hier reportagen aus der schweiz

bern hat den bundesplatz, und zürich den paradeplatz. doch das ist nicht die ganze schweiz. unter diesem motto sich eine gruppen jüngerer journalistInnen zusammengeschlossen, um inskünftig unabhängig die vielfalt der schweiz aufs neue zu erkunden.

bild_vernissagedie heute erscheinende nullnummer des magazins hier fällt zunächst durch ein gepflegte layout auf. dabei ist die aufmachung programm. denn das äussere wird von beitrag zu beitrag variiert. genauso wie man die schweiz variieren muss um sie in ihrem ganzheit zu begreifen.

wahrscheinlich mögen die reporter den mainstream nicht. anders als die die weltwoche setzen sie aber nicht auf einen ideologischen antistream, sondern auf beobachtung. erkunden, was ist, erklären warum es so ist, und erahnen, was daraus werden könnte ist die aufgabe der reportage, die man mit dem magazin in wort und bild pflegen möchte.

die nullnummer ist schon ganz anregend. man war beispielsweise am arc lémanique, der vor wachstum explodiert und berichtet über die décrossance. man hielt sich auch im berner jura auf, um zu erfahren, warum man über dem thunersee keinen neuen naturpark will. man ging in den jura, um einen briefkasten hinsichtlich der darin versteckten 164 firmen zu durchleuchten. man war auch in zürich, bei der tochter des sex königs stöckli, die eine gallerie unterhält, durch die und man ins sex-kino kann. und man war in rümlang, um die mutation von lagerhallen zu erkunden.

diese reportage hat mir bei der ersten lektüre am besten gefallen. denn sie greift ein thema auf, das mir bisher entgangen ist. sie stellt eine mutige these an den anfang, die in der folge durchaus selbstkritisch anhand der recherche überprüft wird. konkret geht es um verlassen industriebrachen, in die informatikfirmen einziehen, um ihre server aufzubauen, die ihre gigantischen datenarchive beherbergen. 4 dieser art sind in jüngster zeit entstanden. durchgesetzt haben sie sich, weil die schweiz, wie weiland bei den fluchtgelder, mit stabilität, sicherheit und sauberkeit werden kann. so fragt die reportage, ob auf den bankenplatz schweiz der datenplatz schweiz folgt. die antwort, die er gibt, ist durchaus …

lassen wir das, denn mit meinem kleinen beitrag will ich meine leserschaft neugierig machen. hier, das heute abend in bern erstmals der öffentlichkeit vorgestellt wird, kann man abonnieren. man kann die recherchen auch finanziell unterstützen – selber oder wenn man einen reichen onkel hat, wie es im begleitschreiben des trägervereins “berg und tal” heisst.

ein blick auf die website zeigt, dass im trägerverein berg und tal noch einiges in den kinderschuhen steckt. die gehversuche des jüngsten spösslings in der schweizer magazin-familie sind schon vielversprechender.

ich jedenfalls werde eine weile aufmerksam mit dem neuen “hier” mitwandern, wenn es heisst, mehr über bisher unbekannte ort, authentisches über eigenwillige menschen und spannedes über ihren lebensgeschichten zu erfahren.

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

5 Gedanken zu „hier reportagen aus der schweiz“

  1. Wenn ich Weltwoche nur schon höre. Jetzt haben solche Saubermann-Faschos ein ultra komunistisches “Neuschweizer Manifest” rausgebracht, um Secondos zu diskreditieren. Ich schäeume vor Wut, es ist ein Kuriosum voller Halbwisen und Ketzer Aussagen: Bern sei nicht die Hauptstadt der Schweiz, nur der REgierungssitz.. who care?

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