svenska …

schwedisch ist eine skandinavische sprache, die man spricht, schreibt und liest. sie ist dem norwegischen und dem dänischen verwandt, beschränkt auch dem isländischen. zusammen bilden sie die nordgermanischen sprachen. mit dem finnischen und samischen ergeben sich dagegen nicht, denn das sind keine indoeuropäischen sprachen.

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am einfachsten ist für uns die aussprache im schwedischen. mit wenigen ausnahmen stehen die buchstaben für die gleichen laute wie im deutschen. das ist nicht der fall für das „ü“, das man im schwedischen als buchstaben nicht kennt; für das helle „ü“ steht das „y“, für das dumpfe „ü“ das „u“. für unsern „u„ gibt es den buchstaben „o“. „o“ wiederum wird im schwedischen mit „å“ geschrieben, während „a“ „a“ ist. immerhin!

nicht mehr so einfach sind die wörter:“noll, ett, två, tre, fyra, fem, sex, sju, åtta nio, tio, elva, tolv“ sind für die zahlen von 0 bis 12 gewöhnungsbedürftig. das gilt auch einigermassen für „tjugo“, „zwanzig“, weniger aber für „hundra“ und „tusen“; da erkennt man die zahlen schon klarer.

bei den wörtern schliesslich ist die sache bisweilen kompliziert: „ost“ ist nicht das gegenteil von west, sondern „käse“. und „öl” ost nicht nicht-essig, sondern bier. manchmal hilft einem jedoch die schweizer mundart, um zu verstehen, was was ist. beispielsweis ist „gammal“ dem „vergammelten“ ähnlich und meint „alt“. viele der neuen begriffe sind importiert. eine schwedische „bank“ ist eine „bank“, eine „apotheke“ eine „apotek“. und beim „restaurang“ ist auch klar, was es meint, selbst wenn es ein „värdshus“ ist.

bis heute kann ich nicht eigentlich schwedisch reden, – ausser dem allernötigsten wie „jag talar bara litet svenska“, was man auch mit „do you speak english“ übersetzen kann. das schreiben würde mit viel mühe bereiten, aber einem fernsehfilm kann ich folgen. und einen zeitungsartikel korrekt zu verstehen gelingt mir auch immer häufiger.

die einflüsse zum englischen ergeben sich aus der aktualität. sie sind wachend. heute können auch die allermeisten schweden nebst ihrer eigenen sprache englisch, und so gibt es auch übertragung von der einen zur anderen sprache.

deutsch ist dagegen in schweden seit dem zweiten weltkrieg rückläufig. historisch gesehen ergeben sich aber viele übereinstimmungnen zum niederdeutschen, das man im norden spricht. sowohl die hanse, wie auch die schwedischen besitzungen auf dem kontinent haben hier das ihre beigetragen.

das schriftsprache entsteht schwedisch vielerorts mit der bibel. sie ist der lateinischen übersetzung ins deutsche, die luther verfasst hat, nachgebildet. Ladislaus petri, der bruder des reformators, hat auch das populäre schwedische kirchgesangbuch geschrieben.

die standardisierte form des schwedischen, die man schreibt, entspricht dem mittelschwedischen dialekt. der tönt schon einiges anders als der südschwedische, wo es viele einflüsse aus dem dänischen gibt, und den sprachen in den grenzgebieten wie in värmland oder dalarna, die dem norwegischen verwandt sind. die regiolekte sind für aussenstehende meist schwerer zu verstehen. sie wirken auch weniger artikuliert. ob es im schwedischen auch schichtbezogene soziolekte gibt, weiss ich nicht. angesichts des verbreitet gelebten gleichheitsideals in schweden, zweifle ich aber stark!

„tack“ für „danke“ verwende ich selber sogar in meinem alltag in der schweiz. eine szene in narvik, wo wir auf den zug nach kiruna wollten, kommt mit da unweigerlich in den sinn, standen doch zwei asiaten an der theke und bedankten sich für das bier, indem sie sich leicht verneigten und gemeinsam „tacky-tacky“ sagten.

mein lieblingswort im schwedischen ist übrigens „varsågod“, was bitte heisst. auch da hilft die mundard weiter: „beschsoguet“ ist fast wie „waschoguhd“.

hej da/o

stadtwanderer

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die suppe als lebenselixier

suppemachen ist für den waldmann nicht kochen. es ist eine art lebensphilosophie. der körper muss gestärkt werden, der poren sollen geöffnet werden, sodass sich der geist entwickeln kann. auf jede form von luxus ist aber zu verzichten, erzählt unser nachbar im schwedischen wald. 

