nüchtern bleiben, und doch ein wenig abheben können

kaffee trinken ist genuss, bei dem man nüchtern bleibt, aber gleichwohl etwas abheben möchte.

nespresso800 000 000 000 tassen kaffee trinkt die welt jährlich. nur tee ist noch etwas populärer, und natürlich das nicht aufbereitete wasser.

der wunsch zu geniessen, ist entscheidend, dass man zum kaffee greift. und das getränk hat den vorteil, nüchtern zu bleiben. kaffee regt an, kaffee bringt einen auf touren, kaffen verbindet, kaffee ist kultur. doch anders als wein und bier, bleibt die konsumierte menge in grenzen. und anders als der schnapps ist kaffee nicht hochprozentig. deshalb kann man kaffee eigentlich immer trinken. am morgen, bei der arbeit, zum nachtisch und in der freizeit. ja selbst am abend vertragen ihn gewisse menschen.

doch hängt der konsum auch von der präsentation ab. die grösste revolution der gegenwart im kaffeekonsum ist die portionierung. néspresso ist, in der tat, in aller leute mund. die kapseln erinnern uns ein wenig an einen gemini- oder apollo-mission in der raumfahrt, und beflügeln vor allem die kaffeetrinker mit unterdurchschnittlichem konsum. 12 milliarden tassen werden heute so konsumiert. 1,5 prozent des weltumsatzes ist das. selbst in meinem büro steht zwischenzeitlich eine solche maschine. die aussichten werden auf das 10fache geschätzt, wenn das erfolgsprodukt aus und in der schweiz die welt erobert haben wird.

der konkurrenzkampf beim kapselnkaffee wird durch das gewicht der hochwertigen verpackung entschieden. eben, wer zum mond will, muss ein stabiles gefährt haben, das möglichst wenig wiegt, denn nur das verringert den aufwand. jüngst habe ich gelesen, néspresse habe noch 5 jahre die nase vorn, doch dann kommt die leichtgewichtige konkurrenz, denn die arbeite konsequenter an neuen kapseln.

doch ist mir das, ganz ehrlich gesagt, eine zu nüchterne betrachtung der vermarkter. denn kaffee ist und bleibt genuss, um wenigsten ein bisschen abzuheben. heute morgen wieder ganz besonders ein wunsch von mir.

stadtwanderer