was eigentlich ist ein blog?

nun wissen wir es: gemäss duden sind blogs sächlich. es heisst das blog. doch wären blogs keine blogs, wenn sie nicht auch männlich wären. der blog ist auch erlaubt. schliesslich sind blogs auch weiblich. die meist besuchte bloggerin in die chinesische schauspielerin xu jinglei. und so stellt sich die frage: wenn schon das geschlecht eines blogs uneinheitlich ist, wie kann dann die definition allgemein verbindlich ausfallen?

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gibt xu jinglei, weltweit erfolgreichste bloggerin, die antwort? denn sie berichtet über ihr alltägliches leben als chinesische schauspielerin

genau deshalb frage ich meine blog-gemeinde: was nun ist ein blog? bitte helft mit zu bestimmen, was ein blog ist! hier schon mal einige anstösse:

ist ein blog …

… ein webjournal, wofür und für wen auch immer?

… ein notizbuch, das auch andere lesen können?

… der interessanteste kiosk der gegenwart?

… ein linkverzeichnis, das spuren ins web legt?

… der news-ticker der zukunft?

… die kommunikationchance für gleichgesinnte, die sich sonst nicht finden?

… ein blosser zeitvertreib, der letztlich niemanden interessiert?

… das ende der intimität?

… der stammtisch der gegenwart?

… eine technisch einfache form, sein wissen anderen verfügbar zu machen?

… ein teil der eigenen identität?

… die blatt-form für ausgegrenzte in etablierten zeitungen?

… ein stilles örtchen des nachdenken?

… ein suchtmittel auf das man selbst in den ferien nicht verzichten will?

… ein …

doch halt! nun seid ihr dran: blogt mal so richtig über blogs!

stadtwanderer

sag mir, was du liest …

ferien sind zeiten lesens. auspannen, schattenplatz suchen, liegestuhl ausklappen, hinlegen und mit lesen beginnen: egal, ob es ein krimi oder ein roman ist, unabhängig davon, ob man in einem sachbuch oder einem comic liest, ferien ohne bücher sind keine richtige ferien.

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wenigstens bei mir! und so bestehen die reise vorbereitungen mitunter darin, den pass zu finden, die shorts zu lüften, und den lesestoff auszuwählen. der ist bei mir immer reichlich, denn ich lese am liebsten ein dutzend bücher miteinander.

und das ist sie, meine (vorläufige) hitparade der ferienlektüre ’08:

“der schönste erste satz”, hgg. von der initiative deutsche sprache und stiftung lesen, berlin 2008.

ein buch darüber wie bücher anfangenwolfgang bortlik: hopp schwiiz! fussball in der schweiz oder die kunst der ehrenvollen niederlage, 2008.

die erste sozialgeschichte des fussballs in der schweiz, geschrieben vom fussballdichter und ehemaligen studienkollegen bölkle

brigitte studer, gérald arlettaz, regula argast: das schweizer bürgerrecht. erwerb, verlust, entzug von 1848 bis zur gegenwart, zürich 2008.

meine nachbearbeitung der volksabstimmung vom 1. juni 2008

damir skenderovic, gianni d’amato: mit dem fremden politisieren. rechtspopulismus und migrationspolitik in der schweiz seit den 1960er jahren, zürich 2008.

kritischer nationalfondsbericht, erstellt von zwei zeithistorikern der univ. freiburg i.ü. resp. der univ. neuenburg, zum verhältnis von migration und rechtspopulismus 

michael maurer: kulturgeschichte. eine einführung, köln-weimar-wien 2008.

eine übersicht zum boomenden teilgebiet der geschichte und zur rasch anwachsenden fachliteratur hierzu

frank bökelmann: die welt als ort. erkundungen im entgrenzten dasein, wien 2007

eine wahre herausforderung: sechs zeitgeistkritische essays zum ego, zum urbanen, zum sex, zum fremdsein, zu europa und zur börse 

gerechtigkeit. 20 geschichten über ein menschheitsthema. geo – das neue bild der erde, 2007.

spannende kurzgeschichten, zum beispiel zur rechtssprechung über tiere, die sich fehlverhalten …

hartmut rosa: beschleunigung. die veränderung der zeitstrukturen in der moderne, frankfurt am main 2006.

die krasse gegenwartsanalyse der soziologen, die man an einem entschleunigten ort lesen muss; auf die schnelle liest man das nicht …

robert gugutzer (hg.): body turn. perspektiven der soziologie des körpers (und des sports), bielefeld 2006.

mein versuch, die körperkommunikation in den städten besser verstehen zu lernen

robert zimmer: das philosophenportal. ein schlüssel zu klassischen werken, münchen 2005 (3. auflage) resp. ders.: das neue philosophenportal, münchen 2007.

eine leicht lesbare (so hoffe ich wenigstens) einführung in 16 resp. 18 zentrale werke der abendländischen philosophie, sodass sich daraus ein geschichte des menschlich-wissenschaftlichen denkens ergibt

 ralph tuchtenhagen: kleine geschichte schwedens, münchen 2008.

klar, das brauche ich, um mich in schweden immer wieder von neuem zurecht zu finden

bis am abend ist die liste der eingepackten bücher sicher nochmals ganz anders! eines, das ich hier nicht erwähnt habe, kommt sicher mit nach schweden: es ist das beste buch, das ich je gelesen habe resp. immer noch lese. es hat 1000 seiten, wobei jede gelehrter als die andere ist. es heisst “ideen. eine kulturgeschichte von der entdeckung des feuers bis zur moderne“. verfasst hat es der britischen wissenschaftsjournalist peter watson, der mich seit zwei jahren beschäftigt und der immer noch fasziniert!

und was liest du während des sommers?

stadtwanderer

foto: stadtwanderer