es ist bekannt: ich bin ein begeisterter zugfahrer. seit 25 jahren mit einem generalabonnement ausgestattet, fahre ich im schnitt mehr als 500 kilometer die woche. damit gehöre ich wie viele andere in diesem land zum weltmeister im bahnfahren. nun ist die bahnpolitik des landes von der eu als vorbild ausgezeichnet worden.
schweizerische verlagerungspolitik, von den stimmbürgerInnen gegen den bundesrat durchgesetzt, findet nun auch in der eu anerkennung
die ehre viel dem ranghöchsten bahnfahrer der schweiz, blogger-bundesrat moritz leuenberger, zu. aus den händen von eu-kommissar antonio tajani hat er den europäischen eisenbahnpreis erhalten, speziell für seine nachhaltige verkehrspolitik.
die eu anerkennt damit die vorreiterrolle der schweiz in der verlagerungs von der strasse auf die schiene. am anfang habe man diese politik skeptisch betrachtet, hiess es heute abend in brüssel. doch dann habe man beschlossen, in die fussstapfen der schweiz zu treten.
ein umdenken, fragt sich der stadtwanderer? ja, und zwar in mehrfacher hinsicht: denn auch der bundesrat war seinerzeit gegen die alpeninitiative, die genau diese verlagerungspolitik als reaktionen auf den europäischen transitverkehr durch die schweiz eingeleitet hatte. doch die stimmbürgerInnen befürworteten die initiative, die ihren ursprung im urnerland hatte. und bundesrat und parlament mussten in der folge einen lernprozess durchmachen, der mit der leistungsabhängigen schwerverkehrsabgabe seinen sichtbarsten ausdruck in der regierungspolitik fand.
jetzt scheint auch die europäische union den direktdemokratisch ausgelösten paradigmenwechsel in der transitpolitik nachzuvollziehen. denn sonst hätte verkehrsminister leuenberger kaum als zweiter überhaupt den europäischen eisenbahnpreis in empfang nehmen dürfen. zu recht widmete er diesen in seiner dankesrede den schweizer bürgerInnen.
denn ohne die weisheit der vielen, die abstimmen gingen, hätte es keine einsicht bei den wenigen, die sonst alleine entscheiden können, weder in der schweiz noch in der eu gegeben!
schon mal das!, freut sich der stadtwanderer und freut sich auf seinen nächsten beitrag zur verlagerung als
eisenbahnwanderer