dass blau und geld die schwedischen farben seien, könnte man angesichts der nationflagge meinen, die man bei winter- und sommersportanlässen regelmässig sieht. doch wer in schweden selber ist, der oder die weiss, dass dem nicht so ist: rot ist die häufigste kunstfarbe, wenn man in die landschaft sieht.
lange konnte man zwei begriffe in einem Zug nennen: kupfer – falun. 1687 entstand durch einen einsturz die grosse grube, aus der in den besten zeiten zwei Drittel des weltweiten kupferabbaus gewonnen wurden. das UNESCO weltkulturerbe erinnert einen daran.
noch heute liefert das rötliche erz den farbstoff, den man braucht, um falu röd herzustellen. wenn man auf dem land nicht aus der norm fallen will, bemalt man mit dieser farbe sein landhaus.
wo auch immer man hinsieht: ferienhäuser im wald, bauernhöfe auf der ebene und kirchen auf hügeln, tragen, wenn sie aus holz sind, das unverwechselbare rot, das in der sonne herrlich glänzt, am schatten jedoch matt wirkt, sich vom weiss der meisten fenster und vom grau der dächer deutlich abhebt. es hält in der regel viele jahre jedem wetter stand, bevor es die holzbauten von neuem bestrichen werden müssen.
die rote farbe ist fast schon ein kult. nicht, dass sich darin der schwedische uebereifer der sozialdemokraten zeigen wuerde. nein, falun röd ist unvergänglich aktuell und wird immer noch geschaetzt. selbst auf flickr gibt es liebhaber der farbe, die ihre bilder untereinander austauschen und vergleichen, damit keine noch so feine nuance des schweden-rot vergessen geht.
stadtwanderer
bild: stadtwanderer (freilichtmuseum von ekshärad)