marco polo

nun also sind wir gereist. beinahe 2000 kilometer. wären wir in den osten gegangen, hätte das bis athen, bucarest oder vilnus gereicht. im westen wären wir in cordobaz gelandet und im süden schon längst in der sahara.

holzhausen, irgendwo in schweden

wo genau ich in schweden bin, bleibt mein geheimnis; ich verrate nur soviel: dort, wo der längste fluss in schweden in den grössten see in schweden fliesst, ist die nächst grössere stadt. sie ist 400 jahre alt und war mal sitz eines herzogs. sie fungiert heute als hauptstadt eines mittelschwedischen landes. von da aus sind es nach holzhausen, wo ich meine ferien verbringe, 200 kilometer ins landesinnere, über hügelige landstriche, durch langezogene täler, in dichten wäldern bis hin zu einem der vielen tausend seen, die es in schweden gibt.

kulturvermittlung gefragt

mein reiseführer 2008 heisst “marco polo”, in erinnerung an den italienischen kaufmann, der im 13. jahrhundert asien erkundete, erst nach vielen jahren nach venedig zurückkam und soviel neues zu erzählen hatte, dass man es ihm gar nicht glauben wollte. heute steht marco polo nicht für kulturschocks, sondern für kulturvermittler. das taschenbuch hat in jeder reisejacke platz und ist deshalb stets griffbereit. und das ist gut so: „bloss nicht“ ist beispielsweise die rubrik ganz am schluss, die einen vor den gröbsten fehlern warnt, die man in schweden machen kann:

. ein privathaus mit schuhen betreten
. elchschilder abmontieren
. die schwedische ordnungswut kritisieren
. den schwedischen wohlfahrtsstaat in frage stellen
. schweeden siezen!

höhen und tiefen des hüttenlebens

verfasst hat die schweden-ausgabe des reiseführers aus deutschland der schweizer bruno kaufmann, als nordlandkorrespondent von radio drs und des tages-anzeigers ein begriff. bruno hat seit jahren seinen lebensmittelpunkt im schwedischen falun, ist aber selber ein kleiner marco polo. seine grüsse erreichen einem aus der ganzen welt. Ich hoffe, ihn und seine familie auch dieses jahr an ihrem feriensitz in argoba zu treffen.
den stadtwanderer hat bruno übrigens schon mal im schwedenführer verewigt. meine berichte aus dem mittelschwedischen wald, insbesondere vom grossen waldfest „tiomilaskogen“, haben ihm so gefallen, dass er mein blog unter den 6 deutschsprachigen „tagebücher“ aufführt; einer der bekanntesten blogger der schweiz, der berner publizist c.l., beschäftige sich darin mit seinen höhe und tiefen seines hüttenlebens im 10 meilenwald an dergrenze zwischen värmland und dalarna.
doch wo genau holzhausen im 10-meilen-wald liegt, verrate ich wie gesagt nicht.

stadtwanderer

marco polo schweden online:
http://www.marcopolo.de/reise_und_freizeit/schweden

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

5 Gedanken zu „marco polo“

  1. sollte jemand mit einem automobil der a-klasse in schweden ungewollt einen elchtest nicht bestehen und dabei zufällig eine elchtafel demontieren, darf er/sie nach „allemansrätten“, – dem traditionellen gewohnheitsrecht, sich überall in der natur aufhalten zu dürfen, wo andere rechte nicht verletzt, andere freiheiten nicht zur unfreiheit werden -, vorort so lange übernachten/verweilen bis das auto wieder mobil ist.

  2. heja stadtwanderer

    hoffe nur, ihr alter ego ist nicht mit einem besternten automobil unterwegs. ansonsten bitte ich, meine humoreinlage einzig aus der sicht einer elchtafel, die “bloss nicht” demontiert werden darf, zu werten, selbst wenn die hinweistafel an sich wertlos ist.

    nichts für ungut und wünsche eine unfallfreie sveridge rallye.

    grüessli
    walko

  3. Zur klärung der unklarheiten:

    – elchtest der mercedes a-klasse vor zig jahren; bekanntlich hats den „kleinen“ umgelegt

    – „bloss nicht“ … elchschilder abmontieren (zitat aus „marco polo“)

    – „allemannsrätten“ ist in schweden das ungeschriebene recht, überall, wo niemand gestört wird, campieren zu dürfen

    – „ach, selbstverständlich bin nicht ich das, der auto fährt, sondern mein alter ego!“ (zitat aus „alter ego“)

    mhg walko

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