… und wer ist radikal in der schweiz von heute?

mein wochenrückblick war vielleicht etwas happig. deshalb eine lockere form des gleichen themas: “wer ist radikal in der schweiz von heute?”, ist meine frage zum nachdenken.

als anregung eine hitparade von 10, die möglicherweise in frage kommen: ??? minarett-gegner ??? pascal couchepin, bundespräsident ??? armee-waffe-zuhause – befürworter ??? kurt imhof, soziologe ??? die werbebranche ??? christoph mörgeli, konservativer revolutionär ??? die rapper-szene ??? christa markwalder, präsidentin europabewegung schweiz ??? der think tank “avenir suisse” ??? thomas hirschhorn, berner künstler ??? oder ganz andere personen und gruppen???

bin gespannt, was ihr meint!

stadtwanderer

cal

ich bin der berner stadtwanderer. ich lebe in hinterkappelen und arbeite in bern. ich bin der felsenfesten überzeugung, dass bern burgundische wurzeln hat, genauso wie ich. also bin ich immer wieder auf der suche nach verästelungen, in denen sich die vergangene kultur in meiner umgebung versteckt hält.

13 Gedanken zu „… und wer ist radikal in der schweiz von heute?“

  1. @ ate
    nein nun wirklich nicht 😉

    @ stadtwanderer

    luzern und mittlerweile auch bern wegen harmos.

    oder Dein gastgeber, der arnold, der kein geld mehr hat. pass auf, nimm ja nicht die goldkarte mit! 😉 er könnte Dich schröpfen.

  2. entschuldige, natürlich ist arnold nicht in der schweiz. aber er war mal österreicher. also, seit der em, quasi schweizer!

  3. entschuldigung zu früh geurteilt!

    absoluter favorit ist der “schweig hart”

    liebe politiker seit so gut und sreicht dem “lieben” das salär. liebe stadt bern, schämt euch, auch sie frau hayoz!

    🙁 🙁 🙁

  4. werter stadtwanderer, das thema ist gut, die liste aber unklar.
    mir fehlen die banken, vor allem vermisse ich die ubs.
    niemand hat in den letzten jahren so radikal wie diese grossbank werte zerstört und geld vernichtet.
    niemand hält sich so wenig an das was unsere moral ausmacht, und das alle nicht zum wohle von uns, sondern einen kleinen teils des managements.
    auf jeden fall gilt das für mich persönlich: nichts erschien mir in jüngster zeit so extrem wie die banken- und finanzkrise.

    ps:
    kommst du jetzt am sonntag nach murten???

  5. Zitat aus Wikipedia (welches ich sehr treffend finde): ” ‘Radikal’ (…) beschreibt das politische Ziel, eine Gesellschaft grundlegend, ‘an der Wurzel’, zu verändern”.

    Hinter der Frage, wer radikal ist, steckt für mich zwangsläufig auch die Frage, ob wir denn grundlegend unsere Gesellschaft verändern wollen und/oder müssen.

    Meine Antwort dazu lautet ja. Die Finanzkrise ist für mich ein Anzeichen dafür, dass unsere Gesellschaft längerfristig so nicht funktioniert. Der Ruf nach einer ständigen Leistungssteigerung bei abnehmenden natürlichen Ressourcen geht nicht auf. Die Überalterung in unseren Breitengraden stellt unsere Altersvorsorge vor eine harte Probe. Der Ruf nach Videoüberwachung ist eine von vielen Symptombekämpfungsmassnahmen unserer Gesellschaft – ohne dass jemand nach den Ursachen fragt. Der Überfluss an sämtlichen Gütern bei einer Minderheit der Weltbevölkerung (Industriestaaten) steht in krassem Widersprung zum Mangel an Gütern, insbesondere Nahrungsmitteln, bei der Mehrheit der Weltbevölkerung (Entwicklungs- und Schwellenländer). Der wirtschaftliche Fortschritt in den Schwellenländern steht hinter dem Thema Klimawandel (auch hierzulande beginnt man erst jetzt langsam, umzudenken). Und so weiter, und so fort…

    Soweit und soviel ich von den oben erwähnten Personen oder Gruppen resp. Ideen kenne, würde ich keine als radikal bezeichnen (im zitierten Sinne). Provokateure oder polemisierende Personen sind noch lange nicht radikal. Auch die genannten Ideen resp. deren Autoren oder Repräsenten sind mir persönlich nicht radikal genug, um die grundlegenden Probleme unserer leistungsorientierten Gesellschaft zu lösen.

    Radikal wäre für mich jemand, der mit einem anderen Werte-System auftritt als dem rein monetären. Das bringt mich zum Gedanken, dass echter Reichtum nicht im Portemonnaie stattfindet. Und damit wäre ich bei den Glaubensphilosophien und den Religionen angelangt. Oder gibt es ausserhalb der Religionsgemeinschaften jemanden, der mehr “Menschlichkeit”, mehr Humanismus propagiert, insbesondere in der heute allesbestimmenden Politk?

  6. Greenpeace.
    Die einzige Organisation, die radikal ist im Kampf gegen die kurzfristigen Interessen der Oekonomie. Btw:
    Ich finde radikal immer noch eine positive Auszeichnung!

  7. @ Mischa
    Die Mehrheit hat ja bekanntlich immer recht, ergo lauf ich als radikal in der Weltgeschichte rum.
    Dann kommt noch dazu, dass ich Österreicherin bin, die sind sowieso immer ein wengerl auf eine andere Art speziell. Und diese offene Art, diese unverblümte Ehrlichkeit ist das Einzige, dass ich an den Österreichern liebe.
    Denk auch nicht, dass ich radikal bin, aber ein ganz speziell ausgeprägter Rebell, der bin ich schon und gerne.

    Aber wenn die Mehrheit denkt, dass ich radikal sei, so darf ich doch auf dem Stadtwanderer auf Platz 11 rangieren. Oder nicht, oder wohl oder doch?

  8. ein radikal im chemischen sinne ist ein hochreaktives teilchen. atome oder moleküle mit mindestens einem ungepaarten elektron. also ist ein radikal in der chemie eigentlich erwünscht. ohne radikale keine reaktionen! setzen wir diesen fakt in die politik um oder ins leben, dann ist es schon so, dass ohne radikale keine reaktionen und somit keine diskussionen und somit keine lösungen. also gebe ich henne recht, ein radikal ist im sinne der reaktion äusserst positiv.

    @ titus
    gestern in der arena konnte man/frau ein anderes wertesystem (zumindest als das meine) sehen und wahrnehmen. ja der “schweig hart” meine ich. das ist für mich ein radikal anderes wertesystem; nur geld abzocken und verdienen will er. da sind wir leider nicht in der philosophie auch nicht in den religionen.

    @ lisa
    die entwicklung der strompreise kann durchaus die finanzkrise in der schweiz noch ankurbeln. deswegen setze ich zu den international tätigen banken die “stromer” hinzu. vorallem das ewb sprich hayoz!

    @ ate
    bei mir bist Du kleines radikal weiter vorne als auf platz 11 😉

  9. Die Frage war doch, wer ist radikal, in der Schweiz. Und die Diskussion ging eingentlich aus von den deutschen Wissenschaftlern, die radikalere Lösungen wollten?
    “Radikalität” ist weder gut noch bös. Weder positiv, noch negativ. Desgleichen Pragmatismus: Zum Beispiel das Sammeln, Speichern und Auswerten von Daten über irgendwelche Menschen, egal wo auf der Welt. Das ist ein höchst pragmatischer Vorgang – z.B. die IMs in der DDR. Im Namen der Staatssicherheit. Heute wird es angeprangert. Aber: Bei uns nennt man es nicht “Staatssicherheit”, aber mit dem allgegenwertigen Gespenst des drohenden Terrorismus der von Radikalen ausginge, werden heute wieder fleissig Daten gesammelt, pragmatisch.
    Es kommt also wirkich mehr darauf an, was wer für eine Intention hat? Und es kommt darauf an, ob wirklich kommuniziert wird, was das eigentliche Ziel ist.

    Um die Frage zu beantworten (wer ist radikal in der Schweiz?): Der Stadtwanderer ist doch Nummer 1. Sein unaufhörliches Fortschreiten, durch die materielle und virtuelle Polis und seine Art, Fragen in den Raum zu stellen, Auseinandersetzungen zu provozieren, hat etwas Radikales. Gleichzeitig tut er dies auf eine sehr pragmatische Art und Weise.
    Die Kombination dieser Radikalität und dieses Pragmatismus jedenfalls gefällt mir.

    In dieser Gesellschaft ändert sich nur etwas, wenn WIR es angehen, möglichst konstruktiv, die einen etwas radikaler, die andern etwas pragmatischer. Polemisieren bringt nichts, da gebe ich Titus recht.

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