in sven-eric´s land (dagens nyheter, teil 1)

angekomen! in den ferien …


klein-sveni sünnelet auf dem bootssteg in holzhausen, derweil gross-svenu schon mal im kalten wasser badtet (foto: stadtwanderer, anclickbar)

wer den flughafen nicht gekannt hätte, hätte sofort auf eine fremde umgebung getippt. eine landebahn so nahe dem wald! ein flughafen mitten in tannnen! das ist auf dem festland absolut ungewöhnlich.

nicht so in oslo, nach bern und muenchen unser letztes reiseziel mit dem flugzeug. auch das gebäude des flughafens ist speziell: viel ist aus holz! viel ist aus glas! nur wenig beton und stahl ist sichtbar. das gibt einem ein leichtes, luftiges gefuehl …

doch sind wir am boden, wenn auch noch nicht am ende: honza holt uns ab; wir wollen nach schweden. den sommer ueber lebt unser reisefuehrer hier, im winter ist er in unserer nähe in bern. er war schon vor 50 jahren in oslo, damals als fluechtling. das muss ihn heute noch beschäftigen. ueberall sieht er pakistani; er wähnt sich gar in karachi.

doch wir sind definitiv in norwegen: “nur 19 minuten bis oslo”, verspricht die werbung fuer den stadtbus. der interessiert uns heute jedoch nicht, wir wollen in die andere richtung.

wir fahren ueber kongsvinger und torsby nach schweden. während den sommerferien ist der kleine flughafen von hagfors nicht bedient, weshalb wir den umweg ueber norwegen wählen. unser ziel ist holzhausen, – ein stiller ort, mitten in den schwedischen wäldern. in ekshärad verabschieden wir uns von olga; sie war mit uns in den norden geflogen. wir wuenschen noch schöne ferien!

bengt hat uns ein auto bereit gestellt. einrn saab! und was fuer eine limusine … wir werden sie nur einen tag fahren, und dann unseren geländegängigen opel astra mit grossem kofferraum erhalten. eine identitätskarte will er nicht sehen, als wir den mietvertrag unterschreiben, – man kenne sich! das ist ausgesprochen nett; wir fuehlen uns sofort zu hause.

der waldweg nach holzhausen ist gerodet. ich bin froh, denn im dichten gehölz hat es immer wieder elche. die grossen, mächtigen könige der schwedischen wälder sind meist gemuetliche tiere. doch wenn sie aufgeschreckt werden, rennen sie schon mal ungestuem auf die strasse. mit dem breiteren streifen zwischen bäumen und strasse nimmt die sicherheit im wald zu.

in unserem holzhaus angekommen, packen wir aus. sven-eric atmet auf. es ist unser pluesch-elch. ich habe ihn am 4. dezember 1994 in zuerich in der bahnhofunterfuehrung gekauft. es war abstimungssonntag, der tag, an dem ueber das krankenversicherungsgesetz entschieden wurde. aber es war auch der barbora-tag. deshalb brachte ich den szmpathischen kauz als geschenk nach hause.

seither begleitet sven-eric uns jedes mal in den norden, – seiner eigentlichen heimat. diesmal hatte er eine besondere aufgabe: statt einer bettflasche im bauch hatte er unsere nagelscheren, uns sackmesser und unseren sonstigen schabernack im fäll, – all die dinge, die man heutzutage durch keine flughafen-sicherheitskontrolle mehr durchbringt.

svenu, wie er auf berndeutsch heisst, ist nun der könig der betten in holzhausen. er weiss immer viele geschichten ueber schweden zu erzählen. märchen, abendteurgeschichte, kriminalromane, erlebnisse aus dem alltag im wald und in den dörfern.

ich bin gespannt, was dieses jahr alles aus sven-erics land kommt!

waldwanderer
(alias stadtwanderer)

die ganze sommerserie dagens nyheter (tagesneuigkeiten)

nachtrag, das internet cafe von ekshärad
tiomilaskogen (der 10-meilen-wald)
allemannsrätt (das gemeingebrauchsrecht)
se pa mig, taenk po dig (sieh mich an und denk an dich!)
wieder zurück
digerdöd (pesttod)
jedem gps überlegen: unsere schwalben
fälschlicherweise vorveruteiltes schweden
smörgasgurka (schwedengurken)

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

0 Gedanken zu „in sven-eric´s land (dagens nyheter, teil 1)“

  1. Hej Waldwanderer, das ist eine gelungene Überraschung. Eigentlich habe ich die nächsten Wochen nichts auf deinem Blog erwartet, weil du in den Ferien bist… und nun das. Kann die erste Geschichte kaum erwarten. Danke für den Service vom Feinsten:-)

  2. adelheid, dass ich was von dir lese! du grösste aller kaiserinnen … das freut mich wirklich.

    die nachrichhten aus deinem römischen reich sind hier spärlich. mal eine tontafel aus germanien, betitelt mit \\\"orbis\\\", die ein wenig ueber die grosse welt im sueden berichtet, ist meist schon alles. aus dem schönen land der burgunder hört man leider nie etwas.

    umso schön, dass dich mein gekritzel aus dem norden gefällt. die römer interessieren sich sonst nur fuer unser tierhäute, und den bernstein aus der ostsee! fuer unser leben nicht, denn das ist ihnen yzu wenig zivilisiert.

    ich werde dir aber das gegenteil beweisen, und bitte, verbreite es in eurem reich weiter!

  3. Lieber Waldwanderer, deine virtuellen Tontafeln gehören zu meiner täglichen Lieblingslektüre! Hab Dank, dass du meinen Horizont mit Geschichten aus dem hohen Norden erweitern wirst. Eins habe ich schon gelernt: Holzhausen ist am www angeschlossen…Rom staunt;-)

  4. ja, adelheid, da staunst du!
    es ist toll, dass es hier in der schwedischen peripherie jetzt solche sachen wie internet cafe hat. so kommt man ein wenig unter die leute, ähm, ins internet.
    in holzhausen haben wir diesen luxus aber nicht. da ist es etwa so wie in einer der pfalzen, in denen deine eltern gelebt haben! ausser dass wir elektrisch haben, doch das erkläre ich dir später mal …
    bleib also dran!

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