen reich.

das rumpf-kaiserreich in italien zerfiel genauso, setzten sich doch überall kleine königreiche oder herzogtümer durch mit lokalgrössen durch: es entstanden die lombardei, ventien, die toskana und spoleto rund um den kirchenstaat.

im unteren rhonetal interessierte das aber nicht; da erinnerte man sich der provenzialischen vergangenheit. 879 erhob sich boso, graf von vienne, zum könig der provenc. sein bruder, richard, machte sich in autun zum herzog von burgund und reihte sich als vasall hinter den westfränkischen königs ein.

nun blieb nur noch das hinterland burgunds, im oberen rhonetal: hier erhob sich 864 der welfe rudolf gegen den laienabt im kloster st. maurice d’agaume; er übernahm seinen posten und kontrollierte so den weg über den grossen st. bernhard nach italien. im jahre 888 machte er sich auf dieser basis zum neuen hochburgundischen könig.

letzter legitimer nachfahre von karl dem grossen war zu dieser zeit karl III., sohn von ludwig dem germanen gewesen. er war zuerst könig von alemannien; am liebsten lebte er in den fränkischen klöstern in zürich und st. gallen. doch dann wurde er per erbgang könig von italien und stieg gar zum kaiser auf. eher per zufall starben all seine verwandeten in ost und west vor ihm. für kurze zeit herrschte er formell als letzter über das frankenreich, wie es seit karls zeiten bestanden hatte.

doch karl III. hatte keine machtmittel mehr. unfähig, auf die normanneneinfälle von norden her zu regieren, fiel der ostfränkische adel 887 vom kaiser ab; kurz darauf verstarb er. zum neuen machthaber machte sich arnuld von kärnten, ein unehelicher nachfahre karls des grossen, aber ein kämpfer gegen die normannen.

das fränkische reich, bis zuletzt die nachfolge des weströmischen reichs der antike, hatte 888 mit arnulfs kampfansage aufgehört zu existieren. überall regierten nur noch illegitime nachfahren karls, oder adelige, ursurpatoren, die sich gegen die karolinger erhoben hatten.

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ich google, also bin ich: teil 5 oder die basis der karolingischen macht

hinter den merowingischen königen chlothar II. und dagobert I. hatten sich die fränkischen bischöfe im edikt von paris, das 614 die wiedervereinigung aller reichsteile regelte, ihren anteil an der macht gesichert. nach dem untergang der alten römischen strukturen, die mitte des 6. jahrhunderts durch die fränkischen bruderkämpfe weggefegt wurden, etablierten sie die fränkischen bischöfe auf der basis der spätantiken diözesen rund im ihre städte neu.


die religöse struktur des gallischen frankreiches, die sich am ende des 6. jahrhunderts ausbildete, und im edikt von paris die macht hinter den merowingern darstellte.

aus diesen bischofsfamilien ging auch der neue fränkische adel hervor, der die geschickte des reiches bis mitte des 8. jahrhunderts in den zahlreichen gauen steuern sollte.


fränkische gaue im 7. jahrhundert

die administration von austrien, neustrien und burgund beeinflusste die neue herrscherschicht nachhaltig. die hausmeier von austrien setzten sich 687 im ganzen frankenreich militärisch durch; von nun an waren sie die eigentlichen herrscher. karl martell besiegelte diese vorherrschaft mit den schlachtensiegen gegen die mohammedanischen mauren in sens und poitiers, und regierte das frankenreich phasenweise auch ohne könig und ohne krone. er begründet sogar die nach ihm benannte karolingische dynastie, die als zweite sippe das frankenreich beherrschen sollte.


stammbaum der karolingischen dynastie (vereinfacht)

mit pippin I. stellen die karolinger den ersten gesamtfränkischen könig, der sowohl von den fränkischen bischöfen, als auch, ein novum, vom römischen papst anerkannt wurde. sein sohn, karl I., setzt sich gegen seinen bruder karlmann durch und wurde ebenfalls gesamtfränkischer könig, bevor ihm papst leo III. im jahre 800 zum neuen römisch-fränkischen kaiser karl I. erhob.