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impression aus dem garten unseres nachbarn, jedem luxus abhold und voll aus selbstgemachte suppe eingeschworen (foto: stadtwanderer)

seit vielen jahren esse er eigentlich nur noch sein selbstgemachte fleischsuppe, erzählt h. an seinem küchentisch, und schenkt uns allen eine schale davon ein.

eineinhalb kilo schwedisches rindfleisch nimmt unser nachbar auf einmal. das brät er zuerst ganz heiss an. dann legt er es in den kühlschrank, denn kalt könne man es am besten schneiden. Schliesslich kocht er das klein geschnittene fleisch im wasser. am schluss kommen noch spaghettini dazu; fideli nennt er sie.

doch das geheimnis seiner suppe sind die kräuter. acht verschieden habe es darin. einzeln könne er sie nicht mehr nennen, antwortet der alte mann auf mein frage. doch dann steht er auf, schiebt im oberen küchenschrank die türe beiseite und zeigt uns voller stolz die vorräte seiner acht kräutermischungen. dazu komme noch schwarzer pfeffer, fügt er beim aber nur in ganzen körnern. und kein salz habe es in seine guten suppe.

wir rühren noch lange in unseren schalen, als er erzählt, denn die suppe ist noch ganz heiss. dann beginnen wir zu schlürfen. andere leute würde eine solche suppe nur ein oder zweimal essen, dann hätten sie genug. für ihn sei das 80 prozent seiner ganzen nahrung, seit mindestens 8 jahren, lässt uns h. wissen. Auf jeden fall sieht er nicht krank aus!

als wir uns für das lebenselexier bedanken wollen, weißt der alte mann die komplimente zurück. also verabschiede mich, indem ich mich ausdrücklich nicht bedanke. das sei gut so, ruft mir h. nach.

es ist wunderbar, so genährt, gewärmt und geweckt wieder nach hause zu gehen.

stadtwanderer

viel holz vor dem haus

unsere schwedenofen heisst eichhörnchen. so wie die putzigen tierchen nüsse in die mund stopfen, füllen wir unseren ofen mit gespaltenem holz. und so schnell wie ein eichhörnchen seine nüsse zu verstecken weiss, verschwindet auch unser holz. einziger unterschied: gescheite eichhörnchen finden ihre vergrabenen nüsse wieder, während wir menschen unsere holzvorräte immer wieder selber auffüllen müssen.

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vollbrachtes tageswerk in der abendsonne als kleiner spiegel der kindheit (foto: stadtwanderer) 

genau das war heute angesagt. gesägt wurden die scheite ohne meine hilfe. diese beschränkte sich darauf, eine sinnvoll beige auf dem vielen vor dem haus aufzubauen. zu unters lagen deshalb flache bretter, die das holz vor feuchtigkeit schützen würden. dann kamen die längsten stücke holz, gefolgt von den mittleren. zuoberst stapelte ich dann, was an kleinholz noch übrig blieb.

als die beige fertig war, betrachteten wir unsere neuen vorräte. dieses jahr werden wir sie wohl nicht mehr gebrauchen, doch nächsten jahr gibt es bestimmt wieder kalte tage, und dann sind wir froh, vorbereitetes und gelagertes holz zu haben. holz vor dem haus zu haben, sind wird uns einig, gibt sicherheit, wärmt schon bevor es brennt und lässt einen ruhig schlafen.

nach unserem kurzen gespräch wurde ich unweigerlich an meine kindheit erinnert. auf der schulreise in der zweiten klasse, die uns auf einen aussichtsturm in othmarsingen im kanton aargau führte, wurden wir kinder am abend auf dem bauernhof der lehrerin abgeholt. die nachbarn reichten uns, weil sie einen grossen combiwagen hatten. da hatten alle kinder auf einmal platz.

auf der heimfahrt verhandelten der fahrer und der beifahrer die lehrerin, wie das einfach gestrickte männer so tun, wenn sie eine ihnen bisher nicht bekannte frau gesehen haben, und meinten, sie habe viel holz vor dem haus.

nichts ahnend, mischte ich mich in ihr gespräch ein, ich bestätigte ihre ansicht. es habe holz auf allen seiten des bauernhauses, hätte ich bei meinen erkundigungen gesehen.

doch die nachbarn lachten mich nur laut aus!

sie meinten, wenn die lehrerin „viel holz vor dem haus“ habe, sei das eine redensart für ihre oberweite. Ihre brüste seine wirklich toll.

ich war danach die ganze heimfahrt still und verlegen. und auch jetzt noch ein wenig, wenn ich meine holzbeige vor dem haus betrachtete, die ich nichts mehr ahnend aufgebaut hatte.

eichhörnchen haben es wirklich einfacher im leben!

stadtwanderer