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“Wir sitzen nicht mehr auf dem hohen Ross”, sagte ubs-präsident peter kurer im tages-anzeiger vom 17. oktober 2008. das implizierte, dass die banker an der zürcher bahnhofstrasse vormals eben dort waren. und es unterstellte, dass sie ihre position nun verschoben haben.

für den anderen, gleichentags gemachten satz musste sich der gleiche peter kurer bereits heute entschuldigen. gestern noch meinte er; “Ich kann nicht völlig ausschliessen, dass es auch in Zukunft Boni in zweistelliger Millionenhöhe geben wird”. das erschütterte bundesrätin eveline widmer-schlumpf. dass bonusentschädigungen ausbezahlt würden “in einem Moment, wo man so viel Geld in den Sand setzt, kann ich nicht akzeptieren”, sagte sie in der tv-arena. das wiederum verlanlasste den ubs-chef, seine aussage zu relativieren. boni über 10 millionen halte er für stossend, präzisierte er. er werde erst wieder einen zuschlag auf sein salär erwarten, wenn es der bank gut gehen und wenn die schweiz keinen schaden genommen habe.

ob man den historischen augenblick in der schweizer bankengeschichte, der sich am donnerstag ergab, in der schweiz vergessen wird, wage ich zu bezweifeln. ob man sich auch aller zitate dieser tage erinnern wird, weiss ich indessen nicht. 80 sätze, die ihre eigene zeit überlebten, weil sie etwas typisch auf den punkt brachten, hat helge hesse im bemerkenswerte buch “Ich habe einen Traum” zusammengestellt. mit den einschlägigen kommentaren dazu ist ein kaleidoskop zur weltgeschichte des 20. jahrhunderts entstanden. gerne gebe ich die merksätze mit einer denksport aufgabe am schluss dieses beitrags wieder:

Pardon wird nicht gegeben! (Kaiser Wilhelm II.)
Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus. (Sigmund Freud)
E = mc2 (Albert Einstein)
Form follows function. (Louis Henri Sullivan)
Jeder Kunde kann sein Auto in jeder Farbe anstreichen lassen, die er will, vorausgesetzt, es ist Schwarz. (Henry Ford)
Um Gottes Willen, kümmert Euch um unsere Leute! (Robert Falcon Scott)
Besser aufrecht sterben als auf Knien leben (Emiliano Zapata)
Save Our Souls! (Funkspruch in der untergehenden Titanic)
In ganz Europa gehen die Lichter aus. (Edward Grey)
Im Westen nichts Neues (Erich Maria Remarque)
Alle Macht den Räten! (Vladimir Iljitsch Uljanov, genannt Lenin)
Die Welt muss sicher gemacht werden für die Demokratie. (Woodrow Wilson)
Der Untergang des Abendlandes (Oswald Spengler)
Ehrfurcht vor dem Leben (Albert Schweitzer)
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. (Fred R. Barnard)
Langfristig sind wir alles tot. (John M. Keynes)
Ausgerechnet Bananen! (Fritz Löhner-Beda)
Wenn du Fragen musst, wirst du es nie wissen. (Louis Armstrong)
Ihr seid eine verlorene Generation. (Gertrude Stein)
Das Nichts nichtet. (Martin Heidegger)
Aktionäre sind dumm und frech. (Carl Fürstenberg)
Der amerikanische Traum (James Truslow Adams)
Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selber. (Franklin D. Roosevelt)
Flink wie Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl (Adolf Hitler)
Wem die Stunde schlägt. (Ernest Hemingway)
Asien den Asiaten! (Japanischer Propagandaslogan)
Arbeit macht frei. (Eingangstor eines deutschen KZs)
Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen. (Albert Camus)
Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. (Film Casablanca)
Sie sterben, damit Deutschland lebe! (Völkischer Beobachter)
Wir sind Euer böses Gewissen! (Die weisse Rose)
Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh’n. (Bruno Balz)
Da wir die Atombombe erfunden haben, haben wir sie auch benutzt. (Harry S. Truman)
Alle Tiere sind gleich. (Geogre Orwell)
Darum sage ich ihnen: Lassen Sie Europa entstehen! (Winston Chruchill)
Auge um Auge lässt die Welt erblinden. (Mahatma Gandhi)
Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt. (Ernst Reuter)
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. (Erklärung der Menschenrechte 1948)
Auferstanden aus Ruinen. (Johannes R. Becher)
Um in Israel ein Realist zu sein, muss man an Wunder glauben. (David ben Gurion)
Ich suche nicht, ich finde. (Pablo Picasso)
Es gibt kein richtiges Leben im falschen. (Theodor W.Adorno)
Suicide is painless. (Mike Altman)
Der Tode eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen ist nur eine Statistik. (Jospeh Stalin)
A Star is born. (Filmtitel 1954)
Fünfzig Jahre Fortschritt in fünf Jahren (Juscelino Kubitschek de Olivera)
Wohlstand für alle! (Ludwig Erhard)
Der grosse Sprung nach vorn (Mao Zedong)
Das Grauen, das Grauen! (Joseph Conrad)
Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann, sondern fragt, was ihr für euer Land tun könnt. (John F. Kennedy)
Die Geschichte wird mich freisprechen. (Fidel Castro)
Das globale Dorf (Marshall McLuhan)
Wir haben uns schrecklich geirrt. (Robert McNamara)
Three quarks for Muster Mark (James Joyce)
Ich habe einen Traum. (Martin Luther King jr.)
In Zukunft wird jeder einmal für fünfzehn Minuten berühmt sein. (Andy Warhol)
All You Need Is Love. (John Lennon/Paul McCartney)
Sozilalismus mit menschlichem Antlitz (Alexander Dubcek)
Die schweigende Mehrheit (Richard Nixon)
Eine Frau braucht einen Mann, wie ein Fisch ein Fahrrad braucht. (Irina Dunn)
Houston, wir haben ein Problem. (James Lovel)l
Macht kaputt, was euch kaputt macht. (Ton Steine Scherben)
Die Grenzen des Wachstums (Club of Rome 1972)
Scheisse nochmal, Allende ergibt sich nicht! (Salvador Alllende)
That’s Lucy in the Sky with Diamonds. (Julian Lennon)
Anything goes. (Paul Feyerabend)
Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen. (Helmut Schmidt)
Schwerter zu Pflugscharen! (Bibel)
Der Mensch ist nicht frei, wenn er einen leeren Geldbeutel hat. (Lech Walesa)
Vielleicht hat uns der Herr diese Seuche gebracht, weil unterlaubter Sex gegen die Zehn Gebote verstösst. (Ronald Reagan)
Wir amüsieren uns zu Tode. (Neil Pstman)
Wir brauchen die Demokratie wie die Luft zum atmen. (Michail Gorbatschow)
Read my lips: no more taxes. (George H.W. Bush)
I dit it my way. (Frank Sinatra)
Wir sind das Volk. (DemonstrantInnen in der DDR 1989)
It’s the economy, stupid. (James Carville)
Das Ende der Geschichte (Francis Fukuyama)
One person, one vote (Wahlprinzip)
Der Kampf der Kulturen (Samuel P. Huntington)
Ein Land, zwei System (Deng Xiaoping)

so, und nun wüsste ich gerne, welchen titel ihr wählen würdet, um die auslaufende woche für die geschichte festzuhalten!

stadtwanderer

quelle: helge hesse. ich habe einen traum. eichborn, 2008