flugschauen mag ich eigentlich nicht. die von diesem wochenende ist aber sympathisch. denn es krachen keine flugzeuge ineinander, vielmehr schwärmen die zugvögel wohlgeordnet vom kalten norden in den warmen süden.
bärbi kennt man als regelmässige kommentatorin auf dem “stadtwanderer”. dafür hatte die kommunikationschefin des schweizer vogelschutzes heute jedoch keine zeit. denn es war der internationale vogelzugtag. ihr einsatzort war die hintere arni-alp im bernischen emmental, wo die sektion wasen dieses wochenende eine der 56 schweizerischen beobachtungsstationen betreibt. was mann und frau vorbeifliegen sieht, wird in die zentrale gemeldet; morgen wird zusammengezählt, um zu wissen, w0 in etwa wir stehen beim grossen vogelzug des jahres.
den fischadler habe bärbi heute als erste gesehen, erzählte sie dem stadtwanderer. leider war die kamera von sf noch nicht bereit – das hätte sich einen superstreifen gegeben. doch auch so finde ich den beitrag von helmut scheben in der tagesschau des abends ganz toll – stimmungsvoll, informativ und mit einer klaren stossrichtung: die vielfalt der natürlichen lebensräume nimmt in der schweiz ab; vogelarten verschiedenster art verschwinden angesichts der zersiedelung des nätürlichen raumes ganz oder werden nur noch selten gesichtet.
was trotz diesen widerwärtigkeiten fasziniert, ist die intelligenz der schwärme, die sich friedfertig gegenseitig helfen, ihre wege finden und an ihre ziele gelangen – und das ohne jede karte und ohne auch nur einmal einen kompass zu gebrauchen. das haben sie den menschenmengen deutlich voraus.
stadtwanderer
Wenn man sich als Leser auf dem Stadtwanderer ein wenig zur Familie zählen darf, so war dieses Wochenende TV-mässig sehr familiär. Samstags Bärbi und sonntags der Claude im Krieg, sorry in Militärfragen.
Schafft doch diese in diesem Sinne Armee mal ab!
Hört auf die Leute für die ein Krieg in der heutigen Zeit unvorstellbar ist. Folgt diesen Leuten, die sich nicht vorstellen können, was passieren könnte, wenn die EU mal auseinanderbricht. Ähnlich wie beim Spenderausweis, wird dann nur noch der beschützt, der einen Sinn in unserer Armee sah.
Eine Berufsarmee wäre die richtige Entscheidung. Somit würde auch das leidige Lamentieren der Gegner mal ein Ende haben.
@ Bärbi
Darf ich Dir zum Vogelflug eine Frage stellen? Von unserer Wohnung aus sehe ich, wie sich die Vögel, denk es sind Stare, zum Abflug formieren und zwar auf einem Kran. Den Lärm den sie veranstalten treibt einen förmlich zum Fenster und es ist ein Erlebnis dabei zuschauen zu dürfen.
Wie auf Kommando fliegen alle weg, aber ca. 5min später sitzen alle wieder auf dem Kran. Dieses Schauspiel wiederholt sich dann 4 bis 5x und dann kommen sie nicht wieder.
Mein Schmunzeln siehst Du nicht, aber sind das Probeläufe die diese Vögel da veranstalten? Ansonsten würden sie doch vom Start weg wegfliegen?
Vor unserem Balkon hat es einen Baumnussbaum, den beherrscht eine Domina-Krähe (die verscheucht alles was in ihre Nähe kommt). Ich nannte sie Emma. Welch Genuss der zuzuschauen wenn sie Nüsse stiehlt, diese auf dem Nachbarsdach versteckt.
Vielleicht ist Dir die nachstehende Geschichte nützlich. Emma krächzte nicht mehr, nein, sie schrie. Aufgeregt gingen wir ans Fenster und da sahen wir in etwa 300m Entfernung einen Vogel zuerst serbelte wie ein Propeller, und dann abstürzte. Emma wird danach wohl sehr traurig gewesen sein. Das war im letzen Jahr, nun stiehlt sie bereits schon wieder frischfröhlich Nüsse.
Will heissen, dass auch Vögel Gefühle haben.
zur präzisierung: ich war am murtenlauf (als zuschauer) und so drängten sich bilder in murten auf.
die bildsprache war selbstredend etwas stark, von kriegszustand, unverbesserlicher nostalgie bis zum abschuss frei habe ich alles an comments gehört …
http://www.zoonpoliticon.ch/blog/11137/die-beste-armee-der-welt-im-taschenformat/
@ate deine beobachtung der stare ist spannend und deckt sich auch mit meinen. Wahrscheinlich haben sie ein wenig geübt und geschaut, wie die gruppe so funktionert. Stare sind superflieger, sehen sehr gut, reagieren superschnell im schwarm (keine kollisionen!). Das schwarmfliegen ist aber nicht restlos erforscht (z.B. frage der koordination/internen kommunikation der stare). Die flüge im schwarm sind jedenfalls nicht nur schön zu beobachten, sondern sie geben den vögeln sicherheit, ein greifvogel wie der falke kann nur einen isoliert fliegenden vogel greifen. Im schwarm sind die stare sicher.
folgenden artikel dazu finde ich interessant:
http://www.fr-online.de/wissenschaft/tollkuehne-flugmanoever/-/1472788/3164668/-/index.html
und ausserdem: stare sind ganz tolle stimmen-nachahmer. Wenn du also an einem starenschlafplatz vorbeigehst und plötzlich das handy klingelt, so könnte das ganz gut ein star sein!
@ Bärbi
Danke für diesen sehr interessanten Link.
“Das Befolgen der einfachen Regeln führt ohne Befehlshaber, Leithammel oder Absprachen immer wieder zu spontaner Ordnung im Schwarm. Jeder Star handelt unter Beachtung der Regeln für sich alleine.” Komisch, dass mir bei diesem Schlusssatz sogleich die Politik in den Sinn kam.
Ab sofort steht bei mir ein Feldstecher auf dem Fenstersims, sodass ich noch besser beobachten kann, zumal ich vom Fenster aus einen Blick auf den Uetliberg habe und schon einige male seltene Vögel (mein die in den Lüften) gesehen habe.
Hoffentlich meint dann der Nachbar nicht, dass ich ihn beobachte.