tschau, was gibt es neues?

heute abend war stadtwandern mit einer weltweit bestückten mediendelegation war angesagt. ich werde noch ausführlich berichten. denn hier und jetzt geht nicht um grundsatzfragen der direkten demokratie, vielmehr darum, wie man sich auf berns strassen schnell und präzise informieren kann.

es geschah an der zeughausgasse. unsere gruppe war unterwegs zur ersten station beim berner rathaus. da begegnete uns christian miesch. der baselbieter nationalrat strahlte schon von weitem, ganz so, als wollte er allen in bern sagen, ich habe was zu erzählen.

“tschau christian”, sagte ich, “was gibt es neues?”
“wir haben soeben christoph gekippt”, gab er mir ohne umschweife zu verstehen. “wir wollen zurück in den bundesrat”.
“mit wem denn”, will ich wissen.
“ja das sagen wir nicht”, scherzte mein gegenüber.
“mit einem, der gewählt wird”, fordere ich ein wenig.
“jedenfalls nicht mir christoph, ganz, ganz knapp sei der entscheid der fraktion gefallen, fügt er noch bei.
meine gäste warten schon etwas angestrengt. sie kennen mein gegenüber nicht, und sie verstehen unsere sprache auch nicht.
wahrscheinlich werde ich ihnen, das, was sie da abzeichnet auch nicht in einigen sätzen erklären können, sage ich mir.
aber ich verabschiede mich von christian, und geselle mich wieder zu meinen gästen.

ja, so ist das beim stadtwandern in bern: das nimmt man sich vor, das politische system der schweiz theoretisch zu erklären. vom zwang zur konkordanz in der direkten demokratie, lautete mein thema. nach tagesaktuellen gründen für die umsetzung musste ich jedenfalls nicht mehr lange suchen.

und wenn ich im nachhinein die deklarationen des erneut desavourierten parteipräsidenten toni brunner vor der presse sehe, bei denen er seine leseweise, christoph blocher wäre geradezu ideal, um im vbs aufzuräumen, wiederholt von sich gibt, bin ich ganz froh, auf direktem kanal und mit unverfälschten worten informiert worden zu sein.

stadtwanderer

foto: tagesanzeiger