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ich google, also bin ich: teil 4 oder die merowingischen teilungen

die geschichte des frankenreichs wäre einseitig erzählt, würde man nur die expanisonen erwähnen. ebenso zahlreich wie die ausgreifenden momente sind die fränkischen teilungen, die aus dem salischen erbrecht hervorgingen. demnach hatten immer alle anerkannten söhnen des königs anrecht, dessen erbschaft gleichermassen anzutreten.


lexi salica, im 6. jahrhundert schriftlich festgehalten, regelt das erbrecht im frankenreich

das hatte seinen sinn, solange es etwas zu erobern gab. doch wenn damit schluss war, kehrte sich die lex salica gegen die eigene herrschaft: in der regel eroberten die fränkischen prinzip die gebiete der anderen fränkischen prinzen …


die erste teilung des fränkischen reiches unter den söhnen von könig chlodwig im jahre 511

die erste grosse teilung resultierte 511 beim tod von könig chlodwig. theoderich, der sohn aus der ersten ehe erhielt das rheingebiet, das er von reims aus regierte. chlotar I. wurde herr der mosel mit sitz in soissons. childebert regierte in paris über die seine, und chlodimir wurde unterkönig von orléans und herrschte über die loire.

524 schickten sich die franken an, das königreich burgund zu erobern. die expedition unter könig chlodomir scheiterte jedoch; und könig chlodomir erlitt dabei den tod. das blieb nicht ohne innere folgen für das geteilte frankenreich: theoderich einerseits, chlotar und childebert anderseits stritten um die vorherrschaft. den kampf zwischen letzeren entschied chlothar I. gegen theoderich geriet er aber vorerst in die defensive. er und seine nachfahren, die von reims aus regierten, weiteten das östliche teilreich zuerst in die auvergne aus, später waren sie massgeblich an der einverleibung burgunds ins frankenreich, die 534 definitiv wurde, verantwortlich. sie übernahmen nun auch die vorherrschaft über alemannien, wo sie fränkische herzöge einsetzten. das schweizerische mittelland trennten sie vorerst von der eroberten burgundia ab.

den königen von reims gelang es aber nicht, ihr teilreich zu stabilisieren. theuderichs sohn, theudebert, befand sich auf der höhe seiner macht, als er feststellen musste, dass sein einziger sohn, theudebald, von minderem verstand war. was sich schon fast wie eine imperiale macht gebärdete, fiel so in sich zusammen.

558 gelang es chlothar I. alle teilreiche zurückzuerobern und für kurze zeit wieder zu vereinen. nach chlodiwg war er damit der zweite fränkisch-gallische könig. doch er verstarb nur 3 jahre danach, womit der zweite grosse teilungsprozess einsetze.


teilungsplan unter den söhnen von chlotar I. im jahre 561

die neuerliche vierteilung des reichs war nicht von dauer. charibert, der in paris residierte, starb schon nach sechs jahren, sodass sich eine dreiteilung etabliert: mächtig ausholend waren das neue königreich neustrien von chilperich (mit der hauptstadt paris), das nun ununterbrochen an der atlantikküste bis an die pyrenäen reichte, sowie austrien von könig sigibert (mit der neuen hauptstadt metz), zu dem die südliche auvergne als herzogtum herzogtum kam. drittes teilreich war das nun fränkische königreich burgund, und unverändert das rhonetal umfasste und neu auch mit der oberen loire verbunden wurde. neu wurde dieses von könig guntram regiert, der in chalons sitz nahm.


die für die schweiz wichtige teilung des mittellandes im jahr 561 entlang der aare, die 595 wieder rückgängig gemacht wurde, was 610 zum krieg zwischen burgundern und alemannen führte, ist hier unzureichend dargestellt.

doch könig guntam starb, ohne dass eines seiner kinder die grasiernde pest im burgundischen überlebt hatte. um einen weiteren bruderkrieg zu verhindern, vermachte er sein königreich per erbvertrag dem austrasischen könig childebert II., sohn seines verstorbenen bruder sigibert. bei dessen tod, wurde das austroburgundische reich wieder aufgeteilt: könig theodebert II. behielt austrien, und könig theodrich II. erhielt burgund. beide brüder bekämpften zuerst neustrien, dann aber sich selber, und es siegte der “burgunder” theoderich II. damit standen sich nur zwei fränkische könige gegenüber: chlotar II., der sohn von könig chilperich, und theoderich II. der enkel von könig sigibert. hinter ihm stand unverändert sigiberts frau, königin brunichilde, die nach der ganzen machte strebte, und dabei von chlothar II. gerichtet wurde.

