der berühmteste berner, der heute geburtstag h..

..ätte, ist natürlich ferdinand hodler, der schweizer “nationalmaler”!


selbstbildnis von ferdinand hodler (1853-1918)

die europäische karriere

hodler war schon über 30, als er begann eigene bilder zu malen. nach ersten einzelausstellungen in genf und bern, kam mit 35 der durchbruch: frisch mit bertha stucki verheiratet, malte er “die nacht”, – ein bild, das als sittenwidrig gebrandmarkt wurde und für einen handfesten skandal schon vor der ausstellung sorgte. doch der ebnete hodler den weg nach paris. 1900 wurden drei seiner werke auf der weltausstellung mit der goldmedaille ausgezeichnet. der aufstieg, vor allem in deutschland, war nun unaufhaltsam. grossflächige bilder für universitäten, rathäuser und andere repräsentativbauten entstanden und machten den schweizer zu einem der gefragtesten maler in ganz europa. doch das ende hodlers in deutschland kam jäh: nach dem kriegsausbruch 1914 unterschrieb er einen prostestbrief gegen die bombardierung der kathedrale von reims, worauf er in deutschland selbst in künstlerkreisen als franzosenfreund gemieden wurde.

der schweizer aus bern

ferdinand hodler, der in bern in ärmlichen verhältnissen aufgewachsen und in der matte zur schule gegangen war, wurde schon mit 14 vollwaise. mit 12 hatte er die werkstatt seines alkoholkranken stiefvaters übernommen. der war dekorationsmaler, und als ältestes kind hat ferdinand für seine geschwister zu sorgen. bern verliess er mit 18 richtung genf, um mit der auftragsmalerei, die er vorerst betrieb, geld zu verdienen.

die anerkennung als künstler in der schweiz, kam erst spät: mit 61 wurde hodler ehrendoktor der universität basel, und mit 63 nahm er eine professur an der genfer ecole des beaux-arts an. mit 65jährig verstarb er daselbst, kurz nachdem ihm die ehrenbürgerschaft der stadt genf erteilt worden war. die letzten jahre seines schaffens waren durch den nahenden tod seiner geliebten valentine godé-darel bestimmt. damti schloss hodler den bogen ab, den er als maler behandelt hat: mensch und natur, liebe und tod.

der maler seiner selbst und seiner zeit

immer wieder beschäftigte sich hodler in seinen werken auch mit sich selber. selbst in seinem landesweit bekannten “wilhlem tell” sehen kunstkritiker bis heute ein stilisiertes selbstbildnis mit einem starken bekenntnis zu seiner heimat.


ferdinand hodlers wilhelm tell von 1897

bilder wie dieses haben ihm denn auch den ruf des nationalmaleres des jungen bundesstaates eingetragen. erstanden ist es für einen wettbewerb des landesmuseums in zürich. frei von jedem unnötigen beiwerk kommt hodlers tell als machtvolle personifikation des schweizerischen selbstbehauptungswillens direkt aus den bergen, erhebt die hand, um allem unschweizerischem halt zu gebieten, und präsentiert er die armbrust, das markenzeichen der schweiz, als sichtbare androhung von massnahmen. sicher traf hodler damit das selbstverständnis der schweiz auf dem weg zur nationenbildung, die mit dem burgfrieden zwischen reformierten und katholiken in den 1890er jahren ihren höhepunkt erreichte, und den kampfbeginn der bürgerlichen gegen die arbeiterschaft markierte.


ferdinand hodlers “holzfäller” von 1911

heute stösst man am häufigsten auf hodlers holzfäller. christoph blocher lässt sich gerne vor dem bild ablichten. manchmal weiss man nicht, wie die fotografen das wikrlich gemeint haben: als verbindung zur tradition des monumentalen und nationalen, die in hodlers und blochers schaffen vorkommt, oder aber als anspielung darauf, dass man blocher mit dem beil umlegen sollte? wie auch immer: für die politische werbung generell ist hodlers holzfäller schon fast unverzichtbar geworden. man kann ihn einsetzen, wenn es darum geht, die probleme an der wurzel anpacken, aber auch den kahlschlag der anderen zu verhindern. 1911 war das bild auf den noten der jungen nationalbank, und als deren goldreserven 2006 via kosa-volksinitiative von links weg von den kantonen in die ahv gelenkt werden sollten, war es das hauptsujet der nein-kampagne. selbst auf meinen fotoblog hat es das bild gebracht: “mit voller wucht” als titel!

der geburtstag am 14. märz …

was hodler dazu alles gesagt hätte? ich weiss es nicht, denn er wäre heute 154 geworden, 104 mehr als ich werde!

stadtwanderer

herzklopfen!

das war der tag des stadtwanderers: zuerst kommt die frohe botschaft von “swissblogpress”, und dann doppelte auch der “tages-anzeiger” mit einem artikel zu meinem blog nach! mein herz klopft vor aufregung …


quelle: flickr/carovald

herzklopfen zum ersten …

ich wollte ja schon lange mitglied werden von swissblogpress. das wird ja so zu einem gütesiegel für die blogs hierzulande. bei meinem ersten bewerbungsschreiben haben die mich glatt weg als zu jung taxiert. nun hat es aber geklappt:

“Der Vorstand hat in den letzten Tagen die rund 30 Blogs anhand der in den Vereinsstatuten festgehaltenen Kriterien geprüft und den bestehenden Mitgliedern von spb einen Vorschlag über die Aufnahme neuer Blogs unterbreitet. Alle Mitglieder sind einverstanden mit Deinem Beitritt zum sbp.”

super, merci! nur, in welche kategorie ich passen würde, weiss ich nicht:

politik? nein!
kultur? nein!
gesellschaft? nein
und geschichte gibt es gar nicht.

also werde ich an der nächsten gv von schweizbloggpresse beantragen, eine neue kategorie zu eröffnen: historisierenden politkultur – berichterstattung! in das segment will ich nämlich …

herzklopfen zum zweiten …

doch damit nicht genug heute! verena vonarburg, eine historikerin, die es zum “tagi” verschlagen hat und die in diesem medium regelmässig zur gegenwart schreiben muss, ist eine der begleiterinnen auf meinen virutellen spaziergängen geworden. und hat nun darüber in der grossen presse geschrieben. eine halbe seite im “tagi”, nicht schlecht, für einen einjährigen! und endlich hat ein journalist oder eine journalistin sich selber ein bild gemacht von mir, und nicht im archiv von anderen (oder noch schlimmer: von sich selber) abgeschrieben!

schön schnell und schön flüssig ist der artikel geworden, und schöne werbung für den “stadtwanderer” ist er auch! fast ein wenig so, würde ich sagen, wie wenn frau vonarburg selber lieber bloggen als redigieren würde. ich sag da nur: versuchen sie es, es ist mega hart, macht aber mega spass!

gerne würde ich den artikel auch allen zum lesen zur verfügung stellen. nur: wie macht man ein pdf, das als email kommt, allen frei verfügbar. hilfe, ich kann das nicht!

… und herzklopfen zum dritten!

bin halt doch noch jung im metier, drum klopft mein herz immer noch, wenn einen artikel aufschalte …

stadtwanderer
(auf dem weg in die ferien!)