was ist das für eine zeit, in der wir leben?

in was für zeiten wir leben, wollte ich dieser tag von verschiedenen personen wissen? hier drei antworten, die ich diese woche bekommen habe!

fragezeichen_56ja10j039gkoccs4og4s0s8c_c7ydh3wqmzkggw0sgk444w0o4_thzunächst: die lage sei misslich. das haushaltsbudget sei angespannt. krankenkassenprämien drückten, die steuern auch. was auch immer man mache, es gäbe eine busse! zu schnell gefahren, falsch parkiert, oder mal in eine einbahngasse abgebogen. immer bekomme man eins auf dach. die politik sei längst aus dem ruder gelaufen. jeder schaue nur noch für sich. es profitierten die reichen – politisch rechts wie links stehend. die einen seien für mehr freiheit – ihre freiheit beim gnadenlosen geldverdienen. die anderen stünden für mehr staat, der unentwegt abgaben kassiere. vielleicht sei das nicht sehr menschlich, aber unumgänglich: man brauche andere, bei denen man dampf ablassen könne. denn je mehr der kopftopf pfeiffe, umso mehr brauche es ein ventil. mit den ausländern sei alles krasser geworden. selbstverteidigung sei nötig. so schnell wie möglich, und so klar wie möglich. wuff!

sodann, die schweiz sei wie das paradies. man sei fleissig, habe erfolg, verdiene gut. wer nur wolle, der könne aufsteigen. jeden tag im büro, jeden abend an der börse. am ende läppere sich was zusammen. wer eisern an sich glaubt, komme voran. leistung lohne sich noch, investition in sich selber auch. göttis seien vorteil, aber keine sicherheit, denn letztlich zähle der eigene wille. manchmal schaffe das probleme, im alltag, zu hause, mit der beziehung. dann müsse man sich neu arrangieren, um wieder angreifen zu können. das leben sei ein kampf. würden alle so denke, wäre die schweiz wie eine oase des fortschritts in einem mehr des rückschritts. man müsse auf der hut sein, denn es gäbe viele neider, die am liebsten aufspringen und von anderen profitieren würden. das gehe nicht, denn das lähme. wenn es dem einzelnen gut gehe, dann gehe es letztlich allen gut. und wer könne das nicht wollen?

schliesslich, endlich gäbe es einen aufstand gegen die egoismus, gegen die grenzenlose selbstverwirklichung, gegen die ungleichheit der menschen. solidarität sei wieder angesagt, im alltag, in der gemeinde, am arbeitsplatz. mit der lebensgemeinschaft, mit den gemeinnützigen, mit der umwelt. noch seien viele zu wenige bereit, dem profitdenken abzuschwören, ethik und moral wieder platz zu verschaffen. doch täglich würden es mehr, weil man begreife, dass sonst alles kaputt gehe: die erde, die natur, die tierwelt – und schliesslich auch die menschheit. harmonie mit sich und anderen, mit lebenwesen und dem erdball seien angesagt. denn sonst gäbe es gar keine zukunft mehr, nur den untergang. gute lebensverhältnisse seien nicht zu verachten, doch dürften sie nicht zur ausbeutung anderer werden. denn letztlich sei es das ziel, dass es allen besser gehe, wenn immer möglich.

es mag sein, dass die antworten hier etwas knapp zuammengefasst sind. es mag auch sein, dass sie deshalb etwas typisiert vorkommen. doch sind sie authentisch. bei meinen wanderungen über mittag erfahren, von menschen erzählt, mitten in der stadtbeiz, in kleinstädten an guter lage, und in vororten, wo es leben lässt.

und, so frage ich hier weiter: was ist deine zusammenfassung der zeit, in der wir leben?

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

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