die blumen des valentins

im jahre 260 geriet das römische reich bedenklich ins wanken. im osten hatten die sassaniden das partherreich erobert, und im norden drängte die germanen bis an den rhein. die innere sicherheit und der fernhandel in den osten waren erschüttert. die kaiser behaupteten sich nur noch dank militärischen mitteln, bis sie, meist schnell nach ihrer erhebung umkamen. entsprechend erschüttert war der traditionelle götterglaube im römischen reich.

das gallische sonderreich

der nutzniesser dieses momentes war postumus. selber war er ein general in römischen diensten gewesen, der sich 260 in köln zum kaiser erheben liess. das römische reich interessierte ihn nicht. er verstand sich als kaiser des gallischen reiches. anerkennung fand er in gallien selber, aber auch in spanien, in den römischen teilen germaniens und britanniens.

9 jahre hielt sich postumus an der spitze des ersten gallischen kaiserreiches. in der schlussphase machte ihm der römische kaiser claudius goticus die hölle heiss. er mobilisierte die letzten reserven, die italien noch hatte. dafür griff er auch zu drastischen massnahmen: das heiraten der männer, das sie vom militärdienst befreit hätte wurde ausgesetzt, um die zahl der rekrutierungsfähigen zu erhöhen.

valentin, bischof der christlichen untergrundsgemeinde

valentin, der in dieser zeit bischof der christlichen kirche in treni war, hielt sich nicht an diese weisung. vielmehr traute der vater der untergrundskirche unvermindert die söhne und töchter, die heiraten wollten. er soll ihnen sogar blumen aus dem eigenen garten geschenkt haben.

doch dafür musste valentin büssen. des defaitismus bezichtigt, wurde er angeklagt und am 14. februar des jahres 269 hingerichtet.

dem kaiser war das recht. das gallische kaiserreich löste sich schrittweise auf, kaiser postumus wurde von eigenen leute gestürzt und im jahre 284 war das intermezzo ganz vorbei.

valentinstag: der tag der liebenden, der auf einer legende aufbaut

die erinnung an ihn gebar den valentinstag, den tag der verliebten, die zueinander halten wollen. keine kraft, auch keine noch so wichtige, können sie hindern, ihren lebenplan zu verwirklichen, ist bis heute die botschaft. und deshalb schenkt man sich bis heute blumen.

nur die katholische kirche glaubt nicht mehr an die kraft, die aus dem untergrund kommt und die welt erobert. mangels beweisen für den zur legende verkommenen valentin in den urkunden liess man ihn 1970 als heiligen fallen. aus, futsch mit der göttlichen erinnerung.

und die moral von der geschicht

so ist er heute nur noch ein gewöhnlicher. aber einer, der ungewöhnlich stark in unserem alltag weiterlebt, quasi posthum …

stadtwanderer
(im blumenladen sinnierend)

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

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