bilcken sie durch?

“Gesamtbundesrat bedroht! Schweiz bald führungslos?”, steht in den bekannten grossen lettern auf dem riesenaushang von “Bilck”.

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bilckfang mit falschem blickaushang. nur wer genau liesst, merkt, was nicht stimmt (foto: stadtwanderer)

das plakat am berner bahnhof kann man nicht übersehen. wer es rasch liesst, bekommt mit: wir ins in not! wer dann aufs tram wartet und zeit hat, merkt, dass da was nicht stimmt.

format, farben und schriften täuschen usn ganz bewusst. der trick ist bekannt: wir erfassen die umgebung des textes zuerst und werden konditioniert. die marke, für die geworben wird, erahnen wir dann: “b..ck” steht in diesem umfeld für “blick”. mit nichten: denn es genau genommen um “bilck”.

es ist gar nicht so einfach herauszufinden, wofür “bilck” steht. denn selbst google mag zwischen den beiden wörtern nicht zu unterscheiden, so oft wurde es unwissentlich falsch geschrieben. und so kommt man von bilck direkt zu blick.

aufgefallen sind mit die plakate aber bereits 2007, damals noch illegal. sie zierten den wahlkampf zu den parlamentswahlen 2007. heute hängen die neurlichen plakate an offiziellen wänden. ich vermute, das ist so eine werber-aktion, leicht aus dem untergrund. und gerade recht, um in der werbeflaute die bereitgestellten stellwände zu füllen.

a propos flaute: ein blick auf den wirklichen blick-aushang erhellt wenigstens, wer uns bedroht. denn das zürcher boulevardblatt nahm heute effektiv den bundesrat aufs korn genommen. genau genommen die löhne der mitglieder des bundesrates. bedrolich wirkt doris leuthard. sie möchte sich und den kollegInnen in der bundesregierung den lohn kürzen. um 10 prozent, um ein zeichen zugunsten der arbeitslosen zu setzen.

wir wärs, wenn man auch bei den ausbezahlten bankerboni ein zeichen mit diesem prozentwert setzen würde? jedenfalls wäre es einträglicher und würde meine aufmerksam noch mehr anziehen als das plakat, auf das ich heute fast hereingefallen wäre.

stadtwanderer