die befreiung

reprise wegen spam-belastungen der alten version

doch, doch, da ist heute, dem tag, an dem die schweiz wieder eine komplette landesregierung hat, ganz angeregt auf dem stadtwanderer diskutiert worden.
200 mal wurde der letzte beitrag zudem angeklickt, – ein ganz guter indikator, dass es ein unübliches bedürfnis gibt, sich auszudrücken.


das ergebnis der bundesratswahlen 2007 (quelle: srg)

ich bin heute, wie auch gestern, deutlich häufiger angesprochen worden als üblich: im zug, im tram, im postauto, – und vor allem auf der strasse.

gestern hatte ich noch den eindruck, emotionale sieger und verlierer unterscheiden zu können.

die heutigen begegnungen resümiere ich anders: die entscheidung im parlament hat befreiend gewirkt. und zwar glaube ich sagen zu können: für alle!

die meisten menschen, die mir heute bewusst begegneten, wirkten

erfreut,
selbstbewusst,
stolz,
entspannt,
mitteilsam,
engagiert,
strahlend,
zuversichtlich.

sie schienen mir durchaus willens, sich der neuen situation zu stellen.

oder irre ich mich in meiner tagesbilanz?

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

0 Gedanken zu „die befreiung“

  1. Gut gewählt \\\"Die Befreiung\\\" – Ich, der ich nun schon seit vier Monaten in einem \\\"fast\\\" freien Land lebe (Kasachstan), war sehr beglückt über diesen Sensationellen politischen Wechsel. Ich beschäftige mich hier mit wenigen Ausnahme (Wenn die kasachische Zeitung über die Schweiz schreibt), nicht mehr mit der Aktualpolitik.

    Ich hoffe, die Schweiz gibt sich in den nächsten Jahren einen Tritt in den etwas lahmen Hintern. Und mit lahm meine ich nicht den Turbokapitalismus und die immer weiter in den Hintergrund rückende Demokratie, sondern das Wissen jedes einzelnen Bürgers, dass er mit seinen Worten und Taten etwas ändern kann!!!

  2. Blocher Deppeli

    Ich bi dä Blocher Deppeli
    Im Ganze Land bekannt
    Bi früener i\\\’r Regiärig gsiii
    Jetzt bin i en Vagant
    Han immer schwarzi Schööfli gjagt
    Zu jedrä freie Stund
    Ha einfach nöd re-a-li-siert
    Das d\\\’Gfahr vom Steibock chunnnt

    Und chumm i dänn vor d\\\’Himmelstür
    Dä liäb Gott luägt mii aa
    Und fröged mich dänn ganz erstuunt
    Was machsch dänn Du scho da?
    \\\"Ich suchä mir ä neui Stell
    Wo mir au würdig isch
    Drum machs ich\\\’s churz, i nur eim Satz
    IIIIICH bi da mach Platz\\\"

    Dä Liäb Gott isch jetzt ganz perplex
    Und luägt ganz truurig drii
    Und dänkt sich nur was mach ich jetz
    Isch\\\’s das dänn würkli gsiii
    Dä einzig Wäg wo er tuät gsee
    Isch D-Opp-o-si-tion
    Er lachet luut und fröit sich jetzt
    Uuf d\\\’ Sünneli-Fraktion

  3. Bist ein Lustiger, Du Schacher Seppli Du.

    Darf ich auf dieser Seite ein WANTED bringen?

    Ich vermisse \\\"bidu\\\".

  4. Da stimme ich zu, der Kerl ist wie von der Realität verschluckt, oder wie in der Virtualität aufgegangen!

  5. Man soll eines nicht vergessen: Wie Blocher während einer Albisgüetli-Rede, die er als frischer Justizminister hielt, zwei Flüchtlinge zu Kriminellen machte, obwohl diese nie verurteilt worden waren. Danach stritt der Lügner trotz seines Amtes ab, die Aussagen gemacht zu haben, und gab als Versehen erst zu, als Video mit den Beweisen auftraten. Eine Schande für die Schweiz!

  6. Scheinbar haben Sie nicht genau zugehört oder gelesen. Tatsache ist aber, dass Blocher dazumal die Wahrheit sagte, eine Wahrheit, die anfänglich wiederlegt wurde, aber schlussendlich doch der Wahrheit entsprach.

  7. Jeder wie er will! Ich bekam mit, dass Blocher mit den Anschuldigungen, die Sie in Frage sellen, voll richtig lag.

  8. Jeder wie er will! Ich bekam mit, dass Blocher mit den Anschuldigungen, die Sie in Frage sellen, voll richtig lag.

  9. Bitte hört jetzt doch mal endlich mit diesem Blocher auf. Der ist nun wirklich vorbei (dem linken Geheimplan sei Tausend Dank). Schaut in die Zukunft.