614 hatte man wieder nur noch einen fränkischen könig: chlothar II., den neustrier. ihm gelang es auch, seinen sohn, dagobert, als vierten und letzten könig einzusetzen, der alle fränkischen gebiete seiner zeit beherrschen konnte.

es sollte der letzte merowinger sein, der die effektive königsmacht im frankereich ausübte.

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ich-google,-also-bin-ich:-teil-3-oder-die-fränkisc…

das fränkische reich, das chlodwig begründet hatte, expandierte zweimal erfolgreich: zwischen 532 und 555 unter den merowingerkönigen, und zwischen 732 und 814 unter dem karolingern. die zweite expansion brachte den franken den kaisertitel.


übersicht über die fränkische expansion vom 6. bis 8. jahrhundert

die merowingische expansion

während der ersten expansion des frankenreiches kam im osten thüringen hinzu. im süden eroberten die franken die gascogne und die auvergne. den grossen fisch zogen sie aber im rhonetal mit der eroberung burgunds und der provence. und auch rätien kam, nach einer jahrhundertelangen, mediteran ausgerichteten geschichte, erstmals ins magnetfeld einer nördlichen macht.


die fränkische expansion während der rückeroberungen durch ostrom, aber noch vor dem fall des ostgotischen reiches (rätien gehört noch nicht zum fränkischen reich)

ohne den untergang des gotischen reiches, das von ostrom zurückerobert wurde, wäre die erste fränkische expansion hinter jener, die könig chlodig ausgelöst hatte, zurückgeblieben. so geriet sie aber zur spektakulären erweiterung: selbst die alemannen, unter ostgotischem protektorat wurden zu einem annexierten herzogtum der franken. damit war die heute schweiz in der mitte des 6. jahrhunderts ganz unter fränkischer herrschaft.

die karolingsiche expansion

unter könig pippin, dem ersten fränkischen könig aus dem geschlecht der karolinger wurden friesland und septimanien beigefügt. nach seinem tod setzte sich sein sohn karl schnell als neuer fränkischer könig durch. unter ihm wuchs das frankenreich erneute stark, gleichzeitig aber auch letztmals an.


fränkische gebietserweiterungen unter karl: sachsen, bayern, friaul, lombardei, kirchenstaat

karl der grosse verleibte bayern, kärnten, friaul und das lombardische königreich seinem reich ein. lange und blutig kämpfte er gegen die heidnischen sachsen, bis er auch sie beherrschte. wenig erfolgreich war er dagegen gegen die normannen, die bretonischen kelten und die mohammedanischen mauren ins spanien. hier richtete er genau so wie im osten bei den awaren und slawen marken ein, grenzgebiete, die er mit tributzahlungen abhängig machte, ohne dass sie ganz zum frankenreich gehörten.


die marken-politik karl des grossen: daenenmark, sorbenmark, ostmark, bretonenmark, spanische mark

mit der krönung zum neuen römischen kaiser wurde karl I. auch schutzherr über den päpstlichen kirchenstaat. dieser aber hatte sich der fränkischen kirche mit dem schachzug ganz bemächtigt.

grösser und stärker als das wurde das an weihnachten 800 auferstandene (west)römische reich in seiner fränkischen fassung nie!

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ich google, also bin ich: teil 2 oder die begründung des frankenreiches

die begründung des frankenreichs ist legendär. niemand weiss es genau. aber man glaubt, dass es aus dem wasser entstanden ist. göttliche kräfte mischten sich mit germanischen menschen, die sich von einer einfachen stammesgesellschaft zu einem mächtigen volk mit schlagkräftigen armeen entwickelt hatten.

merowech soll im 4. jahrhundert die merwoingische königsdynastie begründet haben, die unter seinem sohn childerich am unteren ende des rheins in römischen diensten stand. sie kämpften 451 auf den katalaunischen feldern mit den römern gegen die hunnen, und sie fühlten sich als sieger, über hunnen und römer. seit 460 verstanden sie sich als selbständiges königreich auf römischem boden.

