die stadt im zeichen des bären

18. februar 2012: im kino club findet die vernissage zum film “bärn” statt. in den kleinen lichtspielsälen ist er schon mal gezeigt worden, der auftritt in den grossen soll nun folgen. ich werde mithelfen, den film zu lancieren.

der film “bärn 1191” von daniel bodenmann erzählt die geschichte der stadt, von den anfängen bis heute. der bär, genauer der neue bärenpark, bildet die plattform in der gegenwart für den dokumentarstreifen, der weit ausholt, mit der stadtgründung beginnt, die stadtentwicklung nachzeichnet, und die frage nach der seele berns stellt. diese erkennen die filmer ohne jeden zweifel in der wesensverwandtschaft der einwohnerInnen mit den bären.

das hat nicht nur mit der (eher sprachlich als sachlich begründeten) allusion im namen der stadt zu tun. es ist mehr das ergebnis einer langen symbiose aus bär und mensch, aus bärenmentalitäten und berner lebensgewohnheiten.

lange schläft er, doch wehe, wenn er geweckt wird. dann hat er nichts von seiner wilden kraft verloren, auf wenn er bisweilen eher putzig erscheint. der bär – und wohl auch die stadtbewohnerInnen.

aktuell schlafen die berner bären tatsächlich in den höhlen des bärenparkes. bald aber werden sie geweckt werden, und sich ausgeruht wieder den interessierten zuschauern und einwohnerinnen zeigen. genau das will die vernissage am 18. februar symbolisch vorwegnehmen. indem sie die energie der berner seele weckt und damit berns kraft im zeichen des bären stärkt.

notabene genau an dem tag, an dem der erste energiespender, der stadtgründen berchtold v., im jahres des herren 1218 kinderlos verstarb und die stadt ihrem schicksal überlassen musste. zwischen diesem tag und der jetztzeit werde ich mit meinen geschichten zur stadt und zum bären vermitteln.

bald schon, am übernächsten samstag ab 10 uhr morgens genau gesagt.

stadtwanderer

im herzen der macht. hauptstädte und ihre funktionen

endlich erwacht die uni bern und merkt sie, ein teil der gesuchten hauptstadtfunktionen sein zu müssen.

europäische universitäten haben ihre vor- und nachteile. zu den nachteilen gehört, zu autonom zu funktionieren. zu ihren vorteilen zählt, gerade deshalb quellen der gesellschaftlichen erneuerung zu sein.

die uni bern hat sich bisher wenig mit ihrem standort auseinander gesetzt. das soll sich aber nachhaltig ändern. das rektorat hat die bedeutung der hochschule für die region jüngst herausgestrichen. ein neuer lehrstuhl für regionalökonomie wurde geschaffen, und unverschiedene disziplinen, von geografie bis betriebswirtschaft beschäftigen sich neuerdings mit chancen und risiken der angedachten hauptstadtregion.

davon zeugt auch das collegium generale im frühjahrssemester 2012. “capital cities”, steht in der ankündigung, spielen eine wichtige rolle für die kulturelle, soziale und politische identität eines landes. sie gelten als schaltzentralen und ihre macht drückt sich nicht nur in ihrem repräsentativen stadtbild aus, sondern auch in der art und weise, wie sich diese städte in nationalen und internationalen netzwerken positionieren. städte wie washington d.c., berlin oder wien stellen sich einem zunehmenden standortwettbewerb und entwickeln strategien, um herausforderungen wie staatlichem wandel und globalisierung zu begegnen.

genau da setzt die vorlesungsreihe ein. neben der allgemeinen relevanz hat sich auch einen lokalen aktualitätsbezug. die bundesstadt bern stellt sich derzeit die frage nach ihrer rolle im schweizerischen städtesystem. stadt, kanton sowie bund diskutieren konzepte und ideen für eine sogenannte hauptstadtregion schweiz. diese diskussion soll mit hintergrundsinformationen bereichert werden. vorgestellt wird der aktuelle forschungsstand zum thema “hauptstädte”, und den hörerInnen soll so möglichkeiten der eigenen meinungsbildung geboten werden.

es werden politiker, spitzenbeamtInnen und wissenschafter referieren und debattieren. dabei wird es nicht nur um bern, auch um ottawa, washington und berlin gehen. man darf gespannt sein, denn nebst einigen bekannten gesichtern wie andre holenstein vom historischen institut oder reto steiner vom kpm bern, werden auch neue mit heike mayer vom hiesigen geografischen institut zu sehen sein, und eine reihe von ausländischen referenten, die ausser fachleute niemandem geläufig sind, konnten verpflichtet werden.

mehr zu den ausflügen in geschichte, gegenwart und zukunft, gibt es hier. werde mehrfach zugegen sein.

stadtwanderer