  10. @weisses
    Gebongt, ich bin ich auch für die Zukunftsperspektiven. Dazu gehört aber auch, das falsche Denken der Vergangenheit aufzuarbeiten. Wie nötig das ist zeigt ja gerade die Reaktion von weissnichts.
    @weissnicht
    Prof. Kreis schreibt in seinem jüngsten Buch über den Vorfall: \\\"Dabei handelte es sich um einen dreifach lügenhaften Umgang mit der Wahrheit: einmal in der unwahren Darstellung selbst; dann im Bestreiten, diese Unwahrheit gesagt zu haben, und schliesslich – als Videoaufzeichnungen ein weiteres Leugnen nicht mehr möglich machten – ein Abwiegeln der Aussage als blosser Versprecher.\\\" Das wiegt umso schwerer, als das ein Justizminister sagte, und dann noch Staatsangestellte beauftragte, das Lügengebäude zu verniedlichen. Ich nenne das rechte Doppelmoral!

  11. ich finde, bitte-nicht-vergessen! hat recht. es braucht neue treiber in der medialen politik der schweiz. ich empfinde die momentane situation wie ein vakuum: die bisherigen treiber sind nicht mehr, die neuen sind noch nicht. damit neue entstehen, wird man sich jedoch mit den effekten, was ein treiber in der medialisierten politik ist, noch etwas näher beschäftigen müssen.

  12. Das von mir zitierte Buch von Prof. Georg Kreis, einem dezidierten Gegner von alt-Bundesrat Christoph Blocher analysiert auch dessen Einfluss auf die politische Kultur.
    Kreis vertritt dabei vier Thesen:
    . CB hat einer Politik der Rücksichtslosigkeit zum Druchbruch verholfen.
    . CB hat die Diffamierung als politische Waffe salonfähig gemacht.
    . CB hat als Bundesrat die Gesetzgebung ausgehölt, wo er Eigeninteressen hatte.
    . CB hat als Bundesrat in zentralen Frage des Staates, wie der Abgrenzung zum Rassimus eine ausgesprochene laissez-faire Haltung gefördert.
    Es würde sich sicher lohnen, solche Thesen zu diskutieren, nicht zuletzt vor der Frage, was es gilt, inskünftig zu verhindern resp. zu verbessern.

  13. Wir wollten ja die schwarzen Schafe nicht mehr erwähnen, gell Herr Stadtwanderer. Als ich aber heute den Beobachter las, kam ich doch arg ins Staunen.

    Wie wurde über die SVP gezetert wegen ihrem Schaf-Plakat. Rassistisch seis, diskriminierend, die meinen damit die Neger. Anzeigen sollte man diese Bande, vor Gericht zerren, dass man nicht von steinigen geredet hat, war grad ein Wunder.
    Da konnte man sich den Mund noch so fusslig reden und versuchen zu erklären, wer denn mit einem schwarzen Schaf gemeint sei. Nichts da – Ohren zu und nach gehabter Form gegen die SVP Hasstiraden spucken.
    Auch ich Herr Stadtwanderer wollte nichts mehr über schwarze Schafe schreiben, nur, als ich heute im Beobachter las „Das System soll vor schwarzen Schafen schützen“ wurde ich doch gar arg stutzig.
    Nun wo der ganze Rummel um dieses Plakates vorbei ist, entsinnt man sie wieder auf die ursprüngliche Bedeutung eines schwarzen Schafes.
    Da verstehe doch noch einer die Schweiz!

  14. der rummel ums plakat ist nur in der schweiz vorbei. den erfolg, den es gehabt hat, hat es aber in halb europa salonfähig gemacht.
    schauen sie sich mal auf google die bilder zu plakat und schwarzen schafen an.
    das gibts zwischenzeitlich in allen varianten und schattierungen!

  15. bitte-nicht-vergessen, ganz herlichen dank für den beitrag. ich kenne das buch, und das kapitel zum sog. \\\"blocher-faktor\\\" ist ja in verschiedenen version im facts und in anderen büchern 2007 erschienen.
    mir scheint das kapitel mehr kampfschrift als analyse zu sein! der schluss der abhandlung ist das entscheidende: blocher muss weg.
    retrospektiv kann man den text, den sie verwenden, mindestens als quelle nehmen für die sichtweisen im konflikt um a.br. blocher, die ihn weghaben wollten.
    aus dieser sicht treffen die vier von ihnen zitierten thesen zu, und sie heben sich bemerkenswert ab von den äusserungen etwa von pascal couchepin.
    ob sie jedoch schon die gültige analyse der wirkungen von christoph blocher auf unsere streitkultur sind, weiss ich, wenigstens im moment nicht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert