endlich frühling …

endlich kommt der frühling. die temperaturen ändern. die gesprächsthemen auch. was muss man, was soll man, was darf man, ist das grosse thema.

fitnebenbei_sxcmorgen früh:
ich sitze im postauto. hinter mir die beiden ärzte aus dem quartier. sie unterhalten sich, fürs ganze poschi. es geht um ernährungskonzepte. und was gerade ganz gross im trend sei. 3 liter wasser pro tag, sei das minimum, sagt der eine. der andere nickt, fügt aber bei, auch er schaffe das nicht jeden tag. “doch du musst!”, erhält er entschieden zur antwort.

morgen in der stadt:

“.ch” berichtet auf der frontseit über frühlingsgefühle und abnehmen. es sei jetzt der ganz gute moment hierzu. ich räuspere mich, als ich die zeitung hingestreckt erhalte, und flüchte mich ins take away nebenan. beim anstehen an der kasse schon wieder das gleiche thema. die beiden vor mir behandeln ernäherungsrezept im internet. “ich trau dem nicht mehr, habs letzten frühling schon versucht, ohne erfolg”, bekomme ich noch mit. man muss also doch nicht unbedingt müssen …

mittag in der stadt:
ich hole neuen kleider für auftritte ab. wieder mal schlichtes schwarz. von blau und braun habe ich genug. es kommt zur anprobe. “super, der kittel sitzt, die hose auch”, meint der verkäufer. einzig mein pullover bringt kleine fältchen ins gewandt. “wir wollen ja sicher abnehmen”, fügt der nette herr bei. ich schaue ihn kritisch an und sage: “ich will nicht, ich glaub, im sommer werde ich keinen pullover mehr tragen!”

abend in der stadt:
ich fachsimple noch mit einem kunden über zuspitzung. mein gegenüber sagt: “ein text ohne titel ist wie spaghetti ohne sauce”. ich erwidere: “was keine flecken auf dem hemd gibt!” – “gut gekonntert”, meint mein gegenüber und lädt mich beim nächsten treffen in zürich in die die spaghetteria ein. “ich darf nicht”, will ich sagen, “es ist frühling. da müsse man …” – “unsinn, erhalte ich zur antwort. da soll man alles tun, worauf man sich freut!”

am abend spät:
ich gehe nach hause und freue mich auf einen ruhigen frühlingsabend – ganz allein.

stadtwanderer