endlich erwacht die uni bern und merkt sie, ein teil der gesuchten hauptstadtfunktionen sein zu müssen.
europäische universitäten haben ihre vor- und nachteile. zu den nachteilen gehört, zu autonom zu funktionieren. zu ihren vorteilen zählt, gerade deshalb quellen der gesellschaftlichen erneuerung zu sein.
die uni bern hat sich bisher wenig mit ihrem standort auseinander gesetzt. das soll sich aber nachhaltig ändern. das rektorat hat die bedeutung der hochschule für die region jüngst herausgestrichen. ein neuer lehrstuhl für regionalökonomie wurde geschaffen, und unverschiedene disziplinen, von geografie bis betriebswirtschaft beschäftigen sich neuerdings mit chancen und risiken der angedachten hauptstadtregion.
davon zeugt auch das collegium generale im frühjahrssemester 2012. “capital cities”, steht in der ankündigung, spielen eine wichtige rolle für die kulturelle, soziale und politische identität eines landes. sie gelten als schaltzentralen und ihre macht drückt sich nicht nur in ihrem repräsentativen stadtbild aus, sondern auch in der art und weise, wie sich diese städte in nationalen und internationalen netzwerken positionieren. städte wie washington d.c., berlin oder wien stellen sich einem zunehmenden standortwettbewerb und entwickeln strategien, um herausforderungen wie staatlichem wandel und globalisierung zu begegnen.
genau da setzt die vorlesungsreihe ein. neben der allgemeinen relevanz hat sich auch einen lokalen aktualitätsbezug. die bundesstadt bern stellt sich derzeit die frage nach ihrer rolle im schweizerischen städtesystem. stadt, kanton sowie bund diskutieren konzepte und ideen für eine sogenannte hauptstadtregion schweiz. diese diskussion soll mit hintergrundsinformationen bereichert werden. vorgestellt wird der aktuelle forschungsstand zum thema “hauptstädte”, und den hörerInnen soll so möglichkeiten der eigenen meinungsbildung geboten werden.
es werden politiker, spitzenbeamtInnen und wissenschafter referieren und debattieren. dabei wird es nicht nur um bern, auch um ottawa, washington und berlin gehen. man darf gespannt sein, denn nebst einigen bekannten gesichtern wie andre holenstein vom historischen institut oder reto steiner vom kpm bern, werden auch neue mit heike mayer vom hiesigen geografischen institut zu sehen sein, und eine reihe von ausländischen referenten, die ausser fachleute niemandem geläufig sind, konnten verpflichtet werden.
mehr zu den ausflügen in geschichte, gegenwart und zukunft, gibt es hier. werde mehrfach zugegen sein.
stadtwanderer
Ein Gedanke zu „im herzen der macht. hauptstädte und ihre funktionen“