berns einwohnerzahl und ihre lebensqualität sollen wachsen

da habe ich mich gestern gefragt, wo berns zentrum liegt. und heute erfahre, ich dass es in zukunft noch schwieriger wird, dies zu bestimmen: denn bern soll wieder wachsen.

stadtpräsident alexander tschäppät geht in die offensive. er peilt eine stadt mit 140’000 einwohnerInnen an. deshalb sollen im osten wie im westen grünflächen umgezont werden; in der innenstadt soll das verdichtete bauen gefördert werden.

denkt man ans jahr 2020, wird die jetzige bevölkerung von rund 130’000 den neubestand von 2600 wohnungen aufbrauchen, der namentlich in bern-west entsteht. hauptgrund dafür ist das wachsende bedürfnis an wohnraum der menschen in städten. für den kanton unterdurchschnittliche 44 quadratmeter sind es gegenwärtig, – tendenz jedoch steigend.


realistische aussichten und potenziale der stadtentwicklung bern als wohnstadt bis 2020 (quelle: strategieberich der stadt bern)

mit verdichtetem bauen in der stadt will man deshalb 2700 weitere wohnungen schaffen. in frage kommen vor allem die areale weyermannshaus ost, kasernenareal und bern-mobil-tramdepot an der thunstrasse stehen. um das ziel von 10’000 einwohnerInnen zusätzlich zu erreichen, wird das aber nicht reichen. deshalb werden gebiete wie der riedbach im westen, die hintere schosshalde und witigkofen im osten sowie das viererfeld im norden als siedlungsräume zu diskussion gestellt.

die reaktion des berner gemeinderates kommt gerade recht. die stadt bern ist in den letzten 2 jahren in die defensive geraten: in städtevergleichen, im kanton, und auch ausserhalb. die letzten grossprojekte mit ausstrahlung, das stade de suisse für den sport, das paul-klee-museum für die kultur, liegen schon einiges zurück. zwar kommt bern-west bald, doch darf es dabei nicht stehen bleiben. die stadt braucht mehr einwohnerInnen, nicht zuletzt um den eigenen öffentlichen haushalt zu sanieren. das spricht für die offensive, die der stadtpräsident jetzt ergriffen hat.

einleuchtend ist die zentrale begründung: bern ist die einzige grössere stadt der schweiz, die mehr arbeitsplätze als einwohnerInnen hat. der erhöht den täglichen sog der stadt auf die umgebung für pendler, die am morgen in die stadt strömen, den tag hindurch sie bevölkerung, und am abend wieder abziehen, ohne in der stadt zu wohnen.

die zentrale frage, die sich tschäppät, seinen stadtplanern und dem gemeiderat stellen wird, ist durch eine neue siedlungspolitik die negativen auswirkungen des verkehrs zu verringern, ohne nachteilige konsequenzen für das wohnen zu erhöhen. denn lebensqualität bleibt das a und o, weshalb man in bern lebt, arbeitet, wohnt, – und ganz gerne stadtwandert!

stadtwanderer

der strategiebericht der stadt

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

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