hartes pflaster

nein, heute will ich nicht lästern …

… über kulturelle angebote, die es schwer haben, in bern auf einen fruchtbaren boden zu fallen;

… über politische forderungen, die an einer hergebrachten beamtenmentalität in der scheitern;

… über neue dienstleistungen, die es angesichts der traditionsbewussten konsumentinnen in der bundesstadt keine nachfrage finden.

denn das alles vermutet man, dass es auf bern zutrifft. ob stimmt oder nicht, ist eine andere frage.

vielmehr will ich die aufmerksamkeit auf einen andern schwachpunkt legen: bern ist wörtlich genommen ein hartes pflaster!

ist das die lösung, wie sie mischa empfiehlt? (foto: stadtwanderer)
ist das die lösung, wie sie mischa empfiehlt?

die nordischen schotterstrasse mögen meine füsse auch nicht; sie sind zu uneben. die waldwege aber wirken wie wunderbare finnenbahnen; sie sind weich und federn immern etwas mit. teerstrassen kommen in schweden nur auf grossen überlandstrassen vor; und da geht man am besten wegen den gefahren und distanzen nicht zu fuss.

doch hier mache ich fast alles per pedes. mit guten schuhen. am letzten samstag war ich erstmals richtig in der stadt unterwegs, in der altstadt bei den buskers, beim historischen museum, um die ritterspiele zu fotografieren, und in der oberstadt, um fotos von der inneren enge zu machen.

und seither schmerzen meine beine, wegen denen ich ja auch schon im rollstuhl war. die wadli sind ganz verspannt, und die gelenke sind entzündet.

für den stadtwanderer ist das natürlich schlimm. ausgerechnet er, der das berner kopfsteinpflaster liebt. er, der so gerne im zentrum berns spazieren geht.

was also soll er tun? einfach warten, bis es bessert? in eine andere stadt ziehen? nur noch virtuell stadtwandern? oder seine aktivitäten in die aare verlegen und von dort aus berichten?

irgendwie will das alles nicht überzeugen. ich werde also daran arbeiten müssen, das den boden vor ort zu beackern, selbst wenn es eine harte aufgabenstellung!

stadtwanderer

foto: stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

22 Gedanken zu „hartes pflaster“

  1. oh wir wünschen ihnen, dass ihre beine und füsse sie noch weit tragen. stadtwanderungen können eben auch schön in die beine gehen, da die distanzen nur all zu oft ganz anders wahrgenommen werden. also ihnen bleibt wohl nur ein hartes training übrig.

  2. hej mischa
    danke für den hinweis.
    und weisst du was: genau an dem samstag, seitdem ich das gefühl in den beiden habe, hab ich in bern erstmals einen segway gesehen und fotografiert.
    deinen schluss habe ich aber nicht gezogen.
    warum? ich weiss nicht wirklich, ich glaube aber, dass ich das gefährt im erst moment als wenig stabil beurteilt habe.

  3. Habt Ihr gesehen, dass die alle einen Helm tragen (müssen?)? Zudem frag’ ich mich grad, wie gut so ein Ding die Unebenheiten wirklich abfedert? Die haben zwar alle Gummipneus, aber schliesslich ist man auch schneller unterwegs.

    Und schliesslich: Der Stadtwanderer war gestern, heute ist der Stadtrollende ! 😉

  4. Dass ich homöophatisch angehaucht bin, weisst Du in der Zwischenzeit lieber Stadtwanderer.

    Versuche es doch mal mit Schüssler-Salz No. 7, Magnesium phosphoricum. Auch die heisse Nummer genannt. 10 Tabletten in heissem Wasser aufgelöst und schluckweise trinken. Vorsicht: Nur mit einem Holz- oder Plastikteil umrühren!
    Gegen Entzündungen gäbe es die No. 3, Ferrum phosphoricum.

    Wäre einen Versuch wert, denn wenn es nichts nützen sollte, so schadet es auch nichts.

    Die 7 kannst Du auch bei Kopfschmerzen anwenden und wenn Du merkst, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, kannst Du sie mit der 3 evtl. stoppen.

    Aber das A und O ist halt gutes Schuhwerk, merkt man auch beim Joggen. Der falsche Turnschuh und die Krämpfe werden einem frei Haus geliefert.

    So, nun wende ich mich wieder meinen Ferien zu, die ich unter dem Motto “Ate allein zu Hause” verbringe.

  5. Lieber Stadttroll

    probier doch so einen segway einmal aus. eventuell kannst Du ja einen bei bern rollt kriegen. sonst gehst Du nach interlaken und lässt Dich zuerst herumrollen um dann anschliessend ein Pic-Nic zu Dir zu nehmen, sagt zumindest interlaken tourismus.

    @ titus
    der typ auf dem foto trägt keinen helm. auch die gemeinde interlaken macht fotos mit “rollenden” ohne helm 😕

    2 ate
    der titel “ate allein zu hause” stimmt mich nachdenklich und etwas traurig. ich hoffe Du hast genug ablenkung.

  6. @ Mischa
    Na auf dem Bild das bei dem von Dir oben angegebenen Link angezeigt wird, tragen alle einen Helm – aber spielt auch keine Rolle.

