grossartig?!

vor kurzem lobte ich diesen blog uns seiner leserschaft, kaiserin adelheid sei wiederentdeckt und in der interaktion von schreibendem und lesenden populär geworden. doch da erhielt ich eine mail, die mich betroffen machte:

“Grossartig
Sie rühmen sich, die Erinnerung an eine grosse Frau der Vergangenheit wieder erweckt zu haben. Grossartig, sagen sie da zu sich selber.
Ein Stöbern auf ihrem Blog zeigt mir aber, dass sie durch und durch Männertaten, Männerleistungen und Männergeschichte grossartig finden. Von grossartigen Frauen, ihren Taten, ihre Wirkungen und ihrer Geschichte verstehen Sie nichts.”


grossartige porträts von frauen und männern, jeden monat durch die flickr-foto-gemeinschaft auf internet ausgezeichnet “quelle”

auch wenn die mail keine absenderin, keinen absender, nur eine ip-adresse hatte: das kurze schreiben hat mich betroffen gemacht. zuerst wollte ich abwehren, die beiträge zu männer und frauen in der geschichte zählen, nebst adelheid auch anna seiler oder madonna erwähnen, über die ich spezielle beiträge geschrieben hatte. doch dann merkte ich: ich wehre mich, weil ich die bemerkung deplaziert finde.

und wenn sie stimmt? – warum soll ich mich dann wehren? bessern ist da angebrachter!

also mache ich auf den weg, nebst allen männern, die ich kenne, auch frauen in der geschichte, in der erinnerung, in der vergessenheit zu suchen.

meinen horizont zu öffen.
gesichter zu finden.
geschichte zu sammeln.
geschichten zu vermitteln, die bisher ausgeblendet wurden.

ein erster exkurs folgt alsbald!

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

0 Gedanken zu „grossartig?!“

  1. was söu itze das? – stadtwanderer, sig en maa. lass die vo sonere feminestische heulsuuse ned is boxhorn lo jaage, gäu, seid äuä

  2. ääba, lass doch de stadtwanderer e nöi recherche mache. ig lese am gärn so biografiiezüge vo wechtige lüt. go ehäd, stadtwanderer!

  3. hier schon mal ein hinweis, an den ich mich halten werde:

    Berühmte Frauen, Bände 1&2. 300 Porträts. hgg, von Pusch Luise F., Insel Frankfurt, 1999 resp. 2001

    dabei handelt es sich um eine biographische nachschlagewerk mit lexikoncharakter, das exakt, abwechslungsreich und unterhaltsam über grosse frauen aller epochen und länder informiert.

    eine art populäre kurzfassung (mit teilweise anderer auswahl) ist von

    Anna Eunike Röhrig: Klug, schön und gefährlich. Die 100 berühmtesten Frauen der Weltgeschichte, München 2007

    erschienen.

  4. Ich bat meine Tochter, ein wenig auf dem Standtwanderer für mich rumzuwandeln, aber das was sie mir heute erzählte, brachte mich dazu, ihr das Nachstehende aufzuschreiben mit der Bitte, sie solle es doch inklusive dem ersten Satz an Sie weiterleiten.

    Zum Thema „Grossartig?!“ fällt mir auf, dass Sie sich viel zu schnell ins Bockshorn jagen lassen. Erwähnte ja auch äua.
    Vielleicht gab es in der Zeitspanne, wo eine Frau Geschichte schrieb, deren 100derte von Männern, die noch Herausragenderes geleistet haben!
    Steh grad am Anfang eines Buches „Frauen aus Zürich“, dazu äussere ich mich nach dem Fertiglesen gerne einmal, nur hatten diese Frauen auch Männer. Hätten diese Frauen das auch leisten können, wenn sie nicht einen Mann (oder auch den Vater etc.) im Rücken gehabt hätten?
    Wie gesagt, ich muss es zuerst fertig lesen.
    Widmen Sie doch mal ein Thema den Feministinnen (die ich insgeheim als Kampflesben bezeichne), aber bitte aus der Sicht des Mannes ausgesehen.
    Interessant wäre auch zu wissen, wie viel mehr Papier benötigt wird, seit dem man die Anreden auch mit „-und Innen“ ergänzen muss.

    Ich würde mich ja gerne für das Thema: „Herausragende Frau“ bei Ihnen für einen Blog anbieten, aber da ich ja „nur“ eine herausragende Hausfrau und Mutter, eine Mutter, die sich gewehrt hat ihr Kind in einen Hort zu stecken, es zu Hause aufwachsen sehen wollte, es zu Hause erziehen wollte, bin ich nicht fürs Thema Feminismus geeignet..

    PS: Mein „Goof“ ist verdammt gut rausgekommen. Am meisten schätze ich an ihr, nebst anderen, den Respekt und die Hilfsbereitschaft fremden Menschen gegenüber.

  5. hui,
    sie machen es ganz spannend, keine angst, ich werde sie schon mal porträtieren …
    wegen dem bockshorn werde ich mir gedanken machen. ich fühle mich nicht so sehr in frage gestellt, sonst hätte ich sie auch nicht publik gemacht …
    aber irritiert hatte sie mich schon. und das schadet niemandem!

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