#Beizentour 4. Station: Tavernen, Soldhandel und Notable

Herbergen oder Tavernen, wie man sie damals nannte, sind der zweite Ursprung der Berner Gaststätten. Sie hatten das Recht, Uebernachtungen für Ross und Reiter in Ställen und Schlafsälen anzubieten resp. Speis und Trank in einer Gaststube auszugeben.

An der zentrale Märitgasse war die Krone die erste Taverne. Sie ist seit 1454 bezeugt. Die Eigenossenschaft war eben im Frieden von Einsiedeln neue begründet worden, um vermehrt zusammenzuwachsen. In den 1490er Jahren entsteht typischerweise das Weisse Kreuz, heute Hotel Adler, am östlichen Stadteingang.

Schneller noch als für den Fremdenverkehr wurden Tavernen für die militärische Rekrutierung eingesetzt. Dabei diente die Krone als wichtigster Ort.
Kronen-Wirt Hans-Jakob Lombach war darin besonders erfolgreich. In kurzer Zeit stieg er so zu einem der reichsten Berner auf. Ein Stadtadeliger wie die von Bubenbergs wurde er nicht, aber ein Notabler war er schon. So nannte man wohlhabende und angesehene Gewerbler, die in die Politik drängten.

Wirt Lombach war auch zu einem der ersten Bankiers in Bern, der nun Geld verlieh, um weitere Söldner anzuwerben. Erst als sich die Eidgenossen ab den 1490 Jahren in Italien engagierten, verlagerte sich das grosse Geschäft nach Zürich.

Tavernen waren Ehaften. So bezeichnete man bis ins 19. Jahrhundert konzessionierte Betrieb der Stadt für öffentliche Dienste. Wie es einen Stadtbäcker oder –metzger gab, so hatte man auch städtische Wirte. Sie sorgte in eigenen Revier für Ordnung, war aber auch seinen Gästen verpflichtet. Denn lange galt: eine Durchgangsstrasse und ein populärer Wirt sind die beiden wichtigsten Erfolgsgarantien.

Stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

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