Anzeige: Burger – Barock – Bourbonen. Neue Stadtwanderung durch Bern

Das Ende des 30jährigen Krieges (1618-1648) bringt die volle Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft vom Kaiserreich. Und er führt in die Abhängigkeit von Frankreich. Es ist Zeit, sich damit vertieft zu beschäftigen.

Bern versteht 1648 sich als führender Teil des souveränen Staatsbundes und nennt sich stolz «Stadt und Republik Bern». Das sollte dauern, bis die revolutionären Franzosen 1798 kamen und dem Ancien Régime ihren einen modernen Staat gegenüberstellten.
Bis heute schwankt die Beurteilung der Epoche zwischen «goldener» und «dekadenter» Zeit Berns!

Burger
1651 wurde die damalige Burgerschaft in Burger, Ewige Einwohner und Hintersässen unterteilt. Nur die Burger besassen alle wirtschaftlichen und politischen Rechte. Ihr innerster Kreis, das Patriziat, bestand 1798 noch aus 76 tatsächlich regierenden Familien.

Bourbonen
Während der ganzen Zeit der souveränen Stadtrepublik beherrschten die Bourbonen Frankreich. Ihr Königreich stieg zur globalen Kolonialmacht auf und expandierten in Europa. Und es nahm erheblichen Einfluss auf das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Bern.

Barock
Das zeigt sich auch im vorherrschenden Baustil der Epoche, selbst wenn er anders war als in Paris und Versailles. Denn der Berner Barock besteht aus Sandstein. Und der wurde nüchtern gestaltet. Doch dringt der künstlerische französische Einfluss schrittweise in die Fassaden und Gartengestaltung ein, bis die Mischung massgeblich das Bild der heutigen Berner Altstadt bestimmt.

Eine Architektur- und eine Gesellschaftsgeschichte
Meine neue Stadtführung ist gleichzeitig eine Architekturreise und eine Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Bern im 17. und 18. Jahrhundert. Selbstverständlich kommt die Politik nicht zu kurz.
Die Tour zeigt, was den Berner Früh-, Hoch- und Spätbarock unterscheidet. Sie beleuchtet das wechselhafte Leben mit dem dominanten Soldwesen, den Aufbau der mächtigen Berner Post, die Aufnahme hugenottischer Flüchtlinge und den Bau des Kornhauses als städtische Vorratskammer. Sie zeigt, wie verschiedene Privatbank untergingen und macht deutlich, wie mit dem Reichtum der Stadt prächtige Stadtpalais Einzug hielten, aber auch soziale Spannungen entstanden. Schliesslich waren es Bibliotheken und Konzertsäle, welche zaghafte Ansätze zur Aufklärung und bürgerlichen Kultur in die Stadt brachten. Bevor die Franzosen direkt in die Stadt kamen!

Termine
Die Tour beginnt im Hof des Burgerspitals und endet vor dem Hotel de Musique. Sie dauert rund 2 Stunden von 18-20 Uhr.
Denkbare Termine: 28.April, 5. Mai, 12. Mai. Das definitive Datum der Premiere wird bald bekanntgegeben. Je nach Anmeldungen finden auch mehrere Führungen statt.
Interessierte können sich bis am 18. April mit möglichen Daten bei mir anmelden (claude.longchamp@gfsbern.ch).