der stadtpräsident bedankt sich

ich sitze in der berner altstadt in einem cafe. ich konzipiere gerade eine neue stadtwanderung zur thema “selbstbestimmung”. weil es so sommerlich schön ist, habe ich an einem drei tische auf der gasse platz genommen.

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geschenk des bernese mayors für ein interview und anstoss für weitere interviews. klaro, das nächste mal aber stosse ich wieder die stadt an, für weitere schritte zu metrobern!

von hinten kommt eine gruppe mit drei männer auf mich zu. der in der mitte ist der grösste. es ist der stadtpräsident, alexander tschäppät. erkennen will er mich nicht gleich. doch einer seiner adlaten bemerkt, wer im schatten der lauben siesta macht.

“da ist ja der stadtwanderer”, sagt er seinem chef.
der stadtpräsident dreht sich sofort um.
“das war ein gutes interview, das du am samstag der bz gegeben hast”, wendet er sich mir zu.
“schön, dass es gefallen hat”, erwidere ich. und denke mir: jetzt müssen taten folgen.
bevor ich mündig werde, machen sich meine gesprächspartner fast schon wie die drei musketiere wieder auf den weg.

bis der stadtpräsident umkehrt, und in seiner jackentasche wühlt. voll von freude streckt er mir ein kleines geschenk entgegen. ein sackmesser. mit dem schweizer kreuz, und dem stadtberner wappen. samt der widmung “the mayor of berne”.
“dafür gibt’s du mir noch ein zwei weitere interviews wie das letzte”, strahlt er mich an. denn das letzte sei sehr gut gewesen.

nun, ja, als meine drei stadthelden definitiv weiter ziehen, schaue ich mir das sackmesser an: gut zum stechen, gut zum schrauben, gut zum schneiden. doch machen muss man das unverändert selber. gut so, denke ich mir. denn metrobern, war meine these, entsteht nur selbstbestimmt. wenn die leute von bern so souverän werden, dass sie das wollen und sie niemand daran hindert!

stadtwanderer