ein bisschen wie in bullerbü

holzhausen steht kopf: häuptling knorrige eiche hat das weite gesucht, denn die kinder haben die häuser in beschlag genommen.

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kinderspielplatz holzhausen (foto: stadtwanderer)

seit einige tagen haben wir besuch, – aus der schweiz und aus tschechien. zwei familien mit insgesamt fünf kindern und jugendlichen sind nun auch auf dem hof. seither steht kein stein mehr auf dem anderen.

heute war gemeinsames streichen der sauna angesagt. schon am morgen um halb neun stand die kindertruppe als malerquipe in unserer stube und wartete auf den einsatzplan. der kroch eben ziemlich verschlafen aus dem bett und vertröstete die willigen auf etwas später.

die kinder waren in pelerinen verkleidet oder hatten sich aus abfallsäcken und einkaufstaschen überkleider gebastellt, als es (endlich) losging. die ihnen zugewiesene wand war im nu (nicht zu knapp) mit falu röd bestrichen, und schon wartete der ausflug in den see auf die erlebnislustigen.

die kleine clara tanzte splitternackt auf dem steg, und die kleinen jungs standen spalier. dann hüpfte jendo als erster in den see. die wasserratte war kaum mehr an land zu bringen. der megakühlen temperatur zum trotz. thomas und toni schliesslich halfen abwechslungsweise beim baden und streichen, oder vertrieben sich die zeit mit kämpfen auf der wiese.

ohne verzug gings dann ans bräteln. würste aller art und schweinkotelleten waren angesagt. kartoffeln, schaschlik und teigwarensalat rundeten das ganze ab. gegessen war es schneller als zubereitet. das gilt auch die von bärbi gespendete roulade!

und schon wieder war man auf dem steg, um beim fischen zuzusehen, oder beim feuer, um kleine “dynamitstangen” einzuwerfen, oder auf der schaukel, um sich ein bisschen vorzuführen. oder, oder, oder.

angesichts der kinderparade waren die erwachsenen heute nur staffage. sie halfen beim rüsten und waren für die küche zuständig. und wenns irgendwo mal kleine blessuren beim fussballspiel oder baumstämmerollen gab, waren sie zur stelle, um erste hilfe zu leisten.

häuptling knorrige eiche, der sonst ganz allen auf dem hauptsitz in holzhausen lebt, hat bisweilen schon mit uns zu kämpfen. das ist das maximum an zivilisation, das er erträgt. das heute war ihm definitiv zu viel. unserer ältester suchte denn auch das weite, um seine ruhe vor dem kunterbunden treiben in holzhausen haben.

denn heute war sein zuhause fast schon wie bullerbü, das kinderparadies von astrid lindgren.

stadtwanderer