drama im berner bärenpark

ein mann klettert ins gehege des berner bärenparkes, rennt auf den bären zu und wird vom erschreckten tier an kopf und bein verletzt.

Tagesschau vom 21.11.2009

die ruhe am abend wirkte schon fast gespenstisch. kein bär mehr war zu sehen, und keine zuschauerInnen säumten den raum rund um den bärenpark. denn dieser war durch die berner polizei abgesperrt worden. zwei stunden zuvor war es zu einem schweren zwischenfall gekommen.

reto nause, berns sicherheitsdirektor, rauchte vor dem überwachungshäuschen des neu eröffneten parkes eine zigarette, und sprach mit passantInnen und medienleuten. eben erst hatte war er am ort des geschehens eingetroffen, und hatte er das video des unfalls gesehen.

demnach kletterte am späten nachmittag ein 25jähriger mann bei der treppe unter der nydeggbrücke über die absperrung, sprang ins gehege von jungbär finn. das erschreckte bärenmännchen reagierte sofort, griff an, stürzte sich auf den eindringling.

die eilends herbeigerufene polizei schoss auf finn, sodass dieser vom verletzten abliess und sich in seine stallung zurückzog. dort wurde er tierärztlich gepflegt. es soll ihm besser gehen.

über den zustand des verletzten mannes wurden vorerst keine angaben gemacht. gerettet wurde er von der feuerwehr. er soll an kopf und bein verletzung davon getragen haben. über seine motive liegen keine angaben vor.

das ist sicher nicht die geschichte, die man momentan bern und ihrem bärenpark wünscht. denn nach den kostenüberschreitungen und politischen reaktionen hierzu, wird es nun wohl auch eine diskussion über das sicherheitskonzept des touristentreffs am nydeggstalden geben.

und das restrisiko bleibt, solange der park nicht meterhoch eingeigelt wird. der die umzäunung schützt die zuschauer vor versehentlichen hineinfallen, nicht aber vor willentlichem überwindenden der barriere.

auch ich bin total fan von björk und finn und pilgere fast jeden tag an den bärenpark. so stark ist ihre anziehungskraft. das weibchen lebt recht zurückgezogen; es soll trächtig sein und wurde deshalb vom männchen getrennt. finn wiederum tobt sich schon mal beim löchergraben aus, kann aber auch faul rumliegen. sichtlich unbeeindruckt vom rummel rund herum genoss er dieser tage die spätherbstlich sonne, meist an einen baum gelehnt. dabei hätte ich ihn am liebsten umarmt.

doch das ist bei mir nur ein emotionaler impuls, der kontrolliert bleibt. beim eindringling scheint der wunsch stärker als jede vernunft gewesen zu sein.

stadtwanderer