was war? was ist? was wird?

die zeiten sind hart. und übersichtlich. der neue zeitgeist bedarf der klärung! wer hilft?

obama scheint den kampf ums weisse haus zu gewinnen. selbst republikaner laufen zu ihm über. als präsident kann er dann aufräumen, was ihm bush jr. hinterlassen hat. die höchsten staatsschulden, die amerika je hatte, verantwortet der präsident, der die tiefsten umfragewerte hat, seit man das misst.

die subprime-krise hat die realpolitik erreicht. früher oder später merken auch wir schweizerInnen das. die ubs hat es schon getroffen. 120 milliarden $ musste sie innert jahresfrist abschreiben, soviel wie keine andere bank der welt, die es noch gibt. der staat hat in der not interveniert. der bundesrat hat geführt. dabei aber vergessen, dass er die politik, nicht die wirtschaft vertritt. die kritiken sind entsprechend laut. die leserbriefspalten quellen wegen der bonus-geschichte über. die sp geht auf distanz, wenn es wie anderen orts keine mitsprache gibt. und die svp ist gespalten, zwischen neoliberalen bankern und oppositionellen nationalkonservativen.

generell erwartet man eine grosse diskussion über reregulierung der weltwirtschaft, der schweizer ökonomie. liberalsierungen dürften es schwer haben, etwa im strommarkt angesichts der preisaufschläge, die für die konsumentInnen in aussicht stehen. die grossen geldsummen, die im nu aus dem hut gezaubert wurden, werden neue ansprüche entstehen lassen. und die argumentation dagegen erschweren.

thomas minder wurde noch vor kurzem an der gv der ubs von sicherheitskräften abgeführt, als er marcel ospel abzocke vorhielt. heute, wo alles geändert hat, empfiehlt er sich mit seiner anti-abzocker-volksinitiative gleich selber als volksheld. am liebsten möchte er rasche entscheidung, um zu gewinnen. doch fehlt es ihm an verbündeten, das durchzusetzen.

überhaupt, die signale, die man dieser tage empfängt, sind widersprüchlich. das traditionell linke genf wählt sich einen eher bürgerlichen verfassungsrat. das traditionell rechte huttwil wiederum kennt bei den gemeindewahlen eine linksrutsch. sage mir eine(r ), er oder sie erkenne noch einen einheitlichen trend im volkswillen. das war im letzten oktober einfacher. schön zugespitzt präsentierte sich die lage damals, die jetzt so verworren ist.

wohin geht der zeitgeist? eine frage, die mich beschäftigt, zwischendurch, wenn ich nicht moloche, tief durchatme, und mich und meine zeit hinterfrage. denn das ist normalerweise mein wegweisen beim wandern. momentan funktioniert das nicht mehr, ich trete an ort. und deshalb meine immer gleichen grundfragen:

was war?
was ist?
was wird?

wer hilft, die stichworte zur lage der nation, zum befindlichkeit der zeit genau ein jahr nach den schweizerischen parlamentswahlen neu zu setzen?

stadtwanderer