einen monat keinen wein getrunken

nein, ein alki bin ich nicht. aber ein glas wein gehört für mich zum guten essen. jeden tag. jetzt habe ich in den sommerferien in schweden erstmals einen monat ganz auf wein verzichtet. ohne dass mir etwas gefehlt hätte.

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typische vitrine im systembolaget von hagfors (foto: stadtwanderer)

schweden und weine sind keine grossen freunde. das war mir schon lange klar.

lange glaubte ich, es seien die die schwedischen weinläden, die auch mich abhalten würden, im norden wein zu konsumieren. denn die schwedischen systembolaget glichen eher einer drogenabgabestelle als einem warenhaus für spirituosen und weine.

zwischenzeitlich sind die staatlichen läden auf druck der eu privatisiert worden. zwar verfügen sie auch heute noch über ein faktisches monopol für den wein- und schnappsbezug. doch hat beim angebot der wettbewerb einzug gehalten. es ist breit geworden, international ausgerichtet, und ein schwedischer systembolaget 2009 mag durchaus mit einem mittleren europäischen weinhaus mithalten.

und dennoch: in diesen sommerferien habe ich keine einzigen schluck wein getrunken!

es muss also andere ursachen haben, warum man (und ich) im norden kaum wein trinkt (trinke). ich schätze, das hat mit der atmosphäre zu tun. der wein liegt einfach nicht in der schwedischen luft. weder natürlich noch kulturell.

es gibt kein bedürfnis nach wein, das regelmässig geweckt würde. weder vom klima, noch von der nahrung. und es gibt keine alltagskultur, welche einem solchen bedürfnis gestalt geben würde. weinwerbung hat unter diesen umständen gar keine chance.

auch das ist schweden!

und so habe auch ich auf meinen sonst nur schwer verzichtbaren roten zum nachtessen ganz verzichtet! und gar nichts vermisst …

stadtwanderer