childerichs sohn, könig chlodwig, einigte in der folge die salfranken links des rheins und eroberte die rechtsrheinischen ripuarischen gebiete der franken. er gilt als der erste könig aller franken.

sein ursprünglicher hauptsitz war die stadt tournai, von wo aus er der reihe nach soissons, reims und schliesslich auch paris eroberte. damit bereite er dem letzten resten des römisch-gallischen reiches, der noch bestanden hatte, ein ende. er nahm für sich in anspruch, ein neues gallisches reich zu begründen, wofür er auch zum christentum übertrat. er dehnte sich 496 mit seinem (ersten) sieg über die alemannen in tolbiac resp. 507 über die westgoten in voullé nach osten und süden hin aus. er herrschte damit im wesentlich über den rhein, die mosel, die seine, die loire und die garonne, die alle nach norden münden. die einnahme des burgundischen königreichs im rhonetal indessen misslang ihm im jahre 500 trotz anfänglichen erfolgen, den die goten stellten sich auf die burgundische seite.

bis zur rückeroberung der gotischen gebiete durch kaiser justinian und kaiserin theodora bestand dieses gleichgewicht. dann wurde es eng für das königreich burgund. es ging 534 im fränkischen reich auf, – nicht ohne folge für das frankenreich!

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ich google, also bin ich:  teil 1 oder die methode

es ist bekannt: ich bin ein fan historischer karten. und ich google auch gerne. mit der suchmaschine macht man erstaunliche funde, – man könnte sagen: ich google, also bin! man lernt schnell mehr, als man meint. ein beweis. für mich – und meiner leserschaft!

suche: “frankenreich royaume francs”

nein, ich interessiere mich nicht für das frankreich, das aus der revolution von 1798 hervorging. es geht mir auch nicht nicht um die region franken in deutschland, die vormals ein herzogtum des hl. römischen reiches deutscher nation war.


die vielfäligen bezügen der franken: vom frankenreich karls zum frankenland in deutschland

ich will mehr über das frankenreich wissen, dass vor 1119 unterging. es soll viertuell auferstehen!


das frankenreich im 6. jahrhundert, als gegenstück zum oströmischen kaiserreich, behauptet sich und tritt damit, keine 100 jahre nach dem untergang des weströmischen reiches an seine stelle.

die franken gründeten 486 das erfolgreichste königreich, das aus der völkerwanderung hervorging. es etablierte sich im ehemaligen gallien, aber auch darüber hinaus. es hielt im 6. jahrhundert allen versuchen ostroms stand, rückerobert zu werden. vielmehr wurde es im westen zum christlichen gegenstück des westens. so widersetze es sich auch dem vordringen der mohammedanischen truppen und händler. im jahre 800 erhob papst leo III. das fränkische königreich zum neuen weströmischen kaiserreich. karl der grosse war sein begründer. doch er hielt es nicht lange zusammen. 888 wurde sein letzter legitimer nachfolger, karl III., wegen unfähigkeit im amt von eigenen leuten abgesetzt.

das fränkischer kaiserreich zerfiel in ost und west, in nord und süd in zahlreiche königreiche. entsprechend verlor das kaisertum an wert, bis es 962 aus dem erweiterten ostfränkischen königreich wieder hervortrat. otto und adelheid wurden vom papst zu den neuen kaiser und kaiserin in rom des römischen reiches gekrönt.

die geschichte burgunds ist eng mit jener des frankenreiches verbunden. seit mitte des 4. jahrhunderts verlief die entwicklung beider völker und königreiche parallel. 534 setzten dann die franken ihre suprematie durch. doch das burgundisches volk hatte sich im rhone-, saone- doubs- und aaretal zu stark durchgesetzt, um durch die fränkische oberherrschaft ausgelöscht zu werden. 888, als das fränkische reich nach einer wechsevollen geschichte zerfiel, gründete der welfe rudolf I. in st. maurice d’agaume das burgundischen königreich von neuem. es hielt 144 jahre bestand; zu seine besten zeiten war es fast so grosse wie seinerzeit die burgundia vor der eroberung. 1032 wurde es ein unselbständiges königreich innerhalb des (hl.) römischen reiches. erst 1378 wurde es, mit dem tod von kaiser karl iv., gleichzeitig auch der letzte träger der burgundischen krone, ganz aufgelöst.

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