saisonende

nun ist die stadtwanderer-saison 2006 definitiv zu ende! doch keine angst: ich komme wieder. und das mit verbessertem angebot. ich werde dafür den winter hindurch auch hart arbeiten. und auf dem blog über meine neuen einsichten regelmässig berichten …


die letzte tour der saison 2006: demokratiefreunde aus st. petersburg auf der berner stadtwanderung (foto: bianca rousselot, anclickbar)

es war überraschend warm, am späten nachmittag des letzten freitags. nach einige verrregneten touren diese saison stand ein versönlicher ausklang an. zu besuch waren demokratie-aktivistinnen aus st. petersburg. sie repräsentierten die neuen und alten eliten russland, die politik betreiben und sich mehr demokratisierung ihres staates und ihrer gesellschft wünschen. sie waren aus der politik, der sozialforschung, der administration, und sie repräsentierten auch die russische zivilgesellschaft.

ich habe ihnen eine kurzfassung meiner demokratiegeschichte erzählt: wie aus der patrizischen herrschaft des 18. jahrhunderts und der opposition hierzu die liberale bewegung entstand, wie sie demokratievorstellungen in der bürger- und bauernschaft entwickelte und einführte, wie der parteienstaat mit rechten und linken durch die institutionalisierung der bewegungen aufkam, und wie aus den akteuren mit bewegungen und regierung, direkte bürgermitsprache und interessenorganisationen, parteien und parlemaneten ein politsiches system geformt wurde, das beträchtliche leistungen aufzuweisen hat, sowohl in der befriedung der tiefgreifenden politischen konflikte, als auch in der regelung zentraler themen der politik.

die themenführung wurde von vladimir, einem teilnehmer, konsekutiv vom deutschen ins russische übersetzt. brilliant, sag ich da. ich war schlicht verblüfft, wie locker der studierte naturwissenschafter alles übersetzte, und wie gut er sich über die schweiz, ihr politisches system, ihre geschichte und ihre exponentInnen auskannte. ich habe sogar erlebt, dass ich mal eine frage nicht beantworten konnte, was doch eher selten vorkommt: auf besonderes interesse stiess bei unseren teilnehmenden, dass im ancien regime politische ämter teilweise aufgrund einer auslosung verteilt wurden. was der genaue sinn hiervon war, wie das im detail ausgestaltet wurde und was für effekte sich aus dieser lotterie ergaben, konnte ich “freien fusses” nicht ausführen. werde dem aber nachgehen!

dis anschliessende präsentation von bianca rousselot zu eben diesem politischen system fordert die teilnehmenden nochmals. die anschliessende diskussion mit rolf büchi von iri-europe und werner bussmann von der bundesverwaltung war das eigentliche highlight. am meisten intessierte sich unsere gäste überraschenderweise für ombudspersonen im politischen system der schweiz. darin sahen unsere gäste ein möglichkeit, den einfluss der bürgerschaft gegenüber der staatsmacht schnell erhöhen zu können. direkte demokratie ist für sie eher eine mittelfristige perspektive, um die staatsmacht zu steuern.

besonders gefreut hat mich das kleine lob und das kleine präsent, das ich zum abschluss bekommen habe: der jahreskalender über st. petersburg mit sehr schönen bildern der wichtigsten brücken der grossstadt hat mich als symbolischen brückenbauer natürlich angesprochen. und die nachfrage, wie es möglich sei, stadtgeschichte so umfassend zu memorieren und klar zu erzählen, habe ich natürlich gerne gehört.


keine angst, ich mache nur kurz pause. zur stadtwanderer-saison 2007 komme ich in verbesserter form wieder! und auf dem blog berichte ich über meine vorbereitungen (foto: bianca rousselot, anclickbar)

tja, wie man das macht, erzähle ich meinen getreuen blog-lesern ein ander mal! jetzt ist, wie gesagt, saisonende!

eine kurze weile der ruhe wird mir gut tun, um mit vollem elan in die vorbereitung der stadtwanderer-saison 2007 zu starten!

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

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