    Ich kann mir ein Schmuzeln nicht verkneifen, wenn ich mir eine Stadtführung mit dem Stadtwanderer vorstelle, wie er vorausrollt und alle anderen ihm hinten nachrollen. Trotzdem: Bei drei Stunden ist die Idee gar nicht so daneben… was mich auch auf die Idee bringt, dass vielleicht BERNMOBIL diese Dinger zusammen mit Segway sponsort?

  7. @ Mischa
    Schon interessant Mischa. Braucht es denn immer Menschen um sich rum um das Leben zu geniessen?
    Sei unbesorgt, an Abwechslung fehlt es mir sicher nicht, im Gegenteil, hab bereits festgestellt, dass mein Tag für diese Genüsse die ich mir gönne, zu wenig Stunden hat. Wobei erwähnt sei, dass der Hauptgenuss im Lesen besteht.
    Es gibt Geschäftsmänner, die gehen für teures Geld für eine Woche ins Kloster, ernähren sich von Semmeln und Wasser und ihr Ziel ist wieder zu sich selbst zu kommen, finden.

    Selbst wenn ich zu mir finden wollen würde, gäbe mir mein Umfeld dazu keine Chance, denn sobald die hören “Ate alleine zu Hause” werde ich am Laufmeter eingeladen, weil sie eben, wie scheinbar auch Du nicht verstehen können, dass das Alleinsein zwischendurch sehr gut für die Seele sein kann.

    Eigentlich wollte ich ja nur schauen, obs eine Antwort wegen der Schüssler-Salze gegeben hat.

    Sei nicht nachdenklich und auch nicht traurig, sondern freu Dich für mich.
    Nächste Woche sind Familienferien angesagt, da will ich Tagesauflüge in Schweizer Städte machen, in denen ich noch nie stadtgewandert bin.

  8. lieber stadtwandeer

    “schmerzende beine, entzündete gelenke”, das liest sich wie die geschichte eines erkrankten, der seine heilung an der quelle zu entdecken sucht.

    das mit dem “aarewasser” hat bereits kneipp geraten, auch kuhne war ein wasserkundiger.

    bei entzündungen vorerst eine dosis ruhe, womöglich auch den geist nach über/belastungen entspannen, kann helfen, zu körper und leiden distanz und therapeutische ansätze zu finden.

    danach bewegung massvoll in der dynamik abgestimmt, fördert die heilung, leider nicht in kürze.

    wünsche auf welchen wegen auch immer beste genesung.

    walko

  9. Da mir eh niemand bezüglich Schüssler-Salze glaubt, erzähle ich euch eine kleine Geschichte.
    Eine praktizierende Ärztin musste mitansehen wie einer nach dem anderen ihrer Verwandten an Krebs starb. Es müsse doch eine andere Variante ausser Schulmedizin geben, meinte sie und wandte sich den Schüssler-Salzen zu. Und so lernte ich sie kennen. Diese Frau konnte anhand von Verfärbungen im Gesicht erkennen, wo ein Manko im Körper vorhanden ist. Sie war nicht irgendwer, sie hatte einen Namen.
    Von ihr lernte ich den Umgang mit Schüssler-Salzen, das wie und wann einsetzen.
    Seit 20 Jahren lebe ich mit einem guten Gefühl, weil mich die Nebenerscheinungen der Schulmedizin nicht tangieren.

    Diese Frau war dazumal 70-Jahre alt und (stell sich das mal einer vor) faltenlos.
    Darauf angesprochen gab sie mir ihr Geheimnis kund.
    Ich machs nicht, will meine Falten beim Altern dabeihaben.

    Wenn man bedenkt, dass heutzutage etliche Frauen nur aus der Angst raus, dass sie ein Mann wegen einer Jüngeren verlässt und sie so doof ist, nicht sieht, das auch ihr Alter älter wird und sie sich dann Fett absaugen lässt und sich mit Botox vollspritzen lässt, dann tun mir diese Frauen nicht mehr leid.

  10. @ Ate
    Wir – oder zumindest ich – glaube Dir schon. Aber verwechseln wir nicht Ursachen- und Symptombekämpfung.

    Die Ursache ist bekannt und sie mit einer alternativen Heilmethode zu bekämpfen wäre eben nur Symptombekämpfung. Was der Stadtwanderer bräuchte sind Finnenbahnen unter den Laupen 😉 Alles andere hilft nur temporär… 🙁

  11. @ate

    auch ich glaube Dir. gerade ich glaube sehr an alternativ medizin. wegen dem diabetes war ich einmal in witten in der klinik von prof. bircher, der sohn des berühmten “birchermüesli”. sehr interessante antroposophische klinik und trotzdem uniklinik. erst wenn nichts alternatives hilft wird herkömlich therapiert. ich erhielt viele nützliche typs die ich heute noch anwende 🙂 wegen dem alleine sein, verstehe ich auch. ab und zu brauche ich die einsamkeit, nur hat Dein titel “ate alleine zu hause” irgendwie was melancholisches obwohl der film eigentlich eine komödie war.

