hallo kavallerie, ich brauch auskunft, sagt der staunende indianer

auf den ersten blick fällt einem nicht besonderes auf: der netzinformationsdienst, eine website mit politischem inhalt, steht jenen zur verfügung, die in den etablierten medien zu kurz kommen. das sind fast alle. wer davon für den “nid” arbeitet, macht das ehrenamtlich. super!

p3310002
Begehrter Blick aufs Berner Bundeshaus (foto: stadtwanderer)

stutzig wird man aber, wenn man den satz liesst: “Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.” hatten wir das nicht schon mal, anfangs februar 2009 bei der abstimmung über die personenfreizügigkeit? selbstverständlich gibt sich “der autor” persönlich nicht zu erkennen. einzig ein postfach in schwäbisch hall und eine nichts sagende email-adresse müssen einem als gewähr genügen.

wer sich jetzt schon wieder an die posse zu www.come-to-switzerland.ch zurückerinnert, den kann ich beruhigen. diesmal ist alles transparent. zum beispiel die links der befreundeten organisationen des deutschen netzinformationsdienstes: die dvu (deutsche vaterländische union), die npd (nationaldemokratische partei deutschland) und schweizerische pnos. die rechtsradikale szene tummelt sich auf dem “nid”.

doch gerade deshalb staunt man nicht schlecht, wenn man die gut informierten angaben über die kommende volksabstimmung in der schweiz zu den biometrischen pässen liesst. selbst die autoren der freiheitskampagne gegen den e-pass dürften da erbleichen, werden doch papiere aus dem “off” zitiert, die der normale leser hierzuland nicht zu sehen bekommt. der e-informationsfluss gegen den e-pass scheint jedenfalls grenzenlos zu klappen!

interessant sind beispielsweise die ausführungen zur parlamentarische anfrage von nationalrat oskar freysinger wegen der verquickung von staat und ja-kampagne. die sache ist komplex und vielschichtig. in exentso wird darin der politsiche gegner als feind analysiert: die nähe der protagonisten zum bundeshaus, die professionelle politarbeit der agentur “furrer.hugi&partner”, das scheinkomitee dafür, die geschäftsinteressen dahinter, kurz das unbekannte netzwerk der befürworterInnen biometrischer pässe in der schweiz als verschwörungsszene.

alles zusammengefasst unter dem empörungsträchtigen titel “Skandal in der Schweiz: Wie Regierung, Konzernlobby und Bundesamt für Polizei eine Volksabstimmung manipulieren wollen”. und so frag ich mich: agitiert die gegnerschaft, die nicht frei reisen will, ausgerechtnet von deutschland, der neuen basis der politischen chamäleons, aus. und warum mischt sich eine deutsche website mit verunglimpfungen in den schweizer abstimmungskampf ein?

ich werde mal die kavallerie fragen müssen, sagt sich da der erstaunte

stadtwanderer-indianer