wassern im aaretal

als ich ein junge war, hätte ich mir nie die mühe genommen, über das heimkehren zu schreiben.

vielmehr hätte ich von der abreise geträumt: dem ersten schulausflug, den ersten ferien ohne eltern oder dem ersten flug. ich hätte vom losreissen berichtet. von der freiheit, der entdeckung oder dem abenteuer. der bahnhof, vielleicht auch ein flughafen wäre meine startrampe für diesen flug gewesen. für das gefühl, das letzte in der welt erfahren zu wollen.

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doch jetzt sinniere ich über die heimkehr. wahrscheinlich werde ich auch älter.

denn immer deutlicher wird landen zum wichtigsten moment in den ferien. finde ich, was ich während der abwesenheit vermisst habe? oder schockiert mich das wieder, was ich, während ich unterwegs war, getrost bei seite schieben konnte? auf dem weg aus den ferien fragt man sich, ob man hart aufprallen wird, denn man hofft, weich aufzusetzen.

noch schwanke ich, was überwiegt: die freude oder der ärger?

die rückreise in etappen hat auf jeden fall grosse vorteile. man hat zeit sich auf das kommende einzustellen. gut ist es auch, nur schrittweise das gewohnte zu suchen und dazwischen neugierig nach ungewohntem ausschau zu halten. wach zu bleiben, und nicht gleich wieder einzuschlafen. die eigene kraft, die man aus der ferne mitbringt, in den sog der nähe einfliessen zu lassen, der einen gerne zurück haben will.

schon die schweiz ist klein, wenn man an schweden denkt. zudem sind schweizer städte eng besetzt mit menschen, wenn man sich an die weiten der fast unwohnten wälder im norden gewöhnt hat. und schliesslich kennt hier jeden jeden, sodass man ungestört nirgends hingehen kann. das alles gehört zu meinem ärger, hier anzukommen. obwohl ich genau weiss, dass das auch geborgenheit entstehen lässt, übersicht gewährt und sicherheit gibt. und mir das durchaus nicht unangenehm geworden ist.

vielleicht wird das wassern an der aare diesmal auch etwas sanfter, weil ich dank dem bloggen gar nie ganz weg war, genauso, wie ich nicht nur irgendwo bin. denn bloggen ist irgendwie immer überall und nirgendwo zu sein. auch wenn es deshalb ein wenig absurd ist, mich auf dem blog willkommen in der heimat zu wünschen, hat es mich auch ein wenig gerührt, alle diese wellcomes in den kommentaren zu lesen.

ich verspreche: werde mir mühe geben, wieder festen boden unter den füssen zu finden, um um mich frohen mutes hinter meine lieblingsbeschäftigung in bern (und anderswo) zu machen

stadtwanderer