  12. @ titus

    ist mir gar nicht aufgefallen mit dem helmen. sieht irgendwie aus als gehörten die abgebildeten alle zu einer elitetruppe der armee oder der polizerei 😉

    aber Du hast wohl recht. denn wenn mann/frau für die dinger einen ausweis für kleinmotorräder braucht, ist da wohl ein helmobligatorium auch verordnet!

  13. ach, wie ich mich nach waldwegen sehne, auch wenn ich ja nicht ungerne in der stadt lebe! doch ich vermisse die weichen wege, mit den spuren von elchen, den moosen, die nachgeben, wenn man sie begeht, ganz so, wie wenn teil der eigenen bewegung sind.
    das fehlt in bern echt!

  14. @ Stadtwanderer
    So wie es mir scheint, bist Du wirklich noch nicht angekommen.
    Startet doch in Bern eine Initiative: “Weg mit den Pflastersteinen und her mit bemoosten Wegen.”

    @Titus
    Ich ging nicht von einer Ursachenbekämpfung aus, mir ging es lediglich um eine momentane Schmerzlinderung.

  15. Werte Ate

    Zu den potenzierten Schüssler-Salze gebe ich Dir gerne eine kurze Stellungnahme:
    Obwohl sich Schüssler vom offiziellen Entdecker der Homoöpathie, Gustav Hahnemann, eindeutig distanzierte, hat er indirekt (C6 = D12) die homoöpathische Verschüttelungstechnik nach Hahnemann angewandt.
    Ueber den möglichen Wirkungserfolg der 12 „Funktionsmittel“ schreibst Du dem stadtwanderer selber: „ … denn wenn es nichts nützen sollte, so schadet es auch nichts.“

    Grundsätzlich kann ich jedoch Deiner Ueberzeugung, Krankheits-Symptome, im Sinne einer Schmerzlinderung vorerst mit komplementären Therapien anzugehen, zustimmen.
    Der menschliche Organismus mit seinen hochkomplexen Wechselwirkungen, dazu gehört ebenso der psycho-mentale Bereich, bedarf selbst bei Akut-Behandlungen nach Einschätzung vieler Experten, Mischa hat Bircher-Benner erwähnt, einer ganzheitlichen Heilmethode.
    Seit 38 Jahren als Morbus-Bechterew-Betroffener sind mir alternativmedizinische Heilverfahren (inkl. Homoöpathie) recht vertraut. Drei Basistherapien sind aus meiner Sicht empfehlenswert:
    Psychohygiene, Bewegungstherapie und eine adäquate Nutzung der Heilkräfte unserer Nahrung.
    Ergänzend kann Reflexzonentherapie, Akupunktur, Homoöpathie, Feldenkrais-Methode, Visualisierungen, etc. angewendet werden.

    Wünsche Dir auf Deinen Wanderrouten eine erholsame Zeit.

    Walko

  16. @Walko
    Vielen Dank Walko. Im Grunde fühle ich mich durch Deine Aussagen bestätigt. Wenn ich schreibe: “Und wenn es nichts nützt, so schadet es nichts”, dann nur, weil viele Menschen die Alternativ-Medizin belächeln.
    Wenn mein Mann nach einem 40km-Marathon Wadenkrämpfe hat geht es ihm nach einer No.7-Gabe sehr schnell wieder besser, genau gleich wie meinem Kopfschmerzen die ich Gott sei Dank nur etwa 2x pro Jahr habe.
    Und nun komm ich halt wieder auf meinen Kater. Der Tierarzt wollte ihn Mitte November einschläfern, das lies ich nicht zu und begann ihn mit Schüssler-Salzen aber auch mit Homöophatie zu behandeln. Dem Kater gehts gut, er lebt schmerzfrei.
    Ein Mensch kann sich etwas einreden (siehe Placebo), aber ein Tier tut und kann solches nicht. Da kann man dann nur über den Erfolg staunen und denken, dass die Alternativ-Medizin doch besser ist als der Ruf, den ihr von Schulmedizinern aufdoktriert wird.

    Nun musste ich zuerst googeln was denn Morbus-Bechterew ist. Und sogleich kam mir die Trennkost in den Sinn. Hast Du die schon mal ausprobiert?

    Wenn Du mich nicht auslachst, verrate ich Dir, dass mein erstes Ziel Solothurn sein wird. Es war dunkel, eisig kalt als ich diese Stadt sah und da dachte ich mir, diese Stadt muss ich unbedingt einmal bei Tageslicht erkunden.

  17. @Ate

    Ebenso besten Dank für Deine ausführliche Stellungnahme.
    Zu Deiner Frage bzgl. Trennkost: Da sich die Morbus B.-Erkrankung auch im Darmbereich manifestiert, war und ist es mein Hauptanliegen, die Nahrungsmittel möglichst darmverträglich zusammen zu stellen.
    Habe damit meist positive Ergebnisse erzielt und bin seit über 20 Jahren auch ohne Pharmazeutika weitgehend beschwerdefrei.

    Zu Deinen Stadtwanderungen im Lichte des Tages wünsche ich Dir/Euch vielseitige Entdeckungen.

    Gruss Walko

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