spinnst du auch?

2465733106_0c01ec848f1.jpg“klar”, antwortet bärbi, stellvertretend für die spinngruppe frienisberg. und sie ist stolz darauf. zurecht, meine ich.

der mühlentag im benachbarten hofen gab dieses jahr erstmals einblick das handwerk des spinnens. bärbi, hedi, rösli und andere frauen kamen auf ihrem spinnrad vorgefahren. im nur waren die wunder-instrumente betriebsbereit, sodass der feste fuss rhythmisch gas geben und der faden aus den flinken fingern fliessen konnte. nein, lärm wie beim autofahren, macht das nicht! es erzeugt nur leise schwingungen, die einen sofort angenehm ziehen.

spinnen ist nicht nur ein traditionelles handwerk. es ist auch meditation und unterhaltung gleichzeitig. bisweilen sieht man die frauen wie wild treten, fleissig spinnen und toll schwatzen, – und dann ist eine von ihnen alleine, und man merkt wie sie es still und leise geniesst, etwas mit hand&fuss zu machen.

die ganztägige vorführung in hofen der spinnerinnen vom frienisberg war die attraktion des tages. sofort bildeten sich menschentrauben rund um die spinnräder, und mann&frau war interessiert zu erfahren, wie man kardet und färbt, sodass am schluss bunter faden für mancherlei sachen von hut bis strumpf entsteht.

ich kann da nur eines sagen: bärbis idee, die mühlen- mit den spinnrädern zu kombinieren, war eine runde sache. beides hat gefallen und das seine zum stimmigen tag beigetragen.

stadtwanderer

mehr bilder zum hofener mühlentag 2008 hier.

ps: bärbi will nun auch bloggen. über die vogelwelt, aus der fernen slowakei. und das in wenigen tagen. ich glaube, jetzt spinne ich auch …

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

4 Gedanken zu „spinnst du auch?“

  1. Stimmiger Beitrag. Wäre gerne auch gekommen, war aber im Ausland.
    Die neue Aufmachung gefällt.
    Auf ein andere Mal!

  2. Meine Mami, die Martha (nicht Rösli oder Hanni), die spinnt auch. Also heute nicht mehr so oft wie früher.
    Sie hat immer gesagt, sie spinne halt mit dem Spinnrad, nicht wie andere im Kopf.
    Aber sie hat die Wolle der hauseigenen Schafe nicht nur gesponnen, sondern zuerst gewaschen, dann gekartet, dann eben gesponnen um sie dann zu verweben oder zu verlismen. Oder nach dem karten ohne zu spinnen verfilzt. Gibt auch schöne Sachen!
    Ich hoffe, die anderen Wollverarbeitungen neben dem Spinnen wurden auch gezeigt. Bei uns auf dem Lande sieht man solches halt noch häufiger. Scheint ja für Städter ungemein speziell zu sein…

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