heikle begriffe richtig verwenden

in seiner kritik der reinen vernunft schreibt der deutsche philosoph immanuel kant: “Ohne Sinnlichkeit würde uns kein Gegenstand gegeben, und ohne Verstand keiner gedacht werden. Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.”

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nichts gehört und nichts gesagt … und nichts gedacht, wenn’s doch einmal passiert. die stiftung gegen rassismus klärt uns über heikle begriffe auf.

kant ging es um die zusammenhänge zwischen erscheinungen und begriffen einerseits, die wir haben und verwenden, wenn wir über dinge sprechen, und den anschauungen, die dahinter liegen und unsere kategorien des denkens in raum und zeit bestimmen.

genau diesen nimmt die zürcher stiftung gegen rassismus und antisemitismus (gra) in ihrem neuesten glossar auf. dabei geht es um politisch begriffe, deren hintergründe heikel sind und deren verwendung nur reflektiert erfolgen sollte.

selbstredend gehören jude/jüdin, endlösung und nazi dazu. doch es finden sich auch wörter, die heute geläufiger sind behandelt, wie asylant, islamismus, kosmopolit, mischling, rasse oder selektion.

erstellt wurde das elektronische wörterverzeichnis für journalistInnen, lehrkräfte, schülerInnen, studierende, politikerInnen und politisch Interessierte, wozu stadtwandererInnen selbstredend zählen. mit dem glossar können sie die herkunft, aktuellen bedeutungen und konnotationen von historisch und aktuell belasteten oder vermeintlich belasteten wörtern schnell und einfach abfragen.

die einträge sind kurz und knapp gehalten und beschränken sich auf die wesentlichsten angaben zum jeweiligen Begriff. doch genau das macht das kleine wörterbuch als rasche informationsquelle besonders nützlich.

die definitionen werden von erfahrenen medienschaffenden, historikerInnen in zusammenarbeit mit der universität basel erstellt und können unter gra-glossar bequem abgerufen werden.

sodass man sich in heiklen sachen keine patzer durch selbstverschuldete unmündigkeit mehr leistet!

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

4 Gedanken zu „heikle begriffe richtig verwenden“

  1. Es gibt auch noch andere “heikle” Begriffe, zum Beispiel “motherfukcer”, wie der Berner Stadtpräsident verschiedene alt-Bundesräte nannten. Gibt es dazu auch eine Geschichte?

  2. in der tagespresse wird ja ausführlich darüber berichtet, auch auf internet.
    ich bin (für einmal) nicht am tatort gewesen, sodass ich auch nicht mehr weiss, als was “man” halt so liesst. und dazu fällt mir im moment nichts besonderes ein.
    vielleicht war ja jemand aus meiner leserschaft dabei, als der stapi feierte. wer weiss?

  3. Aber auf was Frau Heer rauswollte, hast Du schon verstanden?
    Nicht auszudenken, welch einen Aufschrei es gegeben hätte, hätte sich das einer aus der rechten Ecke erlaubt.

  4. @stadtwanderer

    Numme schnäll inneluege und scho wieder öppis neus entdeckt: Danke für den Hinweis auf diese Seite und Gruss!

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