“Zu viele Junge wollen Historiker werden.”

“Zu viele Junge wollen Historiker oder Psychologen werden”, zitiert der heutige tagesanzeiger jean-François rime. richtig oder falsch? die debatte ist eröffnet.

jürgen kocka, führender historiker der bielefelder schule, umschrieb die sozialen funktionen der geschichte folgendermassen:

“. Historische Erklärung gegenwärtiger Probleme durch Aufdeckung ihrer Ursachen und Entwicklung (Beispiel: Antisemitismus)
. Vermittlung von modellhaften Kategorien und Einsichten politischer Bildung zur Erkenntnis und Orientierung in der Gegenwart
. Legitimation und Stabilisierung sozialer und politischer Herrschaftsverhältnisse, Rechtfertigung politischer Entscheidungen (Bsp. Revolutionsfeiern der USA 1976 und Frankreichs 1989)
. Traditions- und Ideologiekritik, Kritik an historischen Mythen und Legenden (Bsp. Dolchstoßlegende)
. Schaffung eines Möglichkeitsbewusstseins durch Verflüssigung des Gegenwärtigen, Aufzeigen von Alternativen
. Orientierung von Individuen und Gruppen in ihrer Gegenwart, auch durch Aufzeigen des Verschütteten, Nichtaktuellen
. Erziehung zum konkreten und kritischen Denken gegen vorschnelle Absolutheitsformeln, Einsicht in die Relativität von historisch-politischen Perspektiven
. „zwecklose“ Freizeitbeschäftigung, Unterhaltung, Vergnügen
(gemäss wikipedia)

alles sinnlos oder nicht?

der geht es um etwas ganz anderes? junge menschen, die geschichte studieren oder eine baulehre machen gegeneinander auszuspielen? mehr staatsförderung für die berufslehre zu erhalten, statt für studiengänge?

gerne lese ich mehr dazu? kommentieren sie!

stadtwanderer