das geschenk

hoeher, weiter, schneller. das sind die stichworte zur zeit, seit die olympischen spiele begonnen haben. in holzhausen wirkt das surreal, denn ein geschenk ist der firlefanz, der sich ankuendigt, nicht.

vorsonnenaufgang an einem mittelschwedischen see

ruhe ist das groesste geschenk in diesem ferien. kein motorenlaerm, der einen stoert. aber auch keine menschen, die einen unnoetig ablenken.
wenn es ruhig zu sein scheint, wird man erst offen fuer das feine: das pfeifen der voegel, das summen der bienen, das rascheln der froesche im gras. ganz ruhig ist es wohl nie.

doch wenn man nur noch leise toene um sich hat, merkt man erst, wie einen die umgebung mit geraeuschen sonst so perfekt in schach haelt.

dass man im wald desozialisiert, kenne ich schon laenger. dafuer ist man einfach zu einsam. neu ist jedoch die beobachtung, wie man auch entschleunigt. denn ruhe ist weitet den raum, der es einem erlaubt, sich ueberhaupt zu entfalten.

unsere seltenen besucher fragen uns gelegentlich, wie man mit so wenig hausflaeche leben kann, wie wir in holzhausen haben. meine innere antwort ist jedenfalls “problemlos”, denn selten habe ich so viel raum fuer mich wie eben hier.

ruhe zu haben, ist ein geschenk. und wie alle geschenke, muss man lernen, sie anzunehmen. denn viel platz zu haben, bedeutet auch, frei von allem zu sein, etwas, das wir kaum mehr kennen.

ruhe, schreibe ich, ist ein echtes geschenk!

und so frage ich, wann hast du dich zum letzten mal beschenkt?

stadtwanderer