waldrodungen

im mondlicht muss es ganz unheimlich sein. denn selbst bei sonnenlicht haben waldrodungen etwas unheimliches an sich. ein spaziergang in der unwirtlichkeit.

P7180301ganz oben sind der himmel und die sonne, die still zu stehen scheinen. dann kommen die wolken, in denen sichtbare bewegung ist. unter ihnen fegt der wind über das land.

es ist gut, dass der wind kräftig ist. denn wo er herrscht, hat es weniger mücken. Und für solche sind waldrodungen ein sammelpunkt.

wenn der mensch mit seiner list und kraft, mit seinen motorsägen und baggern in den wald eingreift, hat das etwas brutalen in sich. es ist nicht nur ein eingriff ins ökosystem. vielmehr kommt es einer verheerung der natur gleich.

dort, wo alles langsam wuchs, wird alles in windeseile zerstört.

bisweilen stehen noch ein paar birken, als wollte man daran erinnern, was einmal war. selten findet sich auch ein abgebrochener baum, ganz ohne äste, einem totempfahl gleich.

expeditionen in diesen wüsten sind entdeckungsreich. zuerst erlebt man den weichen boden, der einem erinnert, wie dünn der humus sein muss, und wie nahe man einem seespiegel ist. dann die vielen felsbrocken, zeugnisse aus urtümlichen zeiten, als hier noch alles unter einem riesigen nordlandgletscher war. auf ihnen hat es flechten in allen farben, rot, grün, grau und silbrig finden sich in kurzer folge.

die holzfäller haben ihr tageswerk an der strasse aufgestapelt. grossen mengen von holz. das dickere wurde bearbeitet. es wird vom nahe gelegenen stahlwerk bald einmal eingesammelt werden. das dünnere liegt einfach so aufgestapelt.

es ist unglaublich, wie viel harz in diesem holz steckt. wenn man ein wenig auf den beigen herumklettert, wird man von seinem duft ganz eingelullt. eine mischung aus naturdroge und aromatherapie ist das schon.

dem starken wind, der über mir hinwegfegt zum trotz, der auch die wolken treibt. tag und nacht.

stadtwanderer

ps:
fotos folgen, wenn ich eine etwas schneller leitung habe …