wenn obama basketball spielt …

barack obama hat sich zurückgezogen. um basketball zu spielen. das ist ein zeichen des sieges. denn bisher er nie eine wahl verloren, wenn er während der spannendsten zeit mit freunden den ball in den korb warf, der für seine gegner zu hoch war.

quelle:flickr

die news-lage auf den amerikanischen sendern ist dicht, aber unübersichtlich. belanglose zwischenergebnisse, exitpolls, die gewisse rückschlüsse erlauben, und projektionen auf das endergebnis stehen recht unvermittelt gegeneinander. da gilt es, ruhe und übersicht zu bewahren, unwichtiges, von wichtigem zu trennen. realclearpolitics liefert auch hierzu die bestmöglich übersicht.

bis jetzt gibt es keinen einzigen grund, an den einschätzungen, die man aus den prognosen ableiten konnte, ernsthaft zu zweifeln. demnach gewinnt obama die wahl.

die wahlbeteiligung ist für amerikanische verhältnisse sehr hoch. der wechsel greift. die sicheren staaten sprechen klar für obama und gegen mccain. dessen kalkül, bisher demokratische staaten wie pennsylvania oder new hampshire für sich zu gewinnen, ist nicht aufgegangen. umgekehrt liegt obama in so wichtigen swing states wie ohio und auch florida vorne.

das heisst nichts anderes, als dass mccain die magische grenze von 270 elektorenstimmen nicht schafft resp. obama sie bereits jetzt überschritten hat. auch wenn man es noch nicht in zahlen weiss. die zentralen figuren hinter den mächtigsten politikern der welt haben das längst begriffen. karl rove, der wichtigste berater des bisherigen präsidenten, gab den kampf schon heute morgen verloren. auf seiner website veröffentlichte er knallhart den sieg obama mit 338 elektorenstimmen; 200 werden seiner einschätzung nach an mccain gehen.

auch david axelrod, der einflussreichste berater hinter barack obama, sprach eben an den amerikanischen sendern. er sprühte nur so vor zuversicht. für ihn war klar, dass die zeit für den wechsel nicht nur kommen wird, sondern jetzt schon gekommen ist. die hoffnungen, die man seitens der demokraten in diese wahlen gesetzt hatte, haben sich erfüllt.

der sieg ist klar, es geht nur noch um das ausmass im kongress und im senat.

eigentlich ist das die botschaft, die man jenseits der einzelergebnisse, die weiter im halbstundentakt verkündet werden, festhalten sollte: barack obama ist der neue präsident der vereinigten staaten von amerika. der schwarze politiker zieht ins weisse haus ein. der börsencrash und der irak-krieg haben sich gegen die republikaner gewendet. die bürgerInnen der usa wollen den wandel, genauso wie die mehrheit der menschen auf der ganzen welt ihre wünsche an obamas fersen hefteten.

“it happens”, der ball ist im korb, im basketballspiel des barack obama in seiner heimatstadt chicago.

stadtwanderer
hinterkappelen bei bern (schweiz)
03:00 mez

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

9 Gedanken zu „wenn obama basketball spielt …“

  1. Great! Das Ergebnis gefällt.
    Am Fernsehen schaffe ich die Uebersicht nicht, doch du bist besser. Sorry für die Kritik am vorhergehenden Artikel.

  2. ich frage mich ob die ganze welt und vorallem die usa nicht zuviel von obama erwartet?! er übernimmt ein land in einem katastrophalen zustand. er übernimmt eine auslandpolitik die in den letzten acht jahren vorallem von krieg und misstrauen geleitet wurde. und ob die wahl von obama sich positiv auf die finanzkrise auswirkt? warten wir mal ab. aufjedenfall wünsche ich herrn obama zuerst einmal nun schöne ferien, und ab dem 10.02. dann “good luck mr obama”.

    p.s. lieber stadtwanderer

    die fotos haben Dich verraten. nicht ein eigenes foto von Dir wie Du in den usa den arni triffst oder so…. 😉

  3. at lisa n.
    danke für die blume.
    es gab wohl drei unterschiede zwischen meiner beurteilung und der der amerikanischen medien.

    erstens hatten sie mehr traffic. das hemmt die beurteilung. ich kenne das, wenn ich auf der anderen seite stehe.
    zweitens hatte man nach den erfahrungen von 2000 und 2004 zweifel an den exitpolls, sodass man sie mit vorläufigen realresultaten verglich. das hat aber nur verwirrt, weshalb ich um 2 nicht mehr fernsehen geschaut habe.
    drittens habe ich strikte nach der vorgabe gearbeitet, die karl rove, ein sehr erfahrener berater veröffentlich hatte. ich wusste, solange er sich in keinem bundesstaat irrt, gibt es einen klaren sieg für obama. zwischen zwei und drei war mir dann klar, dass das der fall ist.

    hier noch das protokoll der nacht, das der tagi erstellt (der sehr vorsichtig an werk ging); realpolitics war regelmässig schneller und trotzdem zuverlässig. leider viel der server nach 4 uhr mez aus.

    http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/dossier/uswahlen-2008/Das-Protokoll-So-fiel-die-Entscheidung/story/31014592

  4. @Stadtwanderer
    Zuerst gingst Du, dann doch wieder nicht.
    Dann warst Du, schlussendlich aber doch nicht.
    Sorry, aber das ist mir zu hoch.

    @ Mischa und Stadtwanderer
    Bei mir war es die Zeit. Gell Stadtwanderer, festgefahrene Zeiten lassen sich nicht so auf die Schnelle ändern, wenn sie doch bereits so fest eingefahren sind. Tja, ist halt die präzise Schweizer Genauigkeit.
    Aber auch eine Äusserung über den Amerikanischen Berichterstatter, der wohl auf einem Kommentar war, nun aber nicht mehr.

  5. liebe leute
    ich sehe, ich muss mich bessern, wenn ich täuschen will.
    ate: das mit der zeit habe ich nicht verstanden? kannst du mir das nochmals erklären?

  6. Um Himmels Willen bessere Dich bitte nicht! Ist doch für uns viel lustiger, wenn wir Dir auf die Schliche kommen.

    Wenn Du mir Dein WARUM erklärst, erkläre ich Dir das mit der Zeit gerne.
    Anhand Deiner Beiträge und mehrheitlichen Kommentare könnte man schon fast die Uhr nach Dir richten. Wenn Du also explizit zur gleichen Uhrzeit aus Amerika berichtest und Kommentare schreibst, obwohl es einen Zeitunterschied gab, dann, ja dann ….
    Gell, wenn man mal festgefahren ist, kommt man so schnell nicht mehr aus der Routine raus.

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