Update: Meine Angebote als Stadtwanderer in Bern, Murten, Luzern und Aarau

Seit 2004 bin ich Stadtwanderer und mache Führungen vorwiegend, aber nicht ausschliesslich in Bern. Hier meine Uebersicht zu meinen Standardangeboten 2023.

Angebote in Bern

Klimawanderung: von der Eiszeit zur Heisszeit

Wie der Aaregletscher den Raum formte, die ersten Siedler, den Wald rodeten, der Adel Städte gründete, die Pest alles Schöne vermasselte, die kleine Eiszeit Bauernregeln und Kornhäuser entstehen liess und wie die Industrialisierung Wohlstand und Umweltbelastungen brachte. Damit kippt die alte Formel, denn jetzt wird die Hitze zu Belastung. – Die Tour kann auch (etwas verkürzt) im umgekehrten Sinne gemacht werden, beginnt dann in der Gegenwart und endet mit der Stadtgründung.

Dauer: 2 Stunden (verkürzte Fassung: 1.75 Stunden)
Start: Rosengarten (verkürzte Fassung: Uniterrasse)
Ende: Uniterrasse (Nydeggkirche)

Beizentour

Mit der Emanzipation der Stadt Bern vom Dominikanerkloster im 15. Jahrhundert entstehen Gastwirtschaft: Gesellschaftsstuben, Herbergen und Weinkeller sind die Urformen. Später kommen Kaffeehäuser, Restaurants, Hotel und Kulturzentren dazu. Wir besuchen typische Formen der Gastronomie im den letzten 600 Jahren in Bern, sehen, wie sich Oeffentlichkeit im modernen Sinn entwickelt, und kehren dreimal (Apéro, Essen und Abendbier) ein.

Dauer: 4 Stunden mit Essen und Trinken
Start: Kreuzgassbrunnen
Ende: Progr

Trennung oder Verquickung? Kirche und Staat seit der Reformation

Die Trennung von Kirche und Staat war eine der wichtigsten Forderungen der französischen Revolution. In der Schweiz wurde sie nur unvollständig realisiert. Die Unabhängigkeit der Universitäten von Kirchen gehört dazu, ebenso die konfessionelle Neutralität des Bundes seit 1874. Anders verhält es sich mit den Kantonen, ganz besonders mit dem Kanton Bern. Wir verfolgen dessen Entwicklungen seit der Reformation und kommen in der Gegenwart an.

Dauer: 2 Stunden
Start: Münsterplatz
Ende: Residenz Frankreichs

Burger, Barock und Bourbonen

Der Berner Barock ist eigen: von der Reformation geprägt, ist er ganz in Sandstein gehauen. So bestimmt er vor allem das Altstadtbild. Im Zentrum der Wanderung stehen die Fassaden der Gebäude, wo es darum geht, was man sieht und was verdeckt wird. Der riesige Einfluss von Louis XIV., der Streit der Franzosen- und der Niederländerpartei in der Burgerschaft kommen genauso zur Sprache wie typische Rundfenster, Dachgiebel. Es mischen sich Architektur- und Sittengeschichte des 17. und 18. Jahrhundert. Garantiert lehrreich und schockierend zugleich.

Dauer: 1.75 Stunden
Start: Münsterplatz
Ende: Hotel de Musique

Jugend&Politik: Jugendstile über im Wandel der Zeit

1513 stürmten die Jungs aus Köniz die Stadt Bern. Die Klimastreikbewegung ist dagegen vergleichsweise harmlos gewesen. Ich zeige, wo das Jugendparlament im Ancien Regime, die Restaurants der Studentenverbindungen, die Debattier-Keller der Non-KonformistInnen und die Buchhandlungen der 68er waren. Klar gemacht wird, wie Jugend als soziologische Phänomen mit dem Jugendstil Ende des 19. Jahrhunderts entsteht und seit dem 20. Jahrhundert (auch von mir) wissenschaftlich untersucht wird.

Dauer: 2 Stunden
Start: Zytglogge Turm
Ende: Generationenhaus

Demokratie-Wanderung: Aristokratien demokratisieren

Bern war im 18. Jahrhundert eine Patrizierstadt, paternalistisch regiert, wenn man gehorchte mit dem Schwert bestraft, wenn man protestierte. Dem setzten die revolutionären Franzosen und die Demokratie ein jähes Ende. Zur schrittweisen Demokratisierung trugen in der Folge liberale, demokratische und sozialen Bewegungen bei. Ihre neue Rolle fand Bern als Bundesstadt, dem unbestrittenen Politzentrum der Schweiz mit Regierungsviertel und Bundesplatz als Schaubühne für allerlei Opposition im Land.

Dauer: 2 Stunden
Start: Kreuzgassbrunnen /Altstadt
Ende: Bundesplatz

Ochsentour: Unser Verfassungsvater Ueli Ochsenbein

Er war Regierungspräsident von Bern. Er war Präsident der Verfassungskommission der Tagsatzung. Er war 1848 erster Bern Bundesrat. Und er war sechs Jahre danach erster abgewählter Bundesrat. Ueli Ochsenbein ist heute kaum mehr ein Begriff, obwohl er der Verfassungsvater des Bundesstaats war. Ich hole ihn mit seiner Geschichte in die Gegenwart zurück, zeige, wo unser Grundgesetz beriet, wo er sich für das Bundesstaatsmodell
warb, wo gewählt wurde und wo er regierte. Die Wanderung ist mehr als nur eine Biografie. Sie zeigt die Stunde Null des Bundesstaats.

Dauer: 1,5 Stunden
Start: Heiliggeistkirche
Ende: Erlacherhof

Ende der Konsensdemokratie?

Dank frühem Proporzwahlrecht bekommt Bern Ende des 19. Jahrhunderts eine überparteiliche Stadtregierung und wird kommunal und kantonal zu einem Modellfall für Konsensdemokratien. Sie bringen politischen Frieden und Wohlstand, kommen aber auch an Leistungsgrenzen. Was man unter Konkordanz versteht, wo sie funktioniert und wo sie scheitert, erfährt man auf dieser Stadtwanderung. Speziell für ausländische Gruppen geeignet.

Dauer: 1,5 Stunden
Start: Politforum im Käfigturm
Ende: Reithalle

Lobbying-Wanderung: Besuche der Vorhöfe der politischen Macht

LobbyistInnen sind nicht mehr draussen, aber auch nicht ganz drinnen. Sie sind ein Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Staat. Und sie werden immer mehr. Ich zeige, wie sie auf Parlament, Regierung und Verwaltung Einfluss nehmen, wie sie sich in ausserparlamentarischen Kommissionen einnisten, Clubs für informelle Treffen gründen und für die Grünen genauso wie für Economiesuisse arbeiten und ich stelle die Frage, ob so auch in der Schweiz in den USA diagnostizierte Power Elite entsteht.

Dauer: 2 Stunden
Start: Hotel Bellevue
Ende: Geheimplatz

Angebot in Murten

Ein Kunterbunt vor Ort

Murten gilt als Juwel unter den Schweizer Kleinstädten, aber auch ein bisschen ruhig. Das war nicht immer so. Da wurde der savoyische Stadtherr Gegenpapst, da kam es zur Schlacht vor den Toren Murtens, da verbrannte man Hexen im Innern der Stadt und da unterrichtete ein revolutionärer Lehrer aus Zürich die jungen Mädchen. Vor allem aber sicherten mutige Unternehmer und Ingenieure die Stadt durch die Seeland-Korrektion vor Flut und Krankheit.
Alles kompakt erzählt, in der Kleinstadt, die das alles beherbergt.

Dauer: 1,5 Stunden
Start: Mauritius Kirche vor der Stadt
Ende: Französische Kirche

Angebot in Luzern

Facetten der ungekrönten katholischen Hauptstadt

Ludwig Pfyffer von Altishofen galt im 16. Jahrhundert als König der Schweiz. Er förderte die Gegenreformation und wollte eine rein katholische Schweiz mit Luzern im Zentrum begründen. Sein Plan scheiterte, beeinflusste aber die Stadtgeschichte mit den Schulen der Jesuiten, mit Vorreitern der Helvetischen Republik und mit Begründern der kantonalen Demokratie. 1847 war Luzern Kampfplatz des Sonderbundskriegs, der zum Bundesstaat führte. An den schloss sich die Stadt verspätet erst mit dem Sackbahnhof an der Gotthardlinie an. Dank dem KKL schaffte man in der Gegenwart auch den Anschluss an die Postmoderne.

Dauer: 2 Stunden
Start: Kapellplatz
Ende: KKL

Angebot in Aarau

Helvetiopolis

Die Provinzstadt wird 1798 unvorbereitet erste Hauptstadt der Schweiz. Die Jahre der Helvetischen Republik markieren einen der tiefsten Einschnitte in der Schweizer Geschichte. Ich zeige, wo die Franzosen ein Nationaltheater planten, wie die helvetischen Behörden tagten, warum das Experiment scheiterte und die napoleonischen Kantone wie der Aargau entstanden und wo die neuen Institutionen wie Regierung, Parlament und Kantonsbibliothek untergebracht sind. Ich habe selber fast 20 Jahre da gewohnt, und erhelle unterwegs auch mein Aarau.

Dauer: 2 Stunden
Start: Alte Kanti
Ende: Dach des Kunsthauses

Kontakt

Ich führe in aller Regel nur Wanderung für Gruppen durch, minimal 8, maximal 20 Personen. Interessierte melden sich via Facebook Messenger oder Twitter DM (www.stadtwanderer.net) bei mir zur Fixierung eines Themas, eines Datums und der Konditionen.

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

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