Meine Angebote als Stadtwanderer

Seit 2004 bin ich Stadtwanderer und mache Führungen vorwiegend, aber nicht ausschliesslich in Bern. Die Pandemie hat alles ein wenig durcheinander gebracht. Doch jetzt bin ich wieder voll im Schuss. Hier meine Uebersicht zu den Standardangebote.


Mein Motto: nie mehr kopflos durch Städte wandern!

Klimawanderung: von der Eiszeit zur Heisszeit

Wie der Aaregletscher den Raum formte, die ersten Siedler, den Wald rodeten, der Adel Städte gründete, die Pest alles Schöne vermasselte, die kleine Eiszeit Bauernregeln und Kornhäuser entstehen liess und wie die Industrialisierung Wohlstand und Umweltbelastungen brachte. Damit kippt die alte Formel, war gleich gut, denn jetzt wird die Hitze zu Belastung.
2 Stunden
Start: Rosengarten
Ende: Bahnhofplatz

Barock-Wanderung: Burger, Barock und Bourbonen

Der Berner Barock ist eigen: von der Reformation geprägt, ist er ganz in Sandstein gehauen. So bestimmt er vor allem das Altstadtbild. Im Zentrum der Wanderung stehen die Fassaden der Gebäude, wo es darum geht, was man sieht und was verdeckt wird. Der riesige Einfluss von Louis XIV., der Streit der Franzosen- und der Niederländerpartei in der Burgerschaft kommen genau so zur Sprache wie typische Rundfenster, Dachgiebel. Es mischen sich Architektur- und Sittengeschichte des 17. und 18. Jahrhundert. Garantiert lehrreich und schockierend zugleich.
2 Stunden
Start: Innenhof Burgerspital
Ende: Hotel de Musique

Jugend&Politik-Wanderung: Jugendstile über die Zeit

1513 stürmten die Jungs aus Köniz die Stadt Bern. Die Klimastreikbewegung ist dagegen vergleichsweise harmlos gewesen. Ich zeige, wo das Jugendparlament im Ancien Regime, die Restaurants der Studentverbindungen, die Debattier-Keller der Non-KonformistInnen und die Buchhandlungen der 68er waren. Klar gemacht wird, wie Jugend als soziologische Phänomen mit dem Jugendstil Ende des 19. Jahrhunderts entsteht und seit dem 20. Jahrhundert (auch von mir) wissenschaftlich untersucht wird.
2 Stunden
Start: Zytglogge Turm
Ende: Generationenhaus

Demokratie-Wanderung: Aristokratien demokratisieren

Bern war im 18. Jahrhundert eine Patrizierstadt, paternalistisch regiert, wenn man gehorchte mit dem Schwert bestraft, wenn man protestierte. Dem setzten die revolutionäre Franzosen und die Demokratie ein jähes Ende. Zur schrittweisen Demokratisierung trugen in der Folge liberale, demokratische und sozialen Bewegungen bei. Ihre neue Rolle fand Bern als Bundesstadt, dem unbestrittenen Politzentrum der Schweiz mit Regierungsviertel und Bundesplatz als Schaubühne für allerlei Opposition im Land.
2 Stunden
Start: Kreuzgassbrunnen /Altstadt
Ende: Bundesplatz

Ochsentour: auf der Spur des Verfassungsvaters Ueli Ochsenbein

Er war Regierungspräsident von Bern. Er war Präsident der Verfassungskommission der Tagsatzung. Er war 1848 erster Bern Bundesrat. Und er war sechs Jahre danach erster abgewählter Bundesrat. Ueli Ochenbein ist heute kaum mehr ein Begriff, obwohl er der Verfassungsvater des Bundesstaats war. Ich hole ihn mit seiner Geschichte in die Gegenwart zurück, zeige, wo unser Grundgesetz beriet, wo er sich für das Bundesstaatsmodell lobbyierte, wo gewählt wurde und wo er regierte. Die Wanderung ist mehr als nur eine Biografie. Sie zeigt die Stunde Null des Bundesstaats.
1,5 Stunden
Start: Erlacherhof
Ende: Noumi Bar, Hotel Bellevue Palace


Lobbying-Wanderung: Vorhöfe der Macht

LobbyistInnen sind nicht mehr draussen, aber auch nicht ganz drinnen. Sie sind ein Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Staat. Und sie werden immer mehr. Ich zeige, wie sie auf Parlament, Regierung und Verwaltung Einfluss nehmen, wie sie sich in ausserparlamentarischen Kommissionen einnisten, Clubs für informelle Treffen gründen und für die Grünen genauso wie für Economiesuisse arbeiten und ich stelle die Frage, ob so auch in der Schweiz in den USA der 1970er Jahre diagnostizierte powerelite entsteht.
2 Stunden
Start: Hotel Bellevue
Ende: Geheimplatz

Angebot in Murten

Stadtgeschichte: Ein Kunterbunt vor Ort

Murten gilt als Juwel unter den Schweizer Kleinstädten, aber auch ein bisschen ruhig. Das war nicht immer so. Da wurde der savoyische Stadtherr Gegenpapst, da kam es zur Schlacht vor den Toren Murtens, da verbrannte man Hexen im Innern der Stadt und da unterrichtete ein revolutionärer Lehrer aus Zürich die jungen Mädchen. Vor allem aber sicherten mutige Unternehmer und Ingenieure die Stadt durch die Seeland-Korrektion vor Flut und Krankheit.
Alles kompakt erzählt, in der Kleinstadt, die das alles beherbergt.
1,5 Stunden
Start: Mauritius Kirche vor der Stadt
Ende: Französische Kirche

Neu in Freiburg

Medienplatz Freiburg/Fribourg

Mitten im Zentrum der Stadt Freiburg steht der Equilibre, der Bau des Ausgleichs im beginnenden 21. Jahrhundert. Doch war Freiburg in der Geschichte nicht immer im Lot. Auch wegen den Massenmedien im polarisierten Kanton. Anfänglich dominierte die Liberté als Kriegsmaschine der Katholisch-Konservativen. Heute behauptet sie sich als kantonal führenden Forumszeitung. Wie sich um sie herum ein kantonal spezifisches Mediensystem herausgebildet hat, erkundet die Stadtführung. Sie zeigt auf, wie Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf die Organisation von Medien in Vergangenheit und Gegenwart ausgewirkt hat resp. auswirkt.
1,75 Stunden
Start: Equilibre
Ende: Place Python

Neu in Aarau

Helvetiopolis

Die Provinzstadt wird 1798 unvorbereitet erste Hauptstadt der Schweiz. Die Jahre der Helvetischen Republik markieren einen der tiefsten Einschnitte in der Schweizer Geschichte. Ich zeige, wo die Franzosen ein Nationaltheater planten, wie die helvetischen Behörden tagten, warum des Experiment scheiterte und die napoleonischen Kantone wie der Aargau entstanden und wo die neuen Institutionen wie Regierung, Parlament und Kantonsbibliothek untergebracht sind. Ich habe selber fast 20 Jahre da gewohnt, und erhelle unterwegs auch mein Aarau.
2 Stunden
Start: Alte Kanti
Ende: Dach des Kunsthauses

Ich führe in aller Regel nur Wanderung für Gruppen durch, minimal 8, maximal 20 Personen durch. Interessierte melden sich via Messenger bei mir zur Fixierung eines Themas, eines Datums und der Konditionen.
Ich bin bis Mitte Juli weitgehend ausgebucht, danach in den Sommerferien, und führe weitere Wanderungen gerne ab dem 5. September 2022 durch